Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.12.2016:
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Ehalt: Blick zurück in die Geschichte Europas, um das Heute zu verstehen

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20. Wiener Vorlesung in Brüssel zum 500. Todestag von Hieronymus Bosch


(Brüssel) Zu einem spannenden Blick zurück in die Geschichte aus Anlass des 500. Todestags von Hieronymus Bosch luden am 1.12. das Wien-Haus gemeinsam mit den Wiener Vorlesungen und ihrem Doyen Christian Ehalt. Der Einladung, „Über Kunst, Religion und Alltag in Europa an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit“ zu hören und zu diskutieren, waren viele deutschsprachige KooperationspartnerInnen und Freundinnen des Wien-Hauses gefolgt. Christian Ehalt erinnerte in seiner Einleitung daran, dass dies die 20. Wiener Vorlesung in Brüssel ist – die Veranstaltungsreihe hat vor einigen Monaten ihr 30. Programmjahr begonnen. Bisher fanden 1.500 Veranstaltungen mit über 5.000 ReferentInnen statt.

Ehalt: „Europäische Integration heute ist logische Fortsetzung einer langen Geschichte“

Anlässlich des 500. Todestags von Hieronymus Bosch zeichneten Univ.-Prof Dr. Hubert Christian Ehalt, Univ.-Prof Dr. Alfred Kohler und Dr. Martina Fleischer Entwicklungslinien der Neuzeit, in denen die Städtelandschaft um Brüssel schon immer eine zentrale Rolle spielte. Christian Ehalt zeigte sich überzeugt, dass „die europäische Integration der gegenwärtigen Jahrzehnte die logische und vor allem die friedliche und alternativlose Fortsetzung einer kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklung Europas ist. Ausgehend von einem Bild der Welt um 1500 und dem Werk einer der originellsten Persönlichkeiten der Kunstgeschichte arbeiten wir die ´Longue durée´ in der europäischen Geschichte heraus.“

Fleischer: „Bosch als erster Surrealist?“

Der Historiker und Geograph Alfred Kohler skizzierte dann das Bild der Welt, die den Künstler Hieronymus Bosch prägte. „Europa an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit befand in einem tiefen Wandel. Die Zeit war geprägt von Spannungen und Konflikten, von großen Ängsten und Problemen, aber auch von Umbruch und Veränderungen, die bis heute nachwirken. So wurden mit der Entdeckung der Amerikas und der Erforschung der Welt neue Weltreiche gegründet, der Buchdruck und die Grafikkunst als neue Medien dieser Zeit sorgten für eine neue Art der Verbreitung von Wissen, die Reformation tat ein Übriges zur Veränderung der Welt,“ so Kohler. „Die Städte der damaligen Niederlande waren die reichsten dieser Zeit, in dieser Welt lebte Bosch.“

„Die Welt um 1500 – Entdeckung der Welt, Reformation und neue Medien“

Die Kunsthistorikerin Martina Fleischer lud dann zu einer außergewöhnlichen Bildbetrachtung des „Weltgerichtstriptychons“ von Hieronymus Bosch. Dieser einzigartige Maler schuf seine Werke in einer nie gekannten Eigenart, die heutige BetrachterInnen noch immer in ihren Bann zieht. Die einzigartige Bilderwelt ist gekennzeichnet durch ein tiefgehendes Unbehagen an der Menschheit und ihrem Lebensstil. Das „Weltgerichtstriptychon“ sei eigentlich ein Bild über die sieben Todsünden: „Bosch zeigt auch ein gehöriges Maß an Ironie und Humor, indem er nur fünf Seelen in den Himmel aufsteigen lässt“ so Fleischer.

Städte im Dialog - Wiener Vorlesungen seit 1998 zu Gast in Brüssel

1987 wurde die Idee zur Gründung eines „Dialogforums der Stadt Wien“ von Christian Ehalt in die Tat umgesetzt. Michaela Kauer, die Leiterin des Wien-Hauses, betonte, dass es eine große Ehre sei, Christian Ehalt und „seine“ Wiener Vorlesungen immer wieder im Wien-Haus zu Gast zu haben. „Er hat mit seiner engagierten Arbeit als Wissenschaftsreferent, Generalsekretär des städtischen Wissenschaftsfonds und Gestalter eines der nachhaltigsten Wissens- und Kulturprojekte wesentlich zur Entwicklung von Wien zu einer Wissenschafts-, Universitäts- und Forschungsstadt beigetragen. Dass wir ihn auch immer wieder in Brüssel vor den Vorhang holen, ist nur konsequent für einen Weltbürger wie Christian Ehalt und unseren Anspruch, wichtige Fragen des Lebens und Denkens offen zu reflektieren und diskutieren,“ so die Leiterin des Wien-Hauses.

(Schluss)

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