Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 12.04.2016:
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Erfolgreich durch die Heizsaison

Erster Winter in der Müllverbrennung Spittelau mit neuer Technik

Die generalsanierte Müllverbrennungsanlage Spittelau hat die Heizsaison erfolgreich absolviert. Die durch Hundertwasser weltweit bekannte Anlage war diesen Winter erstmals wieder im Vollbetrieb. Wien Energie hat 130 Millionen Euro in die Optimierung der Strom- und Fernwärmeproduktion investiert. Wiens Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke Ulli Sima, Wiener Stadtwerke-Energievorstand Robert Grüneis und Wien Energie-Geschäftsführer Karl Gruber zogen eine positive Bilanz des ersten Winterbetriebs seit Wiederaufnahme.

Stadträtin Ulli Sima: „Die Effekte des Komplettumbaus in der Spittelau sind nun sichtbar. Die Verfügbarkeit der Müllverbrennungsanlage war mit 4.100 Betriebsstunden im ersten Halbjahr so hoch wie nie zuvor, der Wirkungsgrad erhöhte sich auf 76 Prozent, und die Stromproduktion verdreifachte sich. Die neue Anlage sorgt dafür, dass Wärme und Strom für Wien noch effizienter erzeugt werden. Moderne Abfallbehandlung und energetische Verwertung zeichnen das Umwelt- und Abfallbehandlungskonzept in Wien aus. Umso wichtiger ist es, die Technik der Anlagen ständig auf neuestem Stand zu halten.“

Strom für 50.000 Haushalte, Wärme für 60.000 Haushalte

Die Anlage war seit September rund 95 Prozent, also beinahe durchgehend, im Einsatz. Das ist ein Spitzenwert. Unterbrochen wurde der Betrieb durch kurze, routinemäßige Reinigungsarbeiten. Seit Wiederinbetriebnahme im Herbst 2015 kann die Energie bei gleicher Abfallmenge wesentlich effizienter genützt werden. 130.000 Tonnen Müll wurden zwischen Oktober und März angeliefert. Die Stromproduktion verdreifachte sich von 20 auf 60 Gigawattstunden. Die Wärmeerzeugung blieb in dieser Zeit mit 250 Gigawattstunden unverändert. Die Müllverbrennung Spittelau versorgt in Wien 60.000 Haushalte mit Fernwärme und 50.000 Haushalte mit Strom. Vor der Sanierung lag dieser Wert bei Strom bei 16.000 Haushalten.

Der für den Energiebereich zuständige Wiener Stadtwerke-Vorstand Robert Grüneis dazu: „Der Umbau war ein Megaprojekt mitten in der Stadt auf engstem Raum. Nun ernten wir die Früchte der Investition. Mit modernster Technik garantieren wir die nächsten Jahrzehnte eine sichere Versorgung mit Strom und Wärme unter Einhaltung höchster Umweltstandards. Die Anlage Spittelau verfügt über eine der weltweit modernsten Rauchgasreinigungen und verwertet jährlich rund 250.000 Tonnen Abfall. Mit einer installierten Gesamtleistung von 400 Megawatt und einer durchschnittlichen Produktion von 120 Gigawattstunden Strom sowie 500 Gigawattstunden Wärme ist sie der zweitgrößte Erzeugungsstandort im Fernwärmeverbundnetz von Wien Energie nach dem Kraftwerk Simmering 1.“

Wien Energie-Geschäftsführer Karl Gruber: „Rund 60 Prozent der jährlich erzeugten Energiemenge aus der Müllverwertung stammen aus biogenen bzw. erneuerbaren Quellen. Durch die Neuerrichtung und Optimierung können wir unsere Spitzenposition auch in Zukunft im europäischen Vergleich aufrechterhalten und die im Abfall enthaltenen Energieressourcen noch effizienter einsetzen. Wichtig ist: das Erscheinungsbild der weltweit bekannten Hundertwasser-Fassade blieb vollständig erhalten.“

Zahlen und Fakten der Heizsaison 2015/16

  • 2 Kessel der Müllverbrennung waren rund 4.100 Stunden im Einsatz. Das bedeutet 95 Prozent Verfügbarkeit.
  • 130.000 Tonnen Müll: Damit hätte man das Ernst-Happel-Stadion eineinhalbmal anfüllen können.
  • 60 Gigawattstunden Stromproduktion im Halbjahr; vorher 20 Gigawattstunden
  • Stromversorgung: 50.000 Haushalte können jährlich mit Strom versorgt werden; vorher 16.000
  • 250 Gigawattstunden Wärmeproduktion im Halbjahr; unverändert
  • Wärmeversorgung: 60.000 Haushalte können jährlich mit Wärme und Warmwasser versorgt werden
  • 76 Prozent Wirkungsgrad; vor der Sanierung waren es 70 Prozent
  • Rund 60 Prozent der jährlich erzeugten Energiemenge aus der Müllverwertung stammten aus biogenen bzw. erneuerbaren Quellen.
  • Müllverbrennung Spittelau ist Hauptversorger des AKH Wien mit Wärme und Kälte und Drehscheibe für die Wärme- und Kälteversorgung der nördlichen und westlichen Wiener Bezirke

Zahlen und Fakten der Generalsanierung

Die energiewirtschaftliche Optimierung sorgt dafür, dass für Wien noch effizienter Wärme und Strom produziert werden kann. Im Zuge der Modernisierung wurden die Müllkessel 1 und 2 erneuert, die Denox-Anlage (Katalysator für Stickoxyde) ausgetauscht, die alten Elektro-Filter durch Gewebefilter ersetzt, wodurch sich die Emissionssituation weiter verbessert. Weiters wurden eine neue Umformerstation zur Fernwärmeauskopplung installiert, die alte Turbine durch eine neue samt Generator ersetzt, ein neues Entaschungssystem eingerichtet, sowie ein neuer Speisewasserbehälter und ein neues Wasser-Dampf-System installiert.

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