Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.11.2016:
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Welttoilettentag: Hygiene rettet Leben!

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Wien: MA 48-Offensive für moderne öffentliche WC-Anlagen


„Wir müssen Tabus brechen!“, fordert UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, wenn es um das Thema sanitäre Einrichtungen geht. Weltweit hat ein Drittel der Menschen keinen Zugang zu hygienischen Toiletten, Hunderte Millionen verrichten tagtäglich ihre Notdurft im Freien und verunreinigen damit lebensnotwendiges Trinkwasser. Folgen der Armut mit dramatischen Auswirkungen: Alle zwei Minuten stirbt ein Kind an Krankheiten, die durch hygienische Sanitäreinrichtungen vermieden werden könnten. Mit dem Welttoilettentag am 19. November will die UNO das Bewusstsein für die Sanitärkrise in weiten Teilen der Welt wecken und zum Handeln aufrufen. Das Ziel: Bis zum Jahr 2030 soll jeder Mensch auf unserem Planeten Zugang zu einer Toilette haben.

Das alles ist weit weg und damit kein Thema für Wienerinnen und Wiener? Im 19. Jahrhundert war es das sehr wohl: Wiederkehrende Cholera-Epidemien kosteten Tausende Menschenleben. Hygienische Maßnahmen, darunter ganz wesentlich der massive Ausbau des Wiener Kanalnetzes, verbesserten die hygienische Situation deutlich. Und auch dem Urinieren im öffentlichen Raum wurde der Kampf angesagt: Schon 1863 dachte man in einer Fachzeitschrift „Ueber die Construction von öffentlichen Pissoirs“ nach, im Jahr 1884 ging die erste öffentliche Bedürfnisanstalt nach dem System Beetz am Börseplatz in Betrieb.

Stadt investiert in Klos der Zukunft

Heute verwaltet die MA 48 152 öffentliche WC-Anlagen. Viele davon entsprachen mit einem Alter von bis zu 100 Jahren nicht mehr den Ansprüchen der heutigen Zeit. Zur Verbesserung der Qualität und zur Effizienzsteigerung wurde im Jahr 2014 ein Investitionsprogramm in der Höhe von 8,5 Millionen Euro ins Leben gerufen, das bis 2018 umgesetzt wird: 30 WC-Anlagen werden neu gebaut, 22 alte WCs modernisiert bzw. umgebaut und 20 historische Anlagen restauriert. Die öffentlichen WC-Anlagen der Zukunft sind moderner, sauberer und auch barrierefrei zugänglich. Die Sanitärkabinen sind gut beleuchtet, haben einen offenen Zugangsbereich, bestehen aus hygienischem Nirosta-Edelstahl, sind sicher vor Vandalismus und durch ihre spezielle Kennzeichnung schon von weitem sichtbar. Finden lassen sich die öffentlichen Klos der Zukunft - aber auch der restaurierten Vergangenheit - ganz einfach im Online-Stadtplan der Stadt Wien oder in der kostenlosen 48er-App.

Mobile WC-Anlagen für Feste und Krisen

Die MA 48 verfügt auch über mobile WC-Anlagen, die vor allem für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden bzw. auch bei Bedarf in Krisensituationen und bei Hilfseinsätzen rasch an unterschiedlichen Standorten aufgestellt werden können. Insgesamt verfügt die MA 48 über eine WC-Containeranlage (bestehend aus drei Containern) und fünf WC-Anhänger mit zwei barrierefreien Toiletten. Sowohl die WC-Anhänger als auch die WC-Containeranlage können eigenständig und auch im Winter betrieben werden, da sie über Stromaggregate, Wassertanks, Fäkalientanks und Schlauchheizungen verfügen.

Die Wiener Abwasserprofis

Ebenso wichtig wie hygienische Toiletten ist der Umgang mit dem entstandenen Abwasser. Dafür sorgen die Abwasserprofis der Stadt, Wien Kanal und die ebswien hauptkläranlage. Mit einer Leitungslänge von mehr als 2.400 Kilometer ist Wien Kanal Österreichs größter Kanalnetzbetreiber. 99,7 Prozent aller Haushalte in Wien sind an das städtische Kanalnetz angeschlossen. Trotzdem wächst das Wiener Kanalnetz jährlich um rund zehn Kilometer. Mehr als 700 Kanalbaustellen werden jährlich zur Erhaltung und Reparatur des öffentlichen Kanalnetzes durchgeführt. Täglich wird etwa eine halbe Milliarde Liter Abwasser sicher und umweltgerecht zur ebswien hauptkläranlage in Simmering transportiert. Rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen dafür, das Kanalnetz funktionsfähig und sauber zu halten. So wird zum Beispiel täglich 15 Tonnen abgelagertes Material aus den Kanälen geräumt, um den Abfluss zur Kläranlage zu garantieren.

Seit 1980 reinigt die Hauptkläranlage in Simmering das gesamte Abwasser der Wienerinnen und Wiener, mehr als 6.400 Liter Abwasser gelangen pro Sekunde in die Anlage. In 20 Stunden durchläuft das Abwasser eine mechanische und zwei biologische Reinigungsstufen, in denen sich die 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ebswien hauptkläranlage die Natur zum Vorbild nehmen. Mehr als 100.000 Kilogramm Schmutzstoffe werden dem Abwasser Tag für Tag entzogen. Über den Donaukanal fließt das gereinigte Abwasser in die Donau, ohne deren Wasserqualität zu beeinträchtigen. Wir klären also alles und sorgen dafür, dass die Donau blau bleibt. Übrigens nach Umsetzung des Projekts E_OS – Energie_Optimierung Schlammbehandlung ab 2020 zur Gänze mit Ökostrom aus eigener Produktion.

Informationen

Rückfragehinweis für Medien

  • Ulrike Volk
    Öffentlichkeitsarbeit MA 48
    Telefon: 01 4000 48014
    E-Mail: ulrike.volk@wien.gv.at
  • Josef Gottschall
    Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
    Wien Kanal
    Telefon: 01 4000 30023
    Telefon: 01 4000 30021
    E-Mail: josef.gottschall@wien.gv.at
  • Karl Wögerer
    Leiter Kommunikation
    ebswien hauptkläranlage Ges.m.b.H.
    Telefon: 01 76099 5820
    E-Mail: k.woegerer@ebswien.at