Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.04.2016:
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Frauenberger/Wehsely: "Stadt Wien setzt auf Integration ab dem 1. Tag - Ganzheitliche Integrationsbegleitung für jeden Flüchtling"

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Wiener Weg der Flüchtlingspolitik: Politik des Handelns und der Lösungen


„Die Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge ist eine große Herausforderung für unsere Stadt. Rund 21.000 AsylwerberInnen leben derzeit in Wien. Um diese Herausforderung auch in Zukunft meistern zu können, braucht es eine Politik des Handelns und der Lösungen. Deshalb setzt die Stadt Wien auf Integrationsmaßnahmen ab dem 1. Tag“, erklärt Sozialstadträtin Sonja Wehsely bei der gemeinsamen Präsentation von „StartWien“ für Flüchtlinge mit Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger.

„Während die Politik rechter und konservativer Parteien darauf abzielt, Flüchtlinge zu Feindbildern zu stilisieren und Probleme größer zu machen, als sie sind, setzt die Stadt Wien auf ganz konkrete Lösungen, die sowohl den Flüchtlingen als auch den Wienerinnen und Wienern eine Perspektive geben. ‚StartWien für Flüchtlinge‘ bietet AsylwerberInnen Chancen und Perspektiven ab dem 1. Tag, die im Gegenzug auch angenommen werden müssen. Ziel ist, dass Flüchtlinge, die in Wien in der Grundversorgung sind, ab dem 1. Tag Orientierung, Sprache und Qualifikation angeboten bekommen“, so Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger.

Konkret werden AsylwerberInnen nach der Zuweisung zum Asylverfahren im Rahmen des „StartWien“-Programms zu einem Erstgespräch eingeladen, in welchem die ersten Fragen abgeklärt und die weitere Vorgangsweise besprochen sowie die „Bildungs-Card“ erstellt wird. Danach erfolgt die Einladung zu den muttersprachlichen „StartWien“-Infomodulen. Die Infomodule vermitteln erstes Orientierungswissen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Wohnen, Soziales und Zusammenleben.

Die neue Bildungsdrehscheibe der Grundversorgung Wien bei den Wiener Volkshochschulen bietet Bildungsberatung, Sprach- und Kompetenzclearing und die Zuweisung zu Deutschkursen bzw. Basisbildungsangeboten an. „Um hier Doppelgleisigkeiten zu vermeiden, müssen hier die Mittel aus dem Sondertopf für Integration für Deutschkurse einfließen“, so Frauenberger. „Wien setzt auf eine rasche Integration von Flüchtlingen. Dazu braucht es aber auch mehr Anstrengungen vom Innenministerium und vom Integrationsminister.“

Während des Asylverfahrens findet eine laufende Begleitung der Integrationsentwicklung durch die Bildungsdrehscheibe statt, welche etwa die Vermittlung in gemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote, Bewerbungscoachings, Unterstützung bei der Anerkennung von Qualifikationen und laufende Bildungscoachings beinhaltet. Die persönliche Entwicklung wird mit der „Bildungs-Card“ dokumentiert. Diese umfasst vor allem die digitale Erfassung der bereits erfolgten Bildungsschritte durch die Entwicklung einer einheitlichen Datenbank. Die Informationen über Bildung, Ausbildung und Kompetenzen, die im System von „StartWien“ gewonnen wurden, werden nach dem positiven Bescheid dem AMS zur Weiterarbeit übergeben, um Doppelgleisigkeiten im Folgesystem zu vermeiden.

Durch die verbesserten Integrationsmaßnahmen und die durchgehende Dokumentation ergeben sich auch Anreiz- und Sanktionsmöglichkeiten. „Die Teilnahme an den Deutschkurs-Angeboten ist verpflichtend und ist Voraussetzung für eine Monatskarte der Wiener Linien zum Selbstkostenbeitrag“, erklärt die Sozialstadträtin. Zur erfolgreichen Integration zählt auch, dass Flüchtlinge in ihrer Mobilität unterstützt werden. Die Monatskarte um 4 Euro, das entspricht 10% des frei verfügbaren Taschengelds pro Monat, wird nur bei aktiver Teilnahme an den Angeboten zur Verfügung gestellt.

„Wien hat seit jeher bewiesen, wie professionell und unaufgeregt auch hunderttausende Flüchtlinge untergebracht und betreut werden können. So viele Flüchtlinge geordnet und professionell zu betreuen, ist nur aufgrund der klaren Haltung und der hervorragenden Organisation der Stadt Wien und des Engagements der WienerInnen möglich gewesen“, so Wehsely. „Für das friedliche Zusammenleben und den Zusammenhalt ist der eingeschlagene Weg – nämlich gemeinsam mit der Zivilgesellschaft – der richtige gewesen und diesen wird die Stadt auch fortsetzen, denn das ist die Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben in der Zukunft“, so Frauenberger.

„Mit ‚StartWien für Flüchtlinge‘ hebt die Stadt Wien den integrationspolitischen Systembruch zwischen Asylverfahren, Anerkennung und darüber hinaus auf. Ziel ist, dass bis Jahresende jeder Flüchtling in Wien von Anfang an begleitet, in den Bereichen Sprache, Bildung und Ausbildung gefördert und bei der raschen Integration unterstützt wird“, so die beiden zuständigen Stadträtinnen abschließend.

(Schluss)

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