Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.09.2018:
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RECHTS-extrem? Die VHS Reihe gegen (Neo-)faschismus

Die Wiener Volkshochschulen widmen sich von September bis Dezember der Aufklärung über Rechtsextremismus sowie Gegenstrategien

Die gesellschaftspolitische VHS Reihe „RECHTS-extrem? Von Rechtsextremismus, Neofaschismus und Widerständen“ setzt sich mit Hass, Hetze und Gewalt von ganz rechts auseinander. Wienweit finden Podiumsdiskussionen, Vorträge, Workshops und Bezirksrundgänge statt, um das Thema ausführlich zu beleuchten. Neben der Frage, wie sich Aufmachung und Denkmuster faschistischer Bewegungen heute gestalten, werden vor allem auch praktische Gegenstrategien und der Widerstand gegen Rechtsextremismus diskutiert.

Die Wiener Volkshochschulen treten für eine offene und sozial gerechte Gesellschaft ein und wenden sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Es braucht niederschwellige Aufklärungsarbeit, um Angst und Vorurteile abzubauen und rechte Fake News zu entlarven. Alle Veranstaltungen dieser Reihe sind daher kostenlos. „Mit unserer Bildungsarbeit wollen wir die Grundwerte Menschlichkeit und Solidarität stärken. Wir müssen das Gemeinsame vor das Trennende stellen, um Herausforderungen der Zukunft zu meistern“, so VHS Geschäftsführer Herbert Schweiger.

Auftakt-Event am 12.09.: „Was bedeutet Rechtsextremismus heute?“

Am 12. September ab 18.30 Uhr diskutiert nach der Eröffnung durch Herbert Schweiger sowie Gemeinderat und Landtagsabgeordneten Gerhard Schmid ein prominent besetztes Podium im Dachsaal der VHS Wiener Urania (1., Uraniastraße 1): Natascha Strobl, Politikwissenschafterin und Rechtsextremismusforscherin, die Politikwissenschafterin Hanna Lichtenberger, Bernhard Weidinger vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes und Werner Bauer von der Österreichischen Gesellschaft für Politik und Politikberatung setzen sich unter der Moderation von Olivera Stajić, Chefin vom Dienst bei derstandard.at, mit den Bedeutungsebenen von Rechtsextremismus auseinander. Ob der Begriff noch seine Gültigkeit hat, wird ebenso beleuchtet wie aktuelle rechtsextreme Bewegungen in Österreich und international.

Walter Ötsch (Uni Linz) kommt am 25. September in die VHS Donaustadt (22., Bernoullistraße 1), um ab 18.30 Uhr einen Vortrag zum Thema „Wie reden die Rechten und warum finden sie Gehör?“ zu halten. Der Wirtschafts- und Kulturwissenschafter erläutert die Kampfrhetorik der Rechten und zeigt, wie DemagogInnen Emotionen schüren bzw. warum sie so viel Zuspruch finden.

Workshop für Jugendliche, Rundgänge zu den Novemberpogromen 1938

Die Zeithistorikerin Klaudija Sabo bespricht mit TeilnehmerInnen eines VHS-Pflichtschulabschlusskurses den Blockbuster „300“. Faschistische Elemente des Films werden aufgezeigt und es wird der Frage nachgegangen, warum und wie die Geschichte der 300 kämpfenden Spartaner von Rechtsextremen genutzt und neu erzählt wird. Anmeldung unter info@vhs.at (verpflichtend).

In Brigittenau (9. November, 18 bis 20 Uhr) und Favoriten (15. November, 17 bis 19 Uhr) werden im Rahmen von Rundgängen historische Orte des jüdischen Lebens und Orte der Verfolgung besucht. Am 9. November 1938 erhielten alle Gestapo-Leitstellen im „Deutschen Reich“ den Befehl, in der folgenden Nacht gegen Jüdinnen und Juden vorzugehen. NSDAP-Funktionäre, SA-Angehörige, SS-Männer und Hitler-Jungen stürmten auch in Wien Synagogen und Gebetshäuser. Fast alle wurden zerstört. Während des Novemberpogroms wurden in Wien 27 jüdische Männer ermordet, 88 Menschen schwer verletzt. Es folgten dutzende Selbstmorde und 6.500 Festnahmen. Katharina Gruber vom Mauthausen Komitee Österreich und Museumspädagogin Sonja Schachinger führen durch die beiden Bezirke.

Die Bezirksrundgänge finden auch im Rahmen der VHS Reihe „Umbrüche“ zum Gedenkjahr 2018 statt (www.vhs.at/umbrueche).

Close-Up zu den Identitären, Abschluss-Podium zu Handlungsstrategien

Natascha Strobl und Julian Bruns machen am 22. Oktober mit einem Vortrag an der VHS Simmering (11., Gottschalkgasse 10) ab 18.30 Uhr auf „Die Identitären und die Neue Rechte“ aufmerksam. Strategien und Aktionen dieser seit 2012 aktiven, rechtsextremen Gruppierung werden von den beiden WissenschafterInnen, die das erste Buch zu den Identitären in Österreich geschrieben haben, analysiert.

Am 4. Dezember ab 18.30 Uhr kommt die „RECHTS-extrem?“-Reihe im Veranstaltungszentrum Mariahilf (6., Königseggasse 10) mit einer Podiumsdiskussion zu ihrem Ende. Dagmar Schindler (Offensive gegen Rechts und KZ-Verband), Schifteh Hashemi vom Frauen*volksbegehren, Monika Salzer, Gründerin der Omas gegen Rechts sowie der Vorsitzende des Mauthausen Komitees Österreich, Willi Mernyi, diskutieren bei „Europa geht nach rechts – was können wir gegen Rechtsextremismus tun?“ Handlungsstrategien. ExpertInnen und AktivistInnen werden gleichermaßen zu Wort kommen.

Weitere Informationen unter www.vhs.at/gegenrechts(Schluss)

Rückfragehinweis für Medien

  • Stephanie Lehner BA BA
    Mediensprecherin
    Wiener Volkshochschulen
    Tel.: 01/89 174-100 107
    Mobil: 0699/189 17 771
    E-Mail: stephanie.lehner@vhs.at