Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.12.2017:
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Wie aus grenzüberschreitender Kooperation in der Slowakei und in Österreich Innovationen entstehen

„Innovative Kooperation – Kooperative Innovation“ war der Titel der Jahresveranstaltung des grenzüberschreitenden EU-Förderprogramms Interreg V-A Slowakei – Österreich

Am Donnerstag, 7. Dezember 2017, lud das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Slowakei, verantwortlich als Verwaltungsbehörde für die Umsetzung des Kooperationsprogramms zwischen Österreich und der Slowakei, zur Jahresveranstaltung in das Volkswagen-Werk in Bratislava.
Unter dem Motto „Innovative Kooperation – Kooperative Innovation“ wurde die individuelle Bedeutung von Innovation für Ostösterreich und die Westslowakei definiert und analysiert, wie sich das Innovationspotenzial dieser Region durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit steigern lässt.

Mgr. Katarína Mihalová, Vertreterin der Verwaltungsbehörde, spannte in Ihrer Eröffnungsrede einen weiten Bogen mit der Frage:
Wie können mit einem standardisierten Instrument wie einem Förderprogramm dynamische, weltverändernde Prozesse, wie Innovationen sie darstellen, unterstützt werden? Mag. Martin Hutter von der Magistratsabteilung 27 der Stadt Wien – Europäische Angelegenheiten berichtete in seiner Begrüßungsrede an die rund 70 TeilnehmerInnen von erfolgreichen innovativen slowakisch-österreichischen Kooperationen in unmittelbarer Nähe des Veranstaltungsortes wie dem zweigleisigen Ausbau der Eisenbahnverbindung Wien – Marchegg – Bratislava und der 550 Meter langen Fußgänger- und Fahrradbrücke über den Grenzfluss March zwischen Schlosshof und Devínska Nová Ves.

Anschließend nahmen am Podium Ing. Mária Omastová, DrSc. von der Slowakischen Akademie der Wissenschaften, Ing. Milan Ráchela von der Dualen Volkswagen-Akademie, Dr. Silvo Korez von AustriaTech und DI Claus Zeppelzauer von der Niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus Platz. Das Publikum beteiligte sich an der Diskussion einerseits mit konventionellen Wortmeldungen, andererseits wurden über eine interaktive mobile App Fragen direkt auf die Leinwand projiziert und damit neue kommunikative Wege beschritten.

Innovationskompetenz ist Charaktersache

Frau Omastová erläuterte, dass der Weg zur Innovation über einen mehrstufigen Prozess, von der Erfindung bis zur Markteinführung (der eigentlichen Innovation) führt. Innovation entsteht oft erst durch die Kooperation verschiedener Forschungsdisziplinen. Aus diesem Grund, erklärte Herr Ráchela, werden in der Dualen Ausbildung (in der Slowakei übrigens eine Innovation für sich) neben Fachwissen zunehmend soziale Kompetenzen wie Offenheit und Teamfähigkeit vermittelt, um das innovative Potenzial junger Menschen optimal zu entfalten. Herr Korez gab zu bedenken, dass Innovationen unbedingt im überregionalen Kontext zu betrachten sind. Insbesondere im Mobilitätssektor besteht sonst das Risiko, dass lokale Lösungen mit den Systemen in den Nachbarregionen nicht kompatibel sind. Alle sind sich einig, dass Fehlschläge ein untrennbarer Bestandteil im Innovationsprozess sind. Herr Zeppelzauer betont, dass die Entwicklung einer Fehlerkultur, bei der aus Misserfolgen neue Erkenntnisse gewonnen werden, notwendig ist. Dies steht jedoch im Spannungsfeld mit der Wirtschaft, die auf Rentabilität Wert legt. An dieser Stelle sind die nationalen und europäischen Förderschienen gefragt.

Förderung für innovative Kooperationen

Das Kooperationsprogramm Interreg V-A Slowakei – Österreich verfügt im Förderzeitraum 2014-2020 über EU-Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von insgesamt 76 Millionen Euro. Es fördert damit die gemeinsame Entwicklung, Durchführung und Finanzierung von Projekten durch österreichische und slowakische Organisationen in den Bereichen Innovation und Bildung, Natur- und Kulturerbe, Verkehr und Institutionelle Kooperation. Der Aufruf zur Einreichung von Projektanträgen ist stets geöffnet und Projektanträge können – solange EU-Fördermittel verfügbar sind - laufend eingereicht werden. Beratung bieten das Gemeinsame Sekretariat in Wien und in Bratislava sowie die Vertreter der Regionen (die Bundesländer Wien, Niederösterreich, Burgenland und die Selbstverwaltungskreise Bratislava und Trnava). Kontaktadressen und weiterführende Informationen finden sich auf der Programm-Homepage http://www.sk-at.eu.

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