Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 09.02.2016:
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Wiener Jugend-Friedenspreis und WERK 89 präsentierten Theaterstück "Zigeunerboxer"

Wiener Jugend-Friedenspreis und WERK 89 präsentierten Theaterstück "Zigeunerboxer"

Copyright: Richard Pobaschnig

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Wiener Jugend-Friedenspreis und WERK 89 präsentierten Theaterstück "Zigeunerboxer"

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Exklusive Aufführung des Stücks über Boxen und Freundschaft im Nationalsozialismus


Die Wiener Jugend-Friedenspreis-Initiatorin Tanja Wehsely und der künstlerische Leiter des Theaterkollektivs werk89 und Kooperationspartner des Friedenspreises Michael Pöllmann luden heute zur Vorstellung des Theaterstücks „Zigeunerboxer“ ein. Mit dabei waren die Jugendlichen der Produktionsschule spacelab. Eröffnet wurde der Vormittag durch Bezirksvorsteher Hannes Derfler.

Wiener Jugend-Friedenspreis lädt zum Boxen in Gedanken

„Wir wollen mit dem Wiener Jugend-Friedenspreis ein Zeichen für Frieden setzen und zum Nachdenken anregen. Das kann über aktuelle Themen passieren oder wie heute über ein Theaterstück mit historischem Hintergrund. Der ‚Zigeunerboxer‘ macht die Verbrechen des Nationalsozialismus anhand der Geschichte eines Boxers greifbar und thematisiert das Stück aus einem lebensnahen Blickwinkel -nämlich dem der Freundschaft“, beschreibt Initiatorin Tanja Wehsely den Hintergrund des Events. Aufgeführt wurde das Ein-Mann-Stück in der Produktionsschule spacelab am Sachsenplatz, die sich dafür in einen Boxring verwandelte.

WERK 89: Die Schrecken des Nationalsozialismus erzählt im Boxring

Das Stück „Zigeunerboxer“ erzählt die Geschichte von Hans und seinem Freund „Rukeli“ und dem unterschiedlichen Verlauf ihrer Karrieren im Nationalsozialismus. Hans will diese Zeit vergessen. Vergessen, wie Rukeli ihn als Jugendlicher zum Boxen brachte und er als junger Mann - als "Zigeunerboxer" - zunehmend von den Nationalsozialisten am Boxen gehindert wurde. Vergessen, wie sie einander im Konzentrationslager wieder begegneten; wie sie dort zur Belustigung der Wachmänner gegeneinander kämpfen mussten. Die Erinnerungen werden eindrucksvoll von Michael Pöllmann als Hans erzählt und geben Einblick in das Seelenleben eines jungen Menschen in einer Extremsituation.

Die Figur Hans macht die Schrecken des Nationalsozialismus nachfühlbar, indem die Geschichte einer Freundschaft erzählt wird, die im Dritten Reich nicht bestehen darf und die doch über den Tod hinaus besteht. Im Boxring, so Hans, ist nicht immer jener der Sieger, der den Gegner K.O. schlägt. Manchmal gewinnt der, der sich niederschlagen lässt und trotzdem vom Publikum bejubelt wird.

Das Stück "Zigeunerboxer", geschrieben von Rike Reiniger unter der Regie von Holger Schober, basiert auf der wahren Geschichte des Boxers Rukeli Trollmann. “Das Stück ‚Zigeunerboxer’ zählt für mich zu einem der besten Stücke, das sich mit der Verfolgung von Sinti und Roma zur Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt. Es ist eine packende Geschichte über Freundschaft, Sport, Neid, mangelnde Zivilcourage und der Willkür einer fremdenfeindlichen und menschenverachtenden Regierung. Gerade über die Ursachen des Nationalsozialismus und ihre verheerenden Folgen, kann man dieser Tage nicht oft genug sprechen,“ fasst der Hauptdarsteller Michael Pöllmann seine Motivation, Hans zu spielen, zusammen.

Social City Wien: Wiener Jugend-Friedenspreis - „Für den Frieden halt ma z’samm“

„In Frieden zu leben ist keine Selbstverständlichkeit, weswegen wir uns jeden Tag auf’s Neue aktiv dafür einsetzen müssen. Der Wiener Jugend-Friedenspreis leistet hier einen sehr wichtigen Beitrag und engagiert sich auf besondere Weise für eine friedvolle Gesellschaft – beispielsweise durch die Aufführung eines solch beeindruckenden Theaterstückes wie ‚Zigeunerboxer‘“, so Hermann Fried, Vertriebsvorstand der Wiener Städtischen. Die Social City will mit dem Wiener Jugend-Friedenspreis den Frieden fördern und für die Zukunft sichern. Wer könnte das besser als die Jugend selbst? Der Wiener Jugend-Friedenspreis traut der Jugend zu, ihre Zukunft selbst zu gestalten, und fordert sie deshalb dazu auf, Strategien und Ideen zu einem friedvollen Miteinander einzureichen. Frieden beginnt in unserem Denken und formt sich durch unser Handeln! Die Wiener Jugend soll durch den Friedenspreis dazu angeregt werden, sich aktiv mit ihrer Rolle auseinanderzusetzen.

„Gerade in Zeiten wie diesen, in denen täglich über Krieg und Terror berichtet wird, können wir uns umso glücklicher schätzen, in einem Land zu leben, in dem seit über 70 Jahren Frieden herrscht. Es ist wichtig, sich aktiv mit diesem Frieden auseinanderzusetzen und die Bedeutung des respektvollen Miteinanders aufzuzeigen. Mit dem Theaterstück „Zigeunerboxer“ trägt der Wiener Jugend-Friedenspreis wesentlich dazu bei, die Gefahr sozialer Ausgrenzung im Gedächtnis jüngerer Generationen zu verankern, die die Zukunft unserer Gesellschaft repräsentieren,“ fasst der Leiter des Social Banking der Ersten Bank, Günter Benischek, die Wichtigkeit des Preises und des Theaterstückes zusammen.

Seit der Präsentation des Wiener Jugend-Friedenspreises hat es bereits 12 Veranstaltungen zum Thema Frieden gegeben. Vier Workshops, zwei Ausstellungen und sechs andere Events haben sich mit dem Thema auseinandergesetzt und Jugendliche inspiriert.

Beim Wiener Jugend-Friedenspreis geht es sowohl um gedankliche Auseinandersetzung als auch um konkrete Aktionen. Nach Durchsicht aller Einreichungen werden ausgewählte Friedensprojekte bei einer feierlichen Preisverleihung am 9. Mai 2016 prämiert.

Eckdaten zum Wiener Jugend-Friedenspreis:

  • Ende der Einreichungsfrist: 29. Februar 2016
  • Preisverleihung anlässlich des Fests der Freude:
    Wann? Montag, 9. Mai 2016, 9-12 Uhr
    Wo? Wiener Rathaus, Friedrich-Schmidt-Platz 1, 1010 Wien

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