Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.07.2015:
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MA 22: Schlangen in Wien – anmutige Stadtbewohnerinnen unter strengem Schutz

MA 22: Schlangen in Wien – anmutige Stadtbewohnerinnen unter strengem Schutz

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MA 22: Schlangen in Wien – anmutige Stadtbewohnerinnen unter strengem Schutz

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Artenschutz als Programm – die Stadt als Lebensraum für nette Nattern


Absolut ungiftig für uns Menschen sind die in Wien heimischen Schlangen: die Ringelnatter, Schlingnatter, Würfelnatter und die Äskulapnatter sind in der Millionenstadt anzufinden. Sie sind als natürliche „Schädlingsbekämpferin“ bei der Mäusejagd nützlich. Die Stadt Wien schützt und fördert ihre Lebensräume im Rahmen des Wiener Arten- und Lebensraumschutzprogramms Netzwerk Natur, das in der Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22 angesiedelt ist. „Die heimischen Nattern leben in warmen, nicht zu trockenen Gebieten. Durch die Schaffung optimaler Kleinstrukturen, wie Lesesteinhaufen und Trockensteinmauern, aber auch Biotoppflege werden ihre Lebensräume in Wien gezielt aufgewertet“, berichtet Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung.

Gemusterte Naturwunder in diversen Längen

Die Nattern sind anmutige „Kunstwerke“ der Natur und durch ihre jeweilige Zeichnung erkennbar: Die Ringelnatter ist am namensgebenden hellen „Halsband“ zu erkennen, die Würfelnatter am Rückenmuster aus teils quadratischen Flecken. Beide bevorzugen ruhige Gewässer mit vielfältiger Ufervegetation, wo sie sich von Amphibien und kleinen Fischen ernähren. Das Längsmuster der Äskulapnatter entsteht durch teils weißumrandete Schuppen, das der Schlingnatter durch dunkle Flecken. Äskulapnattern sind oft an Waldlichtungen, Schlingnattern in Weinrieden anzutreffen, wo unter anderem Mäuse auf ihrem Speiseplan stehen. Eine Länge von rund 1m ist bei den heimischen Nattern keine Seltenheit, die Äskulapnatter misst sogar bis zu 2m.

Sonnenbäder sind bei Nattern beliebt – bitte nicht stören!

Nattern zählen zu den Reptilien und sind wechselwarme Tiere – ihre Körpertemperatur passt sich der Umgebung an. Beim wärmenden Sonnenbad sind sie gut zu beobachten, am besten mit etwas Abstand: Schlangen reagieren sensibel auf Vibrationen, z.B. durch sich nähernde Schritte, und ergreifen meist rasch die Flucht. Wenn sie sich nicht gleich davonschlängeln, sollten sie trotzdem nicht gestreichelt, festgehalten oder aufgehoben werden, sie könnten sich sonst angegriffen fühlen.

Wie alle Reptilien sind auch die Nattern in Wien nach dem Wiener Naturschutzgesetz streng geschützt, was bedeutet, dass sie weder gefangen, getötet oder aus ihrem Lebensraum entfernt werden dürfen.

Auch Eidechsen und Schildkröten sind in Wien zu Hause

Nicht nur vier unterschiedliche Schlangenarten sind in Wien zu finden, auch andere Reptilien, nämlich Zaun-, Mauer- und Smaragdeidechsen sowie Blindschleichen fühlen sich in der Stadt wohl.

Mehr Informationen dazu gibt es im Folder „Reptilien in Wien“, der bei der Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22 gratis unter der Telefonnummer 4000 73 420 zu bestellen ist oder unter www.umweltschutz.wien.at zum Download bereitsteht.

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