Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 08.11.2017:
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Ludwig/Franz: IBA_Wien: Modernisierungsoffensive Per-Albin-Hansson-Stadtteil

Mediengespräch Per-Albin-Hansson Siedlung

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Die Ergebnisse der großen BewohnerInnen-Befragung; neue Stadtteilwerkstatt; erste Planungen/Maßnahmen

Die Per-Albin-Hansson-Siedlung zählt mit rund 14.000 BewohnerInnen zu den größten kommunalen Stadtvierteln der Nachkriegszeit. In den kommenden Jahren wird die Siedlung im Rahmen der Internationalen Bauausstellung, IBA_Wien, modernisiert. Die Basis dafür bildet eine nun abgeschlossene umfassende BewohnerInnen-Befragung der IBA_Wien gemeinsam mit dem Gallup-Institut, bei der Wohnen, Sicherheit, Grünraum, Mobilität, Verkehr und Infrastruktur unter die Lupe genommen wurden.
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Bezirksvorsteher Marcus Franz präsentierten heute, Mittwoch, die Ergebnisse der Befragung sowie erste Umsetzungsschritte. ****

6.340 Wohnungen gibt es in der Favoritner Gemeindebausiedlung. Von einer Gesamtgrundstücksfläche von 1,5 Mio. m2 sind nur rund 400.000 m2 bebaut. Der Rest der Fläche setzt sich aus Grün- und Spielflächen, lokaler Infrastruktur sowie Wegeerschließungen zusammen. Die Siedlung wurde bereits großteils thermisch-energetisch saniert.

„Die Per-Albin-Hansson-Siedlung hat viele Qualitäten, die damals wie heute gültig sind. Mir ist wichtig, diese mit in die Zukunft zu nehmen und gleichzeitig auf die aktuellen Wohnbedürfnisse einzugehen. Die jüngst durchgeführte Befragung der Bewohnerinnen und Bewohner zeigt uns, wohin genau die Reise gehen soll“, so Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.
„Der hohe Fragebogenrücklauf von rund 20 Prozent unterstreicht das große Interesse der Bewohnerschaft, sich aktiv in die Gestaltung der Siedlung einzubringen. Erfreulich ist, dass die Wohnzufriedenheit – 70 Prozent bewerten diese mit sehr gut und gut, 22 % mit befriedigend – bereits jetzt positiv abschneidet. Darüber hinaus geben 84 Prozent hervorragende Noten für das nachbarschaftliche Miteinander“, erklärte er.
Verbesserungsbedarf zeigt sich bei der Beleuchtung der Siedlungswege, der Anzahl der Spiel- und Sportmöglichkeiten sowie in puncto Verkehrsberuhigung. Nachdem überdurchschnittlich viele SeniorInnen in der Per-Albin-Hansson-Siedlung wohnen – 36 % sind über 60 Jahre alt – bildet die Erweiterung des Angebots für SeniorInnen einen Schwerpunkt.
„Ich habe daher gemeinsam mit dem Bezirk die ,Stadtteilwerkstatt Per-Albin-Hansson-Siedlung‘ ins Leben gerufen, bei der alle relevanten Akteurinnen und Akteure gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ein maßgeschneidertes Umsetzungspaket erarbeiten. Als erste Maßnahmen sind eine Informations- und Beteiligungsveranstaltung für Seniorinnen und Senioren, eine Licht- und Sicherheitsplanung mit der Wiener Polizei, zusätzliche LED-Lampen für die Siedlungswege, sowie die Erarbeitung eines Fachkonzepts für eine bedarfsgerechtere Gestaltung der Grün- und Freiräume vorgesehen,“ hielt Ludwig fest.

„Die Per-Albin-Hansson-Siedlung bietet zahlreichen Favoritnerinnen und Favoritnern ein Zuhause mit bester Infrastruktur. Sie umfasst neun Schulen, 22 Ärztinnen und Ärzte, zwei Apotheken, ein Jugendzentrum, eine Bibliothek, ein Einkaufzentrum sowie im nächsten Umkreis eine Polizeistation und eine Rundsporthalle. Durch die U1-Stationen Alaudagasse und Neulaa – das Bezirkszentrum ist nun etwa in 7 Minuten erreichbar – hat die Siedlung zusätzlich an Attraktivität gewonnen. Auf Grundlage der aktuellen Umfrage setzen wir nun gemeinsam mit der IBA_Wien weitere Schritte für mehr Lebensqualität. Wichtig ist, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Generationen Rücksicht zu nehmen. Speziell für unsere jungen Bezirksbewohnerinnen und -bewohner stellen der Ausbau der Volksschule Ada-Christen-Gasse, des Spielplatzes entlang der Franz-Koci-Straße sowie ein zusätzlicher Ballsportplatz im Bereich der Favoritenstraße im kommenden Jahr ein attraktives Angebot dar“, unterstrich Bezirksvorsteher Marcus Franz.
Zwtl.: Die Befragungsergebnisse im Überblick

Wohnzufriedenheit & Sicherheit
- 70% der Teilnehmer bewerten ihre Wohnzufriedenheit mit sehr gut und gut
- 74 % bzw. 69 % bewerten die Beleuchtung der Hauseingänge und die Sicherheit in der Wohnhausanlage als sehr gut
- 55% fühlen sich mit der Beleuchtung der Siedlungswege sicher

Nachbarschaft:
- 70 % der Befragten pflegen den Kontakt zur Nachbarschaft. 15 % davon sogar besonders intensiv
- 84 % der Bewohner empfinden die Kommunikation mit den NachbarInnen als sehr angenehm bzw. angenehm

Altersgerechtigkeit:
- 62 % wünschen sich eine altersgerechtere Gestaltung der Siedlung. Außerdem z. B. mehr Sitzplätze auf den Wegen und mehr Beratungs- und Serviceangebote

Grün- und Freiflächen:
- 56% sind mit den Flächen in der Anlage und im öffentlichen Raum für Kinder und Jugendliche zufrieden, allerdings sehen Eltern von Jugendlichen (36 %) Defizite bei den Spiel- und Sportmöglichkeiten

Mobilität:
- Knapp 1/3 wünscht sich eine Verkehrsberuhigung innerhalb der Siedlung
- 51% sind mit der aktuellen Stellplatzsituation zufrieden. Allerdings wird auch die Schaffung zusätzlicher Garagen (33 %) angeregt. Bei diesen Werten sind allerdings die räumlichen Entwicklungen (Parkpickerl) zu berücksichtigen.

Neue Stadtteilwerkstatt – erste Maßnahmen

Bei der neuen Stadtteilwerkstatt erarbeiten IBA_Wien, Bezirk, Wiener Wohnen, wohnpartner, Gebietsbetreuung Stadterneuerung sowie lokale Bildungs- und Infrastruktureinrichtungen gemeinsam mit den BewohnerInnen Modernisierungs- und Verbesserungsmaßnahmen für den Per-Albin-Hansson-Stadtteil.

Altersgerechtigkeit:
- Ende November 2017 wird im Haus Laaerberg eine Informations- und Beteiligungsveranstaltung für SeniorInnen stattfinden
- Schrittweiser Ausbau der seniorInnengerechten Wohnangebote und Service-Einrichtungen

Mobiliät:
- Fachplanerinnen der GB* erstellen im Umfeld der Schulen, Kindergärten und des SeniorInnenwohnhauses und in Abstimmung mit BewohnerInnen einen Maßnahmenkatalog zur Verkehrsberuhigung, der bis Ende dieses Jahres zu einem Umsetzungsplan weiterentwickelt wird
- Die Schaffung von Parkgaragen, ein Maßnahmenkatalog für alternative Mobilitätsformen sowie eine Optimierung des lokalen Verkehrsraums werden im Rahmen einer Verkehrsuntersuchung überprüft

Lokale Infrastruktur:
- Aktuell laufen Erhebungen zu freistehenden Lokalen und potentiellen Verbesserungsmaßnahmen für ein umfassendes Geschäftsflächenmanagement
- das Hansson-Zentrum soll künftig weiter ausgebaut werden. Gemeinsam mit dem Bezirk und den neuen EigentümerInnen wird dafür ein Kriterienkatalog erstellt

Sicherheit:
- Die Beleuchtung der Wegeverbindungen wird detailliert überprüft. Gestalterische Maßnahmen wie die verbesserte Einsehbarkeit und Beleuchtung von Wegen
- Eine Licht- und Sicherheitsplanung in Zusammenarbeit mit der Wiener Polizei („Aktion Gemeinsam Sicher!“) wird noch heuer gestartet

Grün- und Freiräume:
- in Zusammenarbeit mit Verkehrs- und FreiraumplanungsexpertInnen werden Zug um Zug Verbesserungen bei der bedarfsgerechten Gestaltung der Frei- und Grünräume, speziell für Jugendliche und SeniorInnen, gesetzt
- lokale BewohnerInnen-Initiativen (z.B. zum Garteln) sollen unterstützt werden

Einbindung der Bevölkerung:

- Beginnend mit November 2017 starten in der der Siedlung Veranstaltungen, bei denen ExpertInnen gemeinsam mit interessierten BewohnerInnen Lösungen zu Themenfeldern entwickeln

IBA_Wien

Die Internationale Bauausstellung Wien, „IBA_Wien“, stellt in den kommenden Jahren bis 2022 innovative Projekte und Ideen rund um das Thema „Neues soziales Wohnen“ in den Mittelpunkt. Dabei geht es nicht nur um Stadtentwicklungsgebiete wie aspern Seestadt, sondern auch um die gelungene Modernisierung und zukunftsfitte Gestaltung der Wohnsiedlungen aus der Nachkriegszeit, die über die Erneuerung der Bausubstanz hinausgeht. (Schluss) da

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