Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 15.09.2015:
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Mailath zum Ableben von Schorske: "Großer Dank an den Entdecker der Wiener Moderne"

Mit tiefer Betroffenheit nimmt Wiens Kultur- und Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny das Ableben von Carl E. Schorske zur Kenntnis. "Wien hat Carl E. Schorske unendlich viel zu verdanken: Das eindrucksvolle, kreative Milieu, das Wien um die Jahrhundertwende zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert entwickelt hat, wurde durch ihn, einen Amerikaner der Harvard Universität, entdeckt und auf den Punkt gebracht. Seine Erkundungen über Geist und Gesellschaft im Fin de Siècle sind ein einziger nachhaltiger Impuls zur Reflexion des gesellschaftlichen und intellektuellen Lebens Wiens für die Wissenschaft. Ihm haben wir es zu verdanken, dass die Wiener Moderne in der Kulturgeschichte im selben Atemzug genannt wird mit dem Athen Perikles’, dem Venedig Tizians, dem Florenz Botticellis, dem Paris der Impressionisten und dem New York Andy Warhols. Sein Verdienst war es, die Zeit von Sigmund Freud, Ernst Mach, Ludwig Wittgenstein, Hugo Wolf, Gustav Mahler, Arthur Schnitzler, Gustav Klimt, Karl Kraus und zahlreichen anderen Geistesgrößen zu kulturwissenschaftlicher Weltgeltung verholfen zu haben", so Wiens Wissenschafts- und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

Bürgermeister Häupl zeichnete Carl E. Schorske 2011 mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt aus. Schwerpunkt seiner Forschung war die mitteleuropäische Geistes- und Kulturgeschichte. Gerade die Zeit um 1900 wurde von ihm als kreativ und innovativ beschrieben: In seinem Werk "Wien. Geist und Gesellschaft im Fin de Siècle" entdeckte er die Wiener Moderne. Dafür erhielt der 1915 geborene Schorske den Pulitzerpreis (1981).

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