Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 16.09.2016:
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Wehsely: Stadt Wien und KAV sind Vorreiter für moderne Pflegeausbildung

FH-Pilotlehrgang läuft - Ausbildung zur Pflegeassistenz ist gestartet

„Der Pflegebereich steht vor großen Veränderungen. Im Juli 2016 wurde die Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes im Nationalrat beschlossen, seit September ist sie in Kraft. Wien hat viele Jahre dafür gekämpft, dass die Berufsgruppe der Pflege die Möglichkeit bekommt, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und gleichzeitig von pflegefremden Tätigkeiten befreit wird. Wien war nicht nur maßgeblich bei der Entwicklung der Novelle beteiligt, sondern hat bereits die Weichen für die neuen Ausbildungen gestellt. Am 15. September 2016 startete die Ausbildung zur Pflegeassistenz, seit Herbst 2015 organisiert Wien in Kooperation mit dem FH Campus Wien das Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege an 2 ausgewählten Krankenpflegeschulen als Pilotprojekt“, erklärt Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely bei der Pressekonferenz zur Zukunft der Pflege gemeinsam mit Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Direktorin für Organisationsentwicklung im Wiener Krankenanstaltenverbund und Astrid Engelbrecht, Direktorin des Pflegedienstes im Krankenhaus Hietzing. Ihr großer Dank gelte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege, die diese Veränderungen aktuell aber auch in den letzten Jahren mitgetragen, mitgestaltet und umgesetzt haben.

„Wien wächst, das ist erfreulich, und die Bevölkerung wird immer älter, auch das ist erfreulich. Das bedeutet aber auch große Herausforderungen für das Gesundheitssystem. Mit der neuen dreigliedrigen Ausbildung im Pflegebereich schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass das gut funktionierende Wiener Gesundheitssystem auch in Zukunft mit hochqualifiziertem Personal ausgestattet ist. Mit der nun in Kraft getretenen Novelle werden die Tätigkeiten des Pflegepersonals neu geordnet und die Kompetenzen erweitert. Diese im Spitalswesen so wichtigen Berufsgruppen werden unter anderem mit der akademisierten Ausbildung deutlich aufgewertet, das System wird durchlässiger, für die MitarbeiterInnen ergeben sich mehr Möglichkeiten und Aufstiegschancen“, betont die Stadträtin.

Nachwuchs im Pflegebereich sicherstellen

„In den vergangenen Jahren ist der Bedarf an Pflegekräften gestiegen, ebenso die Anforderungen an den Pflegeberuf“, sagt Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Direktorin für Organisationsentwicklung im Wiener Krankenanstaltenverbund. „Wir müssen daher die Ausbildung attraktiver machen und unseren MitarbeiterInnen Entwicklungsperspektiven ermöglichen. Nur so können wir sicherstellen, dass wir in Zukunft ausreichend Nachwuchs im Pflegebereich bekommen.“ Der KAV habe sich als größter Ausbildner im Pflegebereich aktiv in die Gesetzesnovelle eingebracht, wesentliche, praxisnahe Inputs kamen von MitarbeiterInnen aus der Pflege direkt in den Krankenhäusern. „Die Änderungen bringen Vorteile für alle Beteiligten: Durch die Akademisierung wird der Pflegeberuf aufgewertet, vorhandene Kompetenzen werden gesteigert, die Durchlässigkeit im System wird erhöht – davon profitieren unsere MitarbeiterInnen. Und die PatientInnen profitieren ebenfalls vom gesicherten Funktionieren des Gesamtsystems, das mit der neuen Ausbildung mit aktuellen Entwicklungen Schritt halten kann.“

Zusammenarbeit am Krankenbett optimal gestalten

„Die MitarbeiterInnen aus der Pflege haben in den vergangenen Jahren bereits viele Veränderungen hervorragend bewältigt“, berichtete Astrid Engelbrecht, Direktorin des Pflegedienstes im Krankenhaus Hietzing, aus der Praxis. „Nicht nur die Medizin macht permanent Fortschritte, auch in der Pflege gibt es immer wieder neue Entwicklungen. Darauf muss die Ausbildung reagieren, denn wir brauchen auch in Zukunft – wie das schon jetzt der Fall ist – bestens qualifiziertes Pflegepersonal.“ Die neue, dreigliedrige Ausbildung hält Engelbrecht für das richtige Instrument, die Zusammenarbeit des Pflegepersonals am Krankenbett optimal zu gestalten. Mit der Übernahme des mitverantwortlichen Tätigkeitsbereichs – Stichwort Übernahme der Pflege von ärztlichen Tätigkeiten – hätten die MitarbeiterInnen in der Pflege bereits im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt, dass sie an neue Entwicklungen und Vorgaben engagiert im Sinne der PatientInnen herangehen. Engelbrecht: „Gerade die KollegInnen aus der Pflege bekommen so viel positive Rückmeldungen von unseren PatientInnen. Es ist ein enorm anstrengender Beruf, aber auch enorm motivierend, wenn man direkt sieht, dass der eigenen Arbeit von den PatientInnen so wertschätzend begegnet wird. Wir zählen darauf, dass wir mit der neuen Ausbildung auch in Zukunft ausreichend gut ausgebildete, motivierte und engagierte Pflegekräfte haben werden.“

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