Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 19.05.2016:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Jüdisches Museum Wien eröffnet "Wiener Synagogen. Ein Memory"

Jüdisches Museum Wien eröffnet "Wiener Synagogen. Ein Memory"

Copyright: PID / Walter Schaub-Walzer

Download (0.33 MB)

Jüdisches Museum Wien eröffnet "Wiener Synagogen. Ein Memory"

Copyright: PID / Walter Schaub-Walzer

Download (0.25 MB)


In Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Politik, Kunst und Kultur wurde gestern Abend die neue Ausstellung „Wiener Synagogen. Ein Memory“ im Museum Judenplatz, einem Museum der Wien Holding, eröffnet. Museumsdirektorin Danielle Spera betonte im Rahmen der Eröffnung die langfristige Bedeutung dieses Ausstellungsprojekts: „Durch die großartige Zusammenarbeit mit dem Architektenteam Bob Martens und Herbert Peter können wir diese innovativen virtuellen Rekonstruktionen, Modelle und Ansichten dieses ausgelöschten Kapitels der Wiener Geschichte, die unglaublich vielfältigen Wiener Sakralbauten, endlich auch einer breiten Öffentlichkeit zeigen.“ Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, las im Rahmen der Eröffnung die berührenden Erinnerungen von Zeitzeugen an die Wiener Synagogen vor der Zerstörung 1938 wie Arik Brauer oder Erich Lessing. Der frühere Kulturstadtrat Peter Marboe hob hervor, wie wichtig die Ausstellung und das Erinnern an den unglaublichen Verlust in der Geschichte, nicht nur für die Vergangenheit, sondern vor allem für die Zukunft ist. Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg nahm die Eröffnung der Ausstellung vor. Gäste, wie der Bezirksvorsteher des 1. Wiener Gemeindebezirks, Markus Figl, der Wiener ÖVP-Landesparteiobmann Gernot Blümel, der Militärkommandant von Wien, Brigadier Kurt Wagner und Botschafter Franz-Josef Kuglitsch zeigten sich beeindruckt von den virtuellen Rekonstruktionen.

Vor 1938 gab es in Wien fast einhundert Synagogen und Bethäuser. Sie alle wurden – mit Ausnahme des Stadttempels – im Novemberpogrom, den von den Nazis zynisch Reichskristallnacht genannten Gewaltausbrüchen gegen die Wiener Jüdinnen und Juden, zerstört. In fast jedem Wiener Bezirk stand eine große Synagoge – in der Leopoldstadt sogar fünf – und mehrere Bethäuser, jede Spur davon ist heute verwischt. Die Synagogen entstanden ab Mitte des 19. Jahrhunderts, nachdem Kaiser Franz Joseph den Jüdinnen und Juden die Gründung einer Gemeinde gewährte und damit auch den Bau von im Stadtbild sichtbaren Gotteshäusern gestattete, was zuvor über Jahrhunderte nicht möglich war. Die großen Wiener Synagogen bestachen mit ihrer beeindruckenden stilistischen Vielfalt. Die Ausstellung „Wiener Synagogen. Ein Memory“ ermöglicht es, die zerstörten Wiener Synagogen virtuell wieder zu besuchen. Die Ausstellung „Wiener Synagogen. Ein Memory“ erlaubt damit einen Blick auf das Wien vor 1938 und rückt die zerstörten Synagogen wieder ins Bewusstsein.

Die Ausstellung „Wiener Synagogen. Ein Memory“ ist von 19. Mai bis 17. November 2016 im Museum Judenplatz, einem Museum der Wien Holding, zu sehen. Das Museum in 1010 Wien, Judenplatz 8, ist von Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, Freitag 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der zweite Standort im Palais Eskeles, 1010 Wien, Dorotheergasse 11, ist von Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.jmw.at oder unter info@jmw.at.

Rückfragehinweis für Medien