Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 15.02.2018:
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Wiener Urania zeigt „das Wohnexperiment Einküchenhaus“

Wiener Urania zeigt „das Wohnexperiment Einküchenhaus“

Copyright: Archivfoto Bezirksmuseum Wien 15

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Mit einem Vortrag beleuchten die Wiener Volkshochschulen, warum sich die zentrale Großküche in Wohnbauten nicht durchsetzte.

Wohnen ohne Küche: Infolge von Industrialisierung und rasantem Bevölkerungszuwachs kam um 1900 das Konzept Einküchenhaus auf – ein Reformmodell städtischer Wohnbebauung, bei der kollektive Hauswirtschaftsräume und eine zentrale Großküche mit bezahlten Köchinnen die Küchen in den einzelnen Wohnungen ersetzte. Obwohl das Modell Frauen weg vom Herd brachte und international auf großes Interesse stoß, setzte es sich nicht durch – es blieb beim „Experiment“. Einerseits konnten sich nicht genug Familien die Zusatzdienste leisten. Mit dem Aufkommen des Austrofaschismus wurden die Wohnungen zudem wieder umgebaut zu Wohnformen, wo Frauen weniger Raum zum Nachdenken finden. Die große Dachterrasse, die weibliches Sozialleben förderte, fiel genauso weg wie die Gemeinschaftsräume.

Anhand der Beispiele Heimhof Frauenwohnheim (1912) in der Peter-Jordan-Straße 32-34 im 18. Bezirk und Heimhof (1923/26) in der Pilgerimstraße 22-24 im 15. Bezirk beleuchtet ein VHS Vortrag Potentiale und Grenzen der Einküchenhausbewegung und wirft mit Blick auf gegenwärtige kollektive Wohnformen die Frage auf, was von der Idee Einküchenhaus übriggeblieben ist.

Das Private bleibt politisch

Denn kollektive bzw. alternative Wohn- und Lebensformen wie die Wiener Sargfabrik oder das Kabelwerk existieren auch heute noch. Und in gewisser Weise sind auch die Wiener Gemeindebauten mit der zentralen Waschküche und dem integrierten Kindergarten Nachfahren vom Einküchenhaus.

Unter dem Titel "Frauen, Feminismus, Gender" stellt die VHS Wiener Urania unterschiedlichste feministische Themen vor – neueste Erkenntnisse, aktuelle Probleme, historische Rückblicke, aber auch einen positiven Blick auf Erreichtes.

Die Vortragenden Christina Schraml (Urbanistin) und Lucia Wieger (Landschaftsplanerin) arbeiten an der Schnittstelle zwischen Urbanismus, Kulturwissenschaften und Frauen- und Geschlechterforschung in Wien.

Factbox: Vortrag „Das Wohnexperiment Einküchenhaus – Potentiale und Grenzen der Einküchenhausbewegung“ Wann: Di, 20.2.2018, 17 bis 18.30 Uhr Wo: VHS Wiener Urania, Uraniastraße 1, 1010 Wien, im Terrassensaal Eintritt: Gebühr: € 6,- Mit Science-Card gratis!

Anmeldung unter urania@vhs.at oder online unter www.vhs.at/urania

Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar. (Schluss)

Rückfragehinweis für Medien

  • Stephanie Lehner BA BA
    Mediensprecherin
    Wiener Volkshochschulen
    Tel.: 01/89 174-100 107
    Mobil: 0699/189 17 771
    E-Mail: stephanie.lehner@vhs.at