Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.08.2016:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Erfolgreicher Defi-Einsatz: Passant als Lebensretter

Erfolgreicher Defi-Einsatz: Passant als Lebensretter

Copyright: Wiener Berufsrettung

Download (0.37 MB)

Erfolgreicher Defi-Einsatz: Passant als Lebensretter

Copyright: Wiener Berufsrettung

Download (0.43 MB)

Ersthelfer konnte Mann mit Herz-Kreislauf-Stillstand mit einfachen Maßnahmen wiederbeleben


Wie wichtig und sinnvoll die Installation öffentlich zugänglicher Defibrillatoren sein kann, zeigte gestern ein Vorfall in der Neubaugasse, bei dem ein Kunde eines Geschäfts nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand von einem Laien mittels Defi-Einsatz wiederbelebt werden konnte.

Gestern Vormittag erlitt ein Kunde (73) eines Reisebüros in der Neubaugasse einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Niklas Palt (19) spazierte zufällig am Geschäft vorbei und erkannte sofort, dass es hier um jede Sekunde ging. „Eine Mitarbeiterin hat bereits den Notruf 144 gewählt. Ich habe einem Mann zugerufen, einen Defi zu holen.“, erzählt der Grazer. Zeitgleich begann der Ersthelfer mit der Herz-Druckmassage. Mit dem Defibrillator der 150 Meter entfernten, öffentlich zugänglichen Gewista-Defi-Vitrine auf der Mariahilfer Straße 71A kam der Helfer wenig später zurück. Wie vom Gerät über Lautsprecher angewiesen, bereiteten die beiden Helfer alles für die Schockabgabe vor. Nur wenige Augenblicke später traf das erste Team der Berufsrettung Wien ein und übernahm die Wiederbelebungsmaßnahmen. Nach der Abgabe des dritten Schocks setzte beim Patienten der Herzschlag wieder ein. Er wurde vor Ort notfallmedizinisch betreut und für den Transport ins AKH Wien stabilisiert. Dort wird der Patient auf der Intensivstation betreut, sein Zustand ist stabil.

Harry Kopietz, Erster Wiener Landtagspräsident und Präsident des Vereins Puls, der sich dem Kampf gegen den plötzlichen Herztod verschrieben hat, freut sich sehr über den erfolgreichen Einsatz eines öffentlichen Defibrillators: „Ein Herzstillstand kann jeden Menschen treffen, jederzeit und überall. Je mehr Defis es gibt und je mehr Laien damit umgehen können, desto mehr Menschen werden in Zukunft einen plötzlichen Herzstillstand überleben.“

Der plötzliche Herztod ist die häufigste Todesursache in industrialisierten, westlichen Ländern. 12.000 Menschen sterben in Österreich jährlich daran. Bei einem leblosen Menschen nimmt die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um etwa zehn Prozent ab. Die rasche Hilfe durch Laien, noch bevor der Rettungsdienst eintrifft, ist somit oft die einzige Möglichkeit, einen Menschen wieder ins Leben zurückzuholen. Ersthelfer können mit Herzdruckmassage und durch den Einsatz eines Laien-Defibrillators die Überlebenschancen der Betroffenen von derzeit elf auf bis zu 70 Prozent erhöhen. Doch nur wenige trauen sich auch einzugreifen. Als Grund für die unterlassene Hilfeleistung wurde von Befragten in erster Linie die Angst vor Fehlern und Unwissenheit angegeben. „Das müsste nicht sein. Zeugen von lebensbedrohlichen Zwischenfällen können schon mit einigen wenigen Handgriffen effizient Hilfe leisten. Nur Nichtstun ist falsch“, erklärt Dr. Mario Krammel, geschäftsführender Puls-Präsident und Intensivmediziner an der MedUni Wien.

Die Gewista hat in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und dem Verein Puls bereits an zehn Standorten in Wien Vitrinen errichtet, an denen Defis für den öffentlichen Gebrauch angebracht sind. Diese können im Notfall - ähnlich wie ein Feuerlöscher - entnommen werden. Es wird automatisch eine Telefonverbindung mit der Notrufzentrale der Wiener Berufsrettung hergestellt. Der Laien-Defi in den Gewista-Vitrinen leitet den Ersthelfer mittels Sprachanweisungen durch die Notsituation. Somit kann auch ein medizinischer Laie zum Lebensretter werden.

Um die Menschen noch mehr für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren, wurde von der Gewista gemeinsam mit dem Verein Puls eine Informationskampagne ins Leben gerufen: mit den Wildecker Herzbuben als Testimonials wird unter dem Titel „Schock fürs Herzilein“ das Potential von Defis im Kampf gegen den plötzlichen Herztod im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert.

Infos zur Kampagne unter www.puls.at

(Schluss)

Rückfragehinweis für Medien

  • Büro des Ersten Präsidenten des Wiener Landtages
    Renate Schierhuber
    Mediensprecherin
    Telefon: 01 4000 81134
    E-Mail: renate.schierhuber@wien.gv.at