Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.01.2018:
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Pilz: Gangbetten durch nachhaltige Maßnahmen verhindern

"Organisatorische Verbesserungen und mehr Kooperation im Gesundheitswesen sind notwendig"

Kritisch kommentiert die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz den Bericht des Stadtrechnungshofes zu den Gangbetten in den Spitälern des Krankenanstaltenverbundes (KAV).

„Es bedeutet Stress und Unruhe für kranke Menschen, wenn sie am Gang dem Betrieb des Stationsalltages ausgesetzt sind.“ meint die Patientenanwältin. „Auch wenn nur 0,04 % der Patienten betroffen sind, ist jedes Gangbett eines zu viel. Es mangelt am Schutz der Privatsphäre, an Ruhe und zudem ist das Sicherheitsrisiko im Falle eines Brandes nicht zu unterschätzen.“

Die Bemühungen des KAV durch besseres Management und interdisziplinäre Belegung sind anzuerkennen, haben aber offenkundig noch nicht zu einem befriedigenden Ergebnis geführt. Nunmehr könnte durch die Grippewelle ein weiterer Anstieg der Spitalsaufnahmen bevorstehen. „Ich appelliere an alle Partner im Gesundheitswesen, jetzt besonders zu kooperieren: Niedergelassene Ärzte und Primärversorgungszentren sollten durch verstärkte Hausbesuche vermeidbare Spitalsaufnahmen möglichst hintanhalten. Die Ordensspitäler, das Hanusch Krankenhaus und die AUVA Häuser sind dringend gebeten, ihre Kapazitäten nicht durch einen vorzeitigen Aufnahmestopp einzuschränken.“

Das Projekt des KAV, im Bereich der Pflegewohnhäuser Stationen für die Nachsorge von Bettlägerigen einzurichten, sollte weiter ausgebaut werden. Pilz unterstützt Innovationen: „Manchmal ist der Grund für eine Spitalsaufnahme vorrangig ein sozialer, weil ein alleinstehender Patient zuhause nicht versorgt werden kann. Hier müssen die Strukturen überdacht werden: Betten zur temporären Überwachung an Notfallambulanzen sollten breit etabliert werden. Betreuung zuhause muss zeitnah und unbürokratisch gewährleistet sein“ schlägt die Patientenanwältin vor.

(Schluss)

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