Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 14.06.2018:
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Alsergrund: Hochhaus-Pläne im „Althanquartier“ vom Tisch

Bezirk mit Investoren-Plänen zufrieden; 58 Meter Bauhöhe geplant, Bahnhof bleibt erhalten

Der Projektentwickler für das „Althanquartier“ zwischen Althanstraße, Julius-Tandler-Platz und Nordbergstraße hat heute, Donnerstag, das Siegerprojekt für die geplante Neugestaltung des Areals präsentiert. Im Vorfeld gewälzte Pläne für einen Hochhaus-Bau mit bis zu 126 Metern sind vom Tisch, stattdessen soll ein Terrassenbau mit einer maximalen Höhe von 58 Metern entstehen. Das bestehende Gebäude des Franz-Josefs-Bahnhofs zum Julius-Tandler-Platz hin bleibt bestehen und wird „refurbished“, erklärten Investor und sein Architekten-Team. Der Bahnhof und das Gebäude dahinter erhalten eine Sockelzone mit Erdgeschoß-Lokalen und Büros, außerdem wird es möglich sein, das Areal zu queren. In den oberen Stockwerken sind Wohnungen und ein Hotel geplant. Im Innenhof, über den überbauten Gleisen der Franz-Josefs-Bahn, entsteht ein öffentlich zugänglicher Park.

Forderungen des Bezirks erfüllt, sagt Bezirkschefin

Mit dem Projekt sind zentrale Forderungen des Bezirk und der BezirksbewohnerInnen zur Neugestaltung des Franz-Josefs-Bahnhofs-Areals erfüllt, betonte Alsergrunds Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Momo Kreutz. Die Gebäude-Höhen seien „für das Gebiet verträglich“. „Öffentliche Nutzung, leistbarer Wohnraum, soziale Infrastruktur und soziale Durchmischung“ seien Voraussetzungen für ein Okay des Bezirks zum Projekt, wiederholte die designierte Bezirksvorsteherin des Alsergrunds, Saya Ahmad.

Bedenken hatte es im Bezirk im Vorjahr gegeben, weil ein ursprünglicher Bebauungsplan eine Höhe von bis zu 128 Metern für Gebäude am Areal zugelassen hätte. Der Bezirk sprach sich im Jänner bei einer Sitzung des Bezirksparlaments einstimmig gegen Hochhaus-Pläne aus. Wiens Planungsdirektor Thomas Madreiter, der ebenfalls bei der Präsentation anwesend war, zeigte sich über die reduzierte Bauhöhe erfreut. Die 126 Meter seien ohnedies eine „Kann-Vorgabe“ gewesen und die theoretische Maximalhöhe. Die Architekten hätten gezeigt, dass auch mit weit weniger Höhe „ein qualitativ hochwertiges Projekt“ möglich sei. Insgesamt werden 2,6 Hektar Fläche verbaut, 150.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entstehen.

Erst städtebaulicher Vertrag, dann Widmung

Als nächster Schritt für die Umsetzung des Projekts soll die Flächenwidmung anhand der vorgelegten Pläne im Gemeinderat beschlossen werden. Voraussetzung für die Widmung – und damit die Realisierung des Projekts - ist ein städtebaulicher Vertrag mit dem Projektwerber. Darin sollen die Bekenntnisse zu leistbarem Wohnraum, Mitfinanzierungs-Pflicht bei der Straßenraumgestaltung und die Schaffung sozialer Infrastruktur wie Kindergarten oder soziale Einrichtungen durch den Bauträger festgeschrieben werden. Vorher wird es aber laut Bezirk weitere BürgerInnen-Versammlungen und Info-Veranstaltungen geben. Das Siegerprojekt und weitere, nicht zum Zug gekommene Entwürfe, werden bis 14. Juli jeweils Donnerstag und Freitag in einem Projektraum in der Althanstraße 4 gezeigt.

Weitere Informationen erteilt das Büro der Bezirksvorstehung für den 9. Bezirk, Tel. 01/4000-09111 bzw. E-Mail post@bv.09.wien.gv.at. (Schluss) ato

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