Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 15.09.2015:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Hernals/Vorplatz S45: Neugestaltung abgeschlossen

Vorplatz S45 Hernals wurde umfassend attraktiviert und erinnert nun an die WiderstandskämpferInnen des Bezirks

Die von Otto Wagner entworfene Station der S45 im Herzen von Dornbach zählt mit ihrem markanten Vorplatz seit der Jahrhundertwende zu einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte des Bezirks. Neben der Station gelten auch der angrenzende Park mit seiner großen Grünfläche sowie die gesamte Straßengestaltung im Umfeld als zentrales Bezirksgrätzel. Die Parkfläche und das zugehörige Denkmal wurden heute von Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer sowie Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Umweltstadträtin Ulli Sima und Kulturstadtrat Andreas Mailaith-Pokorny feierlich der Hernalser Bevölkerung übergeben. "Der neugestaltete Vorplatz der S45 in Hernals mit dem erweiterten Park, neuen Sitzgelegenheiten und Bäumen, Radbügeln, Radwegen und einer Citybike-Station wertet das gesamte Umfeld des viel genutzten Platzes auf und erhöht die Aufenthaltsqualität erheblich. Nach der Neugestaltung des Zentralraums Hernals, der Aufwertungen im Ortsbild Dornbach/Neuwaldegg und der Sanierung der Ottakringer Straße ist dieses Projekt ein weiterer Baustein zur nachhaltigen Steigerung der Lebensqualität in Hernals", zeigt sich Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer begeistert.

Neben der Gehsteigerneuerung und der kompletten Revitalisierung des Vorplatzes unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit und Implementierung eines Blindenleitsystems wurden auch zahlreiche neue Sitzmöbel von der MA 28 - Straßenverwaltung und Straßenbau errichtet. Darüber hinaus soll ein neues Beleuchtungssystem das individuelle Sicherheitsgefühl verstärken und für RadfahrerInnen gibt es ab sofort Radabstellanlagen. "Mit der Neugestaltung des Vorplatzes S45 erhält Hernals ein attraktives Grätzelzentrum. Damit ist mitten in Hernals ein neuer Ort entstanden, an dem man sich gerne aufhält und den man durch ein neues Beleuchtungskonzept auch in den Abendstunden genießen kann", so Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. Durch die Umorganisation des öffentlichen Verkehrs (Verlegung der Haltestelle der Autobus Linie 44B in die Heigerleinstraße) konnten attraktivere und barrierefreie Flächen für FußgängerInnen geschaffen werden und die Haltestellen der Buslinien 42A und 44B mit Wartehallen versehen werden.

Park der Freiheit: Erholungsort für die Anrainerinnen und Anrainer

Im Zuge der Umgestaltung wurde auch die 1000 m2 große Fläche von der MA 42 - Wiener Stadtgärten um 500 m2 erweitert. Die neue Parkanlage wurde "Park der Freiheit" getauft. "Diese Fläche wurde durch die Umgestaltung zu einem echten Erholungsort für die Anrainerinnen und Anrainer. Neue Sitzgelegenheiten und eine attraktive Bepflanzung waren mir besonders wichtig", betont Umweltstadträtin Ulli Sima. Im Vordergrund stand die Erhaltung und Sanierung des naturnahen Erscheinungsbildes durch Gräser- und Staudenbeete und die Vergrößerung der Bestandsflächen auf nun insgesamt 1.500 m2. Der Baumbestand konnte erhalten bleiben, er wurde im Nord- und Südteil sogar um insgesamt 12 Neupflanzungen erweitert. Veraltete Strauchflächen wichen zu Gunsten einer robusten, attraktiven Gräserbepflanzung, um die Grünfläche von allen Seiten einsichtig und damit transparent zu gestalten.

Denkmal würdigt Hernalser WiderstandskämpferInnen

Aber nicht nur die zeitgemäße Gestaltung des Vorplatzes stand im Vordergrund der Revitalisierungsarbeiten. Ein weiterer Ansatzpunkt war es, den vielen Opfern, die in ihrem mutigen Einsatz gegen den Faschismus ihr Leben verloren, an dieser Stelle zu gedenken. Um diese Erinnerung auch im Alltag sichtbar werden zu lassen, wird ein zeitloses Mahnmal unter dem Namen "Verfolgung, Widerstand und Freiheitskampf in Hernals 1934 bis 1945" von nun an auf alle diese mutigen WiderstandskämpferInnen aus Hernals hinweisen.

Der Vorschlag der KünstlerInnen Maria Anwander und Ruben Aubrecht für ein Denkmal der Hernalser Freiheits- und WiderstandskämpferInnen basiert auf der Überlegung, dass die Entscheidung, sich aktiv gegen den Terror des Nationalsozialismus entgegenzustellen, immer ein höchst individueller Entschluss war. Dieser kann aufgrund der zu erwartenden Konsequenzen gar nicht hoch genug geschätzt werden. In Würdigung dieser Taten soll jedem einzelnen dieser Menschen die Aufmerksamkeit zuteil werden, die sie verdient haben. "Wien blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Die Stadt geht mit ihrer Vergangenheit sehr sorgsam um und stellt sich mit ihrer umfassenden Gedächtniskultur der daraus entstandenen Verantwortung. Das nun eröffnete Denkmal für den Widerstand ist hierfür ein weiteres Beispiel und erinnert nachkommende Generationen auf besonders und zeitgemäße gelungene Weise an den Widerstand in Hernals", so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

Öffentlicher Raum als Faktor für mehr Wohn- und Lebensqualität

Die StadtteilexpertInnen der Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 9., 17. und 18. Bezirk haben die Planung und Gestaltung dieses wichtigen Knotenpunktes in Hernals mit ihrem Know-how fachlich unterstützt. Ein wesentliches Merkmal der "Sanften Stadterneuerung" in Wien ist, dass durch Sanierungen der Wohlfühlfaktor und die Wohnqualität im eigenen Zuhause, aber auch die Lebensqualität vor der eigenen Haustür steigen. "Ich freue mich, dass jetzt mit dem `Platz der Freiheit` den HernalserInnen ein attraktiver Freiraum zur Verfügung steht. Nicht zuletzt möchte ich mich für die Initiative des Bezirkes bedanken, hier eine Gedenkstätte als sichtbares Signal gegen Faschismus zu installieren", so Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.

Rückfragehinweis für Medien