Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.10.2016:
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Sternstunde im Wiener Rathaus: Goldene Auszeichnung für FM4-Chefin Monika Eigensperger und Musikproduzent Thomas Rabitsch

Minutenlange Standing Ovations, ausgelassene Stimmung, Wiener Lieder und Jazz: „Zwei Persönlichkeiten, die das Wiener Musikleben über Jahrzehnte maßgeblich prägten“ wurden heute, Mittwoch, im Wiener Rathaus ausgezeichnet. Monika Eigensperger, langjährige FM4-Chefin und ab Jänner Radiodirektorin des ORF, sowie Thomas Rabitsch, Musiker, Komponist und Produzent, wurden mit dem „Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien“ geehrt. Zahlreiche Freunde, Familienmitglieder und WeggefährtInnen kamen, um bei dieser besonderen Feierstunde dabei zu sein, darunter ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, Edgar Böhm, Radiolegende Ernst Grissemann, Tourismuschef Norbert Kettner, Rabenhofdirektor Thomas Gratzer, Verleger Georg Hoanzl, Isabella Klausnitzer, Hannes Eder, Martin Blumenau, FM4-Urgestein, und Ottakrings Bezirksvorsteher Franz Prokop. Und auch die Musik spielte eine wichtige Rolle: Willi Resetarits und Ernst Molden sowie Mitglieder der Dancing Stars Big Band rockten das Rathaus.

„Monika Eigensperger und Thomas Rabitsch besitzen Empathie und Neugierde, brechen Musikgenres auf, haben nie ihren Mut und Enthusiasmus verloren und sind in ihren Metiers äußerst erfolgreich. Dabei sind sie mit beiden Beinen am Boden geblieben“, betont Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny im Rahmen der Überreichung.

„Monika Eigensperger lebt fürs Radio. Ihr ganzes Erwachsenenalter hat sie dem Radio gewidmet. Erst als stellvertretende Ö3-Sendechefin, dann als Leiterin von FM4 und jetzt auch noch Radiodirektorin. Wie macht das die Monika?“, fragt Willi Resetarits in seiner Laudatio und beantwortet diese Frage gleich selbst mit Stimmen aus dem Freundeskreis: Monika Eigensperger sei völlig unerschrocken, unbeeinflussbar, herrlich undiplomatisch, goschert, habe ein Riesenherz, sei bodenständig, loyal ihren MitarbeiterInnen gegenüber und lasse sich nicht verbiegen.

Monika Eigensperger bedankte sich „aus vollem Herzen“ bei ihrer Mutter und ihrem Lebensmenschen Walter Gröbchen. Darüber hinaus bei ihrem Team, das auch in ihrer Abwesenheit reibungslos funktioniere, und all ihren Chefs, besonders bei Hans Leitinger, der das Fundament zur ihrer Radioliebe gelegt habe.

„Thomas Rabitsch hat eine ausgeprägte Loyalität seinen Musikern gegenüber. Selbst mit Musikern in seinen dunkelsten Stunden weiß er dank seiner ausgeglichenen Art umzugehen. Denn Respekt und Humor ist Bestandteil einer jeden Arbeits- und Liebesbeziehung“, so Musikproduzent Markus Spiegel, der mit Thomas Rabitsch seit 36 Jahren eng befreundet ist. Seiner Frau Anja gebühre ein wesentlicher Anteil an Thomas Rabitschs Erfolg. Sie sei ein großes Kommunikationstalent und führe ein offenes Haus so wie es früher die literarischen Salons waren.

„Thomas Rabitsch ist nicht nur ein künstlerischer Mensch, sondern auch ein menschlicher Künstler“, unterstrich Autor und Fernsehproduzent Mischa Zickler, der Rabitsch für das Fernsehen entdeckt hat: „Thomas Rabitsch hat das Unterhaltungsfernsehen der letzten Jahre ein Stück mitdefiniert; er hat alle großen Shows der letzten Jahre musikalisch geleitet und Filmmusik geschrieben. Für mehr als 30 Sendungen hat er das musikalische Design entwickelt“.

Thomas Rabitsch freute sich, von der Stadt ausgezeichnet zu werden, die er liebt: „Es war und ist ein Privileg und ein Luxus, in dieser Stadt leben zu können. Ich bin im Wien der 80er Jahre in ein kreatives Biotop hineingefallen und freue mich, Teil der künstlerischen Bandbreite und Vielschichtigkeit dieser Stadt zu sein“. Seine Kinder ziehe es heute hinaus in die weite Welt, aber für ihn war es gut und wichtig, in Wien zu bleiben. Schlussendlich bedankte er sich auch bei seiner Frau Anja, die ihn zu dem Menschen gemacht hat, der er sein will.

Biographie Monika Eigensperger

Monika Eigensperger wurde 1959 in Wien geboren. Nach der Matura im Jahr 1988 studierte sie berufsbegleitend Geschichte und Geographie an der Universität Wien. Ihre Laufbahn als Moderatorin und Radiojournalistin begann sie 1980 als freie Mitarbeiterin beim ORF-Radio (Ö1, Ö3). Zunächst war sie Musikprogrammgestalterin und Reporterin bei Ö3 für die Jugendsendung "Zick Zack" und übernahm bald darauf die Redaktion für die "Radiothek" und den Aufbau des neuen Jugendformats "Treffpunkt Ö3“. Bereits 1987 wurde sie von der Zeitschrift Basta zur besten Ö3-Moderatorin gekürt, 1992 avancierte sie zur Ressortleiterin und 1994 zur ständigen stellvertretende Ö3-Chefin. Den Radiohörern ist sie vor allem als Moderatorin der Sendungen „Treffpunkt Ö3“, „Nachtexpress“ und „Nachtradio“ bekannt. 1996 wurde Monika Eigensperger die Leitung des Jugendkultursenders FM4 übertragen, der rasch zum Kultprogramm mit Musik abseits des kommerziellen Mainstreams avancierte. Eine wichtige Aufgabe sah Eigensperger von Anfang an in der Unterstützung junger österreichischer Musik- und Kulturschaffenden mit der Produktion von Sendungen, wie etwa dem „Salon Helga“ von Dirk Stermann und Christoph Grissemann oder dem "Projekt X". Mit der ORF-Programmreform im November 1999 wurde Monika Eigensperger zur FM4-Senderchefin bestellt; seither wurde die von ihr geprägte FM4-Corporate Identity mehrfach ausgezeichnet. Neben einem alternativen Musik- und Kulturprogramm gehört auch die kritische Beschäftigung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen zu den Programmschwerpunkten. Am 15. September 2016 wurde sie auf Vorschlag von Alexander Wrabetz zur Radiodirektorin aller ORF-Radioprogramme gewählt.

Thomas Rabitsch

Thomas Rabitsch wurde 1956 in Wien geboren. Er erhielt vier Jahre Klavierunterricht, die weitere Musikausbildung verlief autodidaktisch. 1977 war er Gründungsmitglied der „Hallucination Company“, der er bis 1981 angehörte. 1978 spielte er zusätzlich mit der Gruppe „Drahdiwaberl“ und produzierte deren Alben. Zugleich wirkte er als Keyboarder und Arrangeur mit der Band Falcos. In den 1980er Jahren arbeitete Rabitsch u. a. mit Peter Cornelius, Boris Bukowski, Dana Gillespie und Franz Morak zusammen. Von 1991 bis 1996 spielte er in der Band von Heli Deinboek. Ein weiterer Tätigkeitsbereich für Rabitsch öffnete sich mit dem Komponieren und Arrangieren von Bühnenmusiken für Produktionen des Burgtheaters, des Volkstheaters, des Theaters der Jugend, des Jura Soyfer Theaters und der Wiener Festwochen. Auch für den Österreichischen Rundfunk komponierte er Filmmusik und zahlreiche Signations für Serien und Werbespots. Rabitsch ist musikalischer Leiter von „Starmania“, „Dancing Stars“, „Die große Chance“ und „Helden von morgen“. Zum Eurovision Song Contest 2011 komponierte Rabitsch das Teilnehmerlied „The Secret Is Love“ für Nadine Beiler, die den 18. Platz errang. 2013 war er mit der Vorausscheidung der Kandidaten für diesen Bewerb betraut.

Rückfragehinweis für Medien

  • Renate Rapf
    Mediensprecherin StR. Andreas Mailath-Pokorny
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