Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.07.2015:
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Umweltmusterstadt Wien: Heimat nachtaktiver Falter

Umweltmusterstadt Wien: Heimat nachtaktiver Falter

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Umweltmusterstadt Wien: Heimat nachtaktiver Falter

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Jetzt sind die Raupen des Wiener Nachtpfauenauges in der Stadt zu entdecken


Das Wiener Nachtpfauenauge, das zur Familie der Pfauenspinner zählt, wurde im Jahr 1775 in Wien erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der beeindruckende Nachtfalter ist auch heute noch vielerorts in der Stadt anzutreffen. Um diese Jahreszeit sind die auffälligen Raupen der Falter vor allem an alten Laub- und Obstbäumen zu sehen.

Im Rahmen des in der Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22 angesiedelten Arten- und Lebensraumschutz-programms Netzwerk Natur, werden auch die Lebensräume des Wiener Nachtpfauenauges gefördert. Dazu zählen naturnahe Flächen in Parks und Friedhöfen oder alte Laub-und Obstbaumbestände.

Aus bunten Raupen werden im Frühling gut getarnte Falter

Wie der Name verrät, ist das Wiener Nachtpfauenauge ein nachtaktiver Falter und deshalb tagsüber nur selten zu entdecken. Die Tage verbringt der Falter, der bis zu 16 cm Flügelspannweite erreichen kann, oft an Baumstämmen, von denen er aufgrund seiner Tarnfärbung nur schwer zu unterscheiden ist. Seine Bezeichnung verdankt er aber nicht nur seiner Nachtschwärmerei, sondern auch den dunklen, augenförmigen Flecken auf seinen Flügeln.

Die Falter, die sich während einer kurzen Flugzeit ausschließlich der Fortpflanzung widmen, sind zumeist im April zu beobachten. Sie legen ihre Eier bevorzugt auf Blättern von Obstgehölzen, Walnuss-oder Eschenbäumen ab. Die geschlüpften Raupen sind zunächst klein und unscheinbar, werden nach mehreren Häutungen aber deutlich größer und mit hellgrüner Farbe und blauen, borstigen Warzen auch bunter. Die Raupen fressen am Laub der Bäume, die Art ist jedoch viel zu selten, als dass ernsthafte Schäden an den Gehölzen zu befürchten sind.

Unterstützung für den seltenen Stadtbewohner

Nach der Wiener Naturschutzverordnung ist das Wiener Nachtpfauenauge streng geschützt. Wer dem Wiener Nachtpfauenauge und auch anderen Faltern in Wien Gutes tun mag, kann das einfach auch im eigenen Garten oder auf der Terrasse tun. Faltern und anderen Tierarten nützt es etwa, wenn auf Pestizide und Insekten-Lichtfallen verzichtet wird, an denen auch viele Nützlinge verglühen. Wer rund um Obstgehölze Gras oder Stauden etwas höher stehen lässt, nutzt jetzt vor allem den Raupen, die sich gerne im Krautsaum verpuppen.

Herkömmliche Beleuchtungskörper, vor allem mit UV-haltigem Licht, können Falter und andere Insekten anlocken und ablenken, so dass sie vor Erschöpfung zugrunde gehen, oder leichte Opfer für Fressfeinde werden. Gelbes oder oranges Licht irritiert die Falter hingegen weniger, sollte aber auch so montiert werden, dass es der Beleuchtung dient und nicht zur "Lichtverschmutzung" in der Stadt beiträgt.

Das Informationsblatt "Das Wiener Nachtpfauenauge - ein seltener Gartenbewohner" ist bei der Wiener Umweltschutzabteilung über das Foldertelefon 4000 73420 gratis erhältlich und steht unter www.umweltschutz.wien.at zum Download bereit.

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