Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.10.2016:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Frauenberger zum Integrationspaket: Versäumnisse verhindern durch Integration ab dem ersten Tag

Die Wiener Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger begrüßt zwar in einer ersten Reaktion auf den Zwischenbericht zum Integrationspaket des Bundes den Ausbau an Deutschkursplätzen, kritisiert aber gleichzeitig das fehlende Gesamtkonzept: „In Wien gestalten wir Integration ab Tag 1. Der Wiener Weg ist ein durchgängiges Integrationsprogramm von der Grundversorgung bis zum Einstieg in den Arbeitsmarkt. Nur so können wir gelungene Integrationsbiografien schaffen.“

AsylwerberInnen werden ab der Aufnahme in die Grundversorgung begleitet: Als erster Schritt erfolgt die Einladung zu den muttersprachlichen „StartWien“-Infomodulen. Die Infomodule vermitteln erstes Orientierungswissen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Wohnen, Soziales und Zusammenleben. Die neue Bildungsdrehscheibe der Grundversorgung Wien vermittelt in passende Deutsch- bzw. Basisbildungskurse. In weiterer Folge werden die Qualifikationen erhoben und können bereits vorbereitende Schritte auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt nach Asylgewährung gesetzt werden, etwa durch gemeinnützige Tätigkeit. Die Informationen über Sprachniveau, Bildung und Qualifikationen werden nach einem positiven Bescheid dem AMS zur Weiterarbeit übergeben, um Doppelgleisigkeiten im Folgesystem zu vermeiden.

„Im Paket des Bundes sind die Kompetenzen der Sprachförderung wieder zwischen der Zeit in der Grundversorgung durch das BMI und ab Asylberechtigung durch das BMEIA getrennt. Ich erwarte mir ein bundesweit einheitliches, durchgängiges Konzept und keine aneinander gereihten Einzelmaßnahmen. Sozialminister Alois Stöger und Staatssekretärin Muna Duzdar haben dazu bereits ein schlüssiges Integrationskonzept vorgestellt, an dem sollten wir weiterarbeiten.“, so Frauenberger.

Die Vorschläge, die der Integrationsminister gegenüber den Medien für ein Integrationsgesetz äußert, seien dabei wenig hilfreich, so Frauenberger: „Ich höre vom Integrationsminister viel von Kürzungen, Sanktionen und Pflichten, aber wenig Ideen für die bessere Qualifizierung oder Integration in den Arbeitsmarkt. Ein-Euro-Jobs sind da sicher keine Lösung. Wir Länder haben gute Erfahrungen, was die gemeinnützige Tätigkeit von AsylwerberInnen betrifft. Auch unser Jugendcollege für nicht-schulpflichtige Flüchtlinge könnte ein Vorbild für eine österreichweite Qualifizierungsoffensive sein. Denn eines ist klar: Je schneller Flüchtlinge Deutsch lernen und einen Bildungsabschluss vorweisen können, desto schneller können sie ihren Teil zur Gemeinschaft beitragen, was wiederum das Sozialsystem entlastet.“

Rückfragehinweis für Medien