Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.12.2017:
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Blockchain mitten in Wien

Das österreichische Technologieunternehmen RIDDLE&CODE schafft erstmals eine Blockchain-Infrastruktur in einem Stadtteil von Wien und verbindet sie mit Energieanlagen von Wien Energie

Das auf die Blockchain-Technologie spezialisierte Unternehmen RIDDLE&CODE mit Sitz in Wien wird im Energiesektor aktiv. Zusammen mit Wien Energie schaffen die Digitalisierungsexperten erstmals eine Blockchain-Infrastruktur in einem Stadtentwicklungsgebiet. Erprobt wird das Ganze im Rahmen der „Urban Pioneers Community“, dem gemeinsamen Innovationsprojekt von Wien Energie und dem VIERTEL ZWEI. Dort wird unter anderem untersucht, wie neue Stromtarif-Modelle mit Hilfe der Blockchain-Technologie und auf Basis von Smart Meter auf Kundenseite funktionieren. 

„Mit dem gemeinsamen Piloten wird das erste Mal eine wirkliche End-to-End Lösung für Blockchain-Systeme in der E-Wirtschaft erprobt“, so Mag. Alexander Koppel, CEO von RIDDLE&CODE. „Wir bauen Blockchain-Hardware, etwa Nodes und Wallets, in bestehende Energieinfrastruktur ein. Dies ermöglicht die Harmonisierung aller Services zwischen Anwendungen wie etwa Photovoltaik im Mehrfamilienhaus, Elektromobilität und Speicher.“ Die Kunden werden dabei einbezogen, unter Wahrung von Privatsphäre und Datenschutz.

„RIDDLE&CODE ist ein österreichischer Pionier bei Blockchain und damit ein idealer Technologiepartner für uns“, erklärt Michael Strebl, CEO von Wien Energie. „Beim Innovationsprojekt im VIERTEL ZWEI testen wir, wie unsere Hardware – von Solarkraftwerken über Batteriespeicher bis zur E-Ladestation – Blockchain-fähig gemacht werden kann.“

Die Blockchain-Infrastruktur soll neue Geschäftsmodelle am Energiemarkt ermöglichen. Ein Beispiel: Eine E-Ladestation im VIERTEL ZWEI kann dann über ein Computerprotokoll auf der Blockchain und automatisierten Verträgen den Strom sowohl von der Solaranlage auf den Dächern des VIERTEL ZWEI als auch vom Energiegroßhandel in Leipzig beziehen und weiter an das Elektroauto vermarkten bzw. dieses laden.

Blockchain-Solarstrom im Mehrfamilienhaus

Dank der Ökostrom-Novelle ist das Thema Solarstrom im Wohnhaus für Wien Energie besonders von Interesse. „Das VIERTEL ZWEI ist für uns ideal, um mit neuen Technologien wie Smart Meter und Blockchain mitten in der Stadt verschiedene Versuchsreihen zu starten – z.B. auch unter Einbeziehung von neuen Solarstrom-Modellen. Neben dem Smart Meter kann in Zukunft auch die Blockchain eine wichtige Rolle bei der Optimierung des Stromverbrauchs bzw. der Abrechnung spielen“, so Strebl.

Wie funktioniert das Wien Energie-Modell „Solarstrom im Wohnhaus“: Das Produkt „Solarstrom im Wohnhaus“ macht es für MieterInnen und EigentümerInnen von Wohnungen erstmals möglich, auf diese Form der erneuerbaren Energie aktiv zuzugreifen und den Ökostrom für die eigenen vier Wände zu nutzen. Bisher konnte man Solar-Energie im Mehrparteienhaus nur für Gemeinschaftsflächen (z.B. Beleuchtung im Stiegenhaus) verwenden. Der Strom, der mit der gemeinsamen Photovoltaikanlage am Hausdach erzeugt wird, wird dann auf die einzelnen Wohnungen aufgeteilt.

Das Projekt von Wien Energie im VIERTEL ZWEI startet für die Bewohnerinnen und Bewohner mit Jahresbeginn 2018. Es ist auf drei bis fünf Jahre ausgelegt. „Ideen, die sich aus der Forschung zu den neuen intelligenten Tarifen und der Blockchain in der Praxis bewähren, könnten dann auch auf andere Wohnviertel oder gar flächendeckend ausgerollt werden“, so Strebl. Mit dem VIERTEL ZWEI hat Wien Energie ein optimales Projektumfeld gefunden. Der moderne, urbane Wohn- und Bürostandort in der Wiener Leopoldstadt lebt von kreativen, offenen Menschen, die ihr Umfeld aktiv mitgestalten wollen, ein hohes Bewusstsein für nachhaltiges Leben und Interesse an der Gemeinschaft haben.

Was ist Blockchain

Die Blockchain-Technologie wird als die größte Neuerung seit der Erfindung des Internets gehandelt. Die Erklärungen sind denkbar kompliziert. Vereinfacht gesagt: Blockchain ist eine neue Technologie, die Informationen dezentral verwalten kann. Das heißt, dass Datensätze nicht zentral auf einem Server gespeichert werden, sondern dezentral auf vielen verschiedenen Rechnern. Das bedeutet auch, dass es mit Blockchain keine Zwischenhändler mehr braucht. Transaktionen werden direkt zwischen Personen abgewickelt – ohne zentrale Abwicklungsstelle. Wien Energie prüft verschiedene Einsatzbereiche und hat Anfang Oktober den weltweit ersten realen internationalen Gashandel über die Blockchain-Technologie durchgeführt.

Wozu braucht man eine Blockchain

Besonders Banken, Versicherungen und Energieversorger interessieren sich für die Blockchain, da man sich viele Vorteile erwartet. Unter anderem: geringere Kosten, schnellere und transparente Transaktionen sowie nahezu fälschungssichere Datensätze. Vor allem für die Energiebranche werden vielfältige Einsatzmöglichkeiten gesehen. Strebl: „Die zukünftigen Geschäftsmöglichkeiten sehen wir breit. Sie reichen vom Energiehandel, der E-Mobilität bis zum Strom-Sharing oder dem Internet-of-things.

Über RIDDLE&CODE

RIDDLE&CODE ist Europas führender Anbieter von Blockchain Infrastruktur Lösungen. Die von RIDDLE&CODE entwickelten Hard- und Software-Systeme ermöglichen Unternehmen, Herausforderungen in den Bereichen Maschinenidentität, Produktherkunft und Supply Chain Management effizient zu begegnen. 2017 in Wien gegründet, arbeitet RIDDLE & CODE bereits mit internationalen Unternehmen erfolgreich zusammen und erhielt prestigeträchtige Auszeichnungen für seine Technologie.  Informationen zum Unternehmen finden Sie online unter www.riddleandcode.com

Über Wien Energie

Wien Energie ist der größte regionale Energieanbieter Österreichs. Das Unternehmen versorgt mehr als zwei Millionen Menschen, rund 230.000 Gewerbeanlagen, industrielle Anlagen und öffentliche Gebäude sowie rund 4.500 landwirtschaftliche Betriebe in Wien, Niederösterreich und Burgenland mit Strom, Erdgas und Wärme. Die Strom- und Wärmeproduktion stammt aus Abfallverwertung, Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und aus erneuerbarer Energie wie Wind-, Wasser- und Sonnenkraft sowie Biomasse. Wien Energie setzt stark auf dezentrale Erzeugung und Energiedienstleistungen. Informationen zum Unternehmen finden Sie online unter www.wienenergie.at

Rückfragehinweis für Medien

Boris Kaspar
Pressesprecher Wien Energie
Telefon: +43 (0)1 4004-74201
E-Mail: boris.kaspar@wienenergie.at

Deborah Grumberg
Communications RIDDLE&CODE
Telefon: +43 (0)699 192 360 30
E-Mail: deborah@riddleandcode.com