Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.09.2018:
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Stadt Wien: Zu Fuß gesund und sicher zur Schule

Zahl der Schulwegunfälle stark rückläufig – Üben ist wichtig

Für tausende Wiener Kinder startete am 3. September das neue Schuljahr. Mit einer neuen Schulstraße, Schulvorplätzen und Projekten zum aktiven Schulweg sorgt die Stadt Wien dafür, dass die Kinder sicher und gesund in der Schule ankommen.

Maria Vassilakou, Vizebürgermeisterin der Stadt Wien: „Sicherheit im Straßenverkehr erlangen Kinder, wenn sie möglichst oft zu Fuß unterwegs sind – anfangs in Begleitung, später alleine. Nur so können sie lernen, sich im Straßenraum richtig zu verhalten. Es ist erfreulich, dass die Unfallzahlen am Schulweg stark rückläufig sind. Damit sind wir auf dem richtigen Weg, aber es gibt noch viel zu tun, denn jeder Unfall ist einer zu viel.“

Neben Aktivitäten, die Kinder und Eltern motivieren ihren Schulweg zu Fuß zurück zu legen, setzt die Stadt Wien zahlreiche Maßnahmen für mehr Sicherheit auf dem Schulweg. Die Stadt Wien optimiert laufend Schulvorplätze und setzt im Bereich vor Schulen auf Temporeduktion. Die Maßnahmen zeigen Wirkung, die Anzahl der Schulwegunfälle ist in den letzten Jahren zurückgegangen, tödliche Unfälle gab es im Jahr 2017 keine. Die Schulwegunfälle haben 2017 mit 51 einen historischen Tiefststand erreicht. 2013 waren es noch 93 Unfälle.

Markus Raab, Leiter der MA 46 Verkehrsorganisation, erklärt dazu: „Wir arbeiten in der Verkehrssicherheit stark präventiv, um mögliche Gefahrensituationen schon im Vorfeld auszuräumen. Den Nahbereich von Schulen sehen wir uns besonders genau an und Veränderungen arbeiten wir in die Schulwegpläne regelmäßig ein“, und fügt hinzu: „Ebenso wichtig ist für uns die aktive Arbeit mit Volksschulkindern bei Veranstaltungen wie etwa beim Wiener Sicherheitsfest. Dort können wir Kinder und Eltern direkt ansprechen und beim richtigen Verhalten im Straßenverkehr unterstützen.“

Pilotprojekt Schulstraße

Vor der Volksschule Vereinsgasse im 2. Bezirk wird diesen Herbst auf Initiative der Schule und des Bezirks ein Pilotversuch Schulstraße durchgeführt. Vor der Straße gilt an Schultagen zwischen 7:45 und 8:15 Uhr ein Fahrverbot für Autos. Gefährliche Verkehrssituationen werden so entschärft. Der Pilotversuch läuft vorerst bis Ende November und wird danach evaluiert. Funktioniert die Schulstraße in der Vereinsgasse bleibt sie dort bestehen und kann auch an geeigneten Orten in anderen Bezirken umgesetzt werden.
In anderen Städten, wie Salzburg, Hamburg oder Bozen hat sich das Modell bereits bewährt. „In Bozen gibt es Schulstraßen seit mehr als 20 Jahren. Die Anzahl der auf dem Schulweg verletzten Kinder ist seitdem um mehr als die Hälfte gesunken“, so Petra Jens.

Ein aktiver Schulweg macht gesund

Durch frische Luft und Bewegung kommen die Kinder fit und konzentriert in der Schule an, während sie im Auto dösen und nicht richtig wach werden. Für die Fußgängerbeauftragte der Stadt Wien, Petra Jens, ist die Bewegung wichtig: „Der Schulweg kann ca. ein Drittel des täglichen Bewegungsbedarfes der Kinder abdecken. Das ist sehr wertvoll, da beinahe jedes dritte Kind zu Übergewicht neigt – was chronische Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes zur Folge haben kann.“

Damit Kinder schon früh aktiv unterwegs sind und im Straßenverkehr sicherer werden bietet die Mobilitätsagentur u. a. Radkurse für Schulklassen an. Projekte wie „Zu Fuß zur Schule“ oder „Beat the Street“ motivieren Kindern auf zeitgemäße, spielerische Art Schulweg und andere Wege zu Fuß zu gehen. Die Sicherheit auf dem Schulweg wird durch die Schulwegpläne unterstützt. Durch die Kooperation der Stadt Wien MA 46 und der AUVA werden jährlich Schulwegpläne an die Wiener Volksschulen ausgegeben und weitere Pläne für neue Schulstandorte erstellt.

Zahlenbox:

Schulwegunfälle:
2013: 93
2014: 79
2015: 64
2016: 68
2017: 51

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