Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.09.2016:
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Jüdisches Museum Wien eröffnet "Das Wohnzimmer der Familie Glück"

In Anwesenheit zahlreicher Prominenz aus Kunst, Kultur, Wirtschaft und Politik eröffnete Kulturminister Thomas Drozda gestern die Ausstellung „Das Wohnzimmer der Familie Glück“ im Jüdischen Museum Wien, einem Museum der Wien Holding. Er betonte, dass die Geschichte der Familie ein besonders eindringliches Beispiel für die menschenverachtende Politik des NS Regimes sei. Clemens Jabloner, Vorsitzender des Kunstrückgabebeirats und ehemaliger Vorsitzender der Historikerkommission zog in seiner Festrede Bilanz über die Restitutionspolitik der Republik Österreich und meinte, es sei lange Jahre vieles im Argen gelegen. Museumsdirektorin Danielle Spera dankte Henry Glück und seiner Frau, die beide eigens zur Eröffnung angereist waren, für die großzügige Schenkung.

Eine wertvolle Ergänzung für die Sammlung des Museums

Die Wohnzimmer-Einrichtung der Familie Glück repräsentiert ein auf den ersten Blick ganz normales Wiener Möbelensemble aus den 1920er-Jahren. Die Geschichte dieser Möbel macht sie aber zu herausragenden zeitgeschichtlichen Objekten. Während die meisten Möbel jüdischer Familien in den Jahren nach 1938 „arisiert“ in Wien zurückgelassen werden mussten, gelang es der Familie Glück, ihre Einrichtung über Frankreich nach New York zu bringen. Henry Glück, der 1934 in Wien geboren wurde und die Schoa in Frankreich überlebte, schenkte die Möbel dem Jüdischen Museum Wien. Die Möbel sind nach Meinung von Fachhistorikern ein herausragendes Beispiel für die Wohnungsreinrichtung von Haushalten des bürgerlichen Mittelstandes aus den 1920er Jahren, die bis dato kaum in Sammlungen zu finden sind.

„Das Wohnzimmer der Familie Glück“ ist vom 28. September 2016 bis 26. März 2017 im Jüdischen Museum Wien, einem Museum der Wien Holding, zu sehen. Zur von Adina Seeger kuratierten und Stefan Fuhrer gestalteten Ausstellung ist auch ein zweisprachiger Katalog zum Preis von EUR 18 im Eigenverlag des Museums erschienen, der im Bookshop Singer erhältlich ist. Das Museum in der Inneren Stadt (1., Dorotheergasse 11), ist von Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am zweiten Standort, im Museum Judenplatz (1., Judenplatz 8), ist von Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, Freitag 10 bis 14 Uhr geöffnet. Weitere Informationen und Ermäßigungen unter www.jmw.at oder unter info@jmw.at.

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