Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21.10.2015:
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Ludwig/Weißmann: "70 Jahre kampflose Befreiung von Ottakring"

Ludwig/Weißmann: "70 Jahre kampflose Befreiung von Ottakring"

Copyright: PID / Tanja Messner

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Enthüllung des Denkmals "sandleitendatenbank", das an die Entwaffnungsaktion im Jahr 1945, die zum vorzeitigen Waffenstillstand in Ottakring führte, erinnert


Vor 70 Jahren, im April 1945, organisierte eine Gruppe des Kommunistischen Jugendverbandes unter der Leitung von Heinrich Klein in Sandleiten unter Einsatz des eigenen Lebens die Entwaffnung von Wehrmachtsoldaten und deren Versorgung mit Zivilkleidung. So konnte neben Ottakring auch Hernals ohne nennenswerte Kampfhandlungen an die Alliierten übergeben werden.

Im Rahmen eines ZeitzeugInnen-Projekts von wohnpartner in Zusammenarbeit mit den Ottakringer Kulturfreunden und SOHO in Ottakring gestaltete Künstler Andreas Strauss ein Denkmal, das die Geschichte des historischen Ereignisses erzählt. Heute, Mittwoch, eröffneten Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Eva Weißmann, sowie wohnpartner-Leiter Josef Cser die "sandleitendatenbank".

"Durch die ZeitzeugInnen-Projekte von wohnpartner wird Geschichte hautnah vermittelt. Auch jüngere Menschen erhalten einen lebendigen Eindruck davon, wie viel Mut beispielsweise dazugehörte, sich gegen das Regime des Nationalsozialismus zu stellen. Die ,sandleitendatenbank‘ hält die Erinnerungen an die Ereignisse vor 70 Jahren wach und damit auch an das, was sie uns für die Gegenwart und Zukunft lehren können", hielt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig fest.

Eva Weißman, Ottakringer Bezirksvorsteher-Stellvertreterin, hob das große Engagement der WiderstandskämpferInnen hervor: "Ich bin sehr stolz auf diese Menschen, die bewiesen haben, dass Zivilcourage nicht bloß ein Wort ist, sondern in den dunkelsten Stunden dieser Stadt gelebt wurde. Die ‚sandleitendatenbank‘ von Andreas Strauss ist eine Installation, die diese Geschichte erzählt, und in einen aktuellen Zusammenhang bringt."

Entscheidend für das Gelingen war laut wohnpartner-Leiter Josef Cser die Einbindung des ZeitzeugInnen-Projekts in das direkte Wohnumfeld der Menschen: "Mit diesem Projekt ist es uns gelungen, Jugendliche und Ältere miteinander ins Gespräch zu bringen. So konnten wir Neugierde und Interesse für historische Zusammenhänge wecken und das gegenseitige Verständnis stärken."

Ein Denkmal zum Nachhören

Der Künstler Andreas Strauss überzeugte die sechsköpfige Jury mit seinem Entwurf einer "sandleitendatenbank". Dieses Sitzmöbel, das in Erinnerung an die Aktion der WiderstandskämpferInnen in Auftrag gegeben wurde, erzählt nun deren Geschichte. Die drei Meter lange Bank am Matteottiplatz 3 ist mit Buchsen versehen, an die Kopfhörer angesteckt werden können. Zu hören sind historische Fakten, aber auch Erinnerungen von älteren BewohnerInnen an die Befreiung Ottakrings. Darüber hinaus würdigt vor dem ehemaligen Sandleitener Kino in der Liebknechtgasse ein metallenes Gedenkband den Einsatz der jungen OttakringerInnen für den Frieden.

Ausstellung und Broschüre zum Ottakringer ZeitzeugInnen-Projekt

wohnpartner hatte die historisch einzigartige couragierte Aktion bereits im Frühling 2015 im Rahmen eines Projekts mit der Ganztagsmittelschule Roterdstraße thematisiert. Vorträge der ZeitzeugInnen Helene Neuhaus und Paul Vodicka, Gesprächsrunden mit den SchülerInnen und eine Gedenkveranstaltung mit kurzen szenischen Beiträgen und einer Ausstellung waren die Höhepunkte. Dieses Projekt ist gemeinsam mit weiteren spannenden Beiträgen in einer wohnpartner-Broschüre dokumentiert, die kostenlos unter der E-Mail-Adresse office@wohnpartner-wien.at bzw. unter der Telefonnummer 01/24 503-25960 erhältlich ist. wohnpartner hat die Geschichte der kampflosen Befreiung Ottakrings auch in Form einer Ausstellung aufbereitet, die noch bis Ende 2015 im wohnpartner-Lokal Sandleitenhof am Matteottiplatz 3 während der Öffnungszeiten - Montag von 9 bis 13 Uhr und Donnerstag von 14 bis 20 Uhr - zu besichtigen ist.

Über wohnpartner

Gemeinsam mit den BewohnerInnen entwickeln die mehr als 150 MitarbeiterInnen von wohnpartner vielfältige Initiativen, um das Zusammenleben und die gute Nachbarschaft im Gemeindebau zu fördern und weiter zu verbessern. Dazu zählen unter anderem die Begrüßungs-Initiative Willkommen Nachbar!, der 1. Wiener Gemeindebauchor, die BewohnerInnen-Zentren oder die Unterstützung von MieterInnen-Initiativen wie Hofcafés oder Festen. Darüber hinaus vermittelt wohnpartner bei Meinungsverschiedenheiten zwischen NachbarInnen und führt kostenlos Mediationen durch. Zudem sind im Rahmen von wohnpartner unterwegs alle MitarbeiterInnen in den Sommermonaten aktiv, um für ein besseres Miteinander im Gemeindebau zu sorgen. www.wohnpartner-wien.at (Schluss) kp/da

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