Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.11.2016:
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"English 2020" an 155 Volksschulen

"English 2020" an 155 Volksschulen

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Wiener Schulen setzen auf Sprachkompetenz


In einer Welt, die von globaler Vernetzung gekennzeichnet ist, wird es immer wichtiger, mehrsprachig zu kommunizieren: Wiens Schulen setzen deshalb im Rahmen des Programms „English 2020“ schon in den Volksschulen einen Schwerpunkt im Bereich dieser weltweit wichtigen Sprache.

„Für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn ist Mehrsprachigkeit, die möglichst früh ansetzt, ein entscheidender Grundstein “, betonte heute der Wiener Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky beim Besuch einer bilingualen Klasse in der Volksschule Herbststraße. „Das Ziel von ‚English 2020‘ ist, dass SchülerInnen bereits im Volksschulalter grundlegende Englischkenntnisse erwerben.“

Denn grundsätzlich gilt: Eine Sprache wird umso leichter erlernt, je jünger man ist. Deshalb ist es von Vorteil, wenn Kinder schon in der Volksschule damit beginnen. In Österreich geschieht das mittlerweile flächendeckend, wie eine Eurostat-Erhebung zum Tag der Sprachen am 26. September 2015 ergeben hat: 100 Prozent der heimischen Volksschulkinder erlernen eine Fremdsprache, dabei liegt Englisch mit einer 99,7-prozentigen Quote an erster Stelle.

140 „Native Speaker Teacher“ an 55 Volksschulen

Das Wiener Konzept „English 2020“ umfasst zwei verschiedene Ansätze: So unterrichten an 55 Wiener Volksschulen rund 140 sogenannte „Native Speaker Teacher“. Sie sind mit Englisch als Muttersprache aufgewachsen und gestalten den Englischunterricht gemeinsam mit einer deutschsprachigen Lehrkraft. Die in Wien tätigen „Native Speaker Teacher“ stammen hauptsächlich aus England, Wales, Irland, Schottland, Kanada, USA, Indien und Südafrika. Viele von ihnen waren in ihren Herkunftsländern bereits Lehrkräfte oder blicken auf eine langjährige pädagogische Praxis zurück. Schulen setzen diese PädagogInnen unter anderem im Rahmen von Vienna Bilingual Schooling (VBS), vom Dual Language Programme (DLP) oder Global Education Primary Schools (GEPS) ein.

VBS findet an insgesamt neun Volksschulen statt und ist ein bilinguales Angebot für deutsch- und englischsprachige SchülerInnen. Deutsch und Englisch sind in allen Gegenständen gleichwertige Unterrichtssprachen, die Sprachenkenntnisse werden durch ständige Anwendung erweitert.

DLP läuft an zwölf Volksschulen: Hier wird ab der ersten Klasse in verschiedenen Unterrichtsgegenständen und mit zusätzlicher Unterstützung des „Native Speaker Teacher“ Englisch als Arbeitssprache verwendet.

An 21 Volksschulen ist schließlich GEPS durchgängiges Unterrichtsprinzip: Ab der ersten Klasse wird Englisch als Arbeitssprache im Ausmaß von 5 Wochenstunden eingesetzt, Vorkenntnisse der Kinder sind nicht notwendig. Darüber hinaus werden im Sinne von „Global Education“ (Verbindung von Sprachkompetenz und neuen Technologien) unterschiedlichste Projekte durchgeführt.

Neben den erwähnten Modellen gibt es eine Reihe weiterer Initiativen, bei denen ebenfalls „Native Speaker Teacher“ unterrichten.

400 „English Experts“ an 100 Schulen

Ein weiterer Teil von „English 2020“ sind Schulen mit sogenannten „English Experts“: Ausgewählte VolksschullehrerInnen mit guten Englisch-Kenntnissen durchlaufen dabei ein eigens Trainingsprogramm an der Pädagogischen Hochschule. In weiterer Folge kommen sie als sogenannte „English Experts“ in den verschiedensten Fächern an insgesamt 100 Schulen zum Einsatz. „Hier ist das Ziel, das bereits vorhandene Potenzial an gut Englisch sprechenden PädagogInnen möglichst umfassend zu nutzen“, betont Jürgen Czernohorszky.

12.000 SchülerInnen in Klassen mit Englisch-Schwerpunkt

Erste Schritte in Richtung „English 2020“ wurden Mitte der 90er-Jahre gesetzt, strukturiert läuft das Programm in großer Form seit 2013. „Die Rückmeldungen aus weiterführenden Schulen zeigen, dass SchülerInnen vom frühen und umfassenden Englisch-Unterricht sehr profitieren“, freut sich der Wiener Stadtschulratspräsident.

Insgesamt besuchen derzeit rund 12.000 SchülerInnen Klassen mit einem dieser Englisch-Schwerpunkte. Darüber hinaus werden an öffentlichen Wiener Volksschulen weitere sechs Fremdsprachen (Französisch, Italienisch, Spanisch, Tschechisch, Slowakisch und Ungarisch) unterrichtet.

Gute Englisch-Kenntnisse in Wien

Die positiven Auswirkungen der Wiener Englisch-Offensive lassen sich auch wissenschaftlich belegen: Die Vergleichsstudie „EF English Proficiency Index“, die der Bildungsprogrammanbieter EF Sprachreisen zur Bewertung der Englischkenntnisse von Erwachsenen in Österreich durchgeführt hat, zeigt, dass Wien mit sehr guten Kenntnissen (64,05 Indexpunkte) den ersten Platz unter Österreichs Bundesländern einnimmt. Die Bildungsstandardergebnisse aus dem Jahr 2014 zeigen ebenfalls, dass die Englischkenntnisse der Wiener SchülerInnen ausgezeichnet sind. „Daraus lässt sich ablesen, dass wir mit unserer Englisch-Offensive im Volksschulalter genau richtig liegen“, so Jürgen Czernohorszky abschließend.

Fotos in Kürze auf www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar.

Zusätzliche Infos unter
www.stadtschulrat.at
www.schulenvordenvorhang.at

(Schluss)ssr

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