Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 10.06.2015:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

MA 15 Gesundheitsdienst: Umgebungsuntersuchung an Wiener Schulen nach Tuberkulosefall

Der MA 15 - Gesundheitsdienst der Stadt Wien wurden drei voneinander unabhängige Tuberkulosefälle gemeldet. Es wurde mit den Erkrankten sofort Kontakt aufgenommen und Erhebungen zur Eingrenzung des nähern Umfeldes eingeleitet. Kontaktpersonen, die engen Kontakt zu den Betroffenen hatten werden nun zu einer Umgebungsuntersuchung eingeladen.

Dabei sind an 4 Schulen Teams der Tuberkulosevorsorge eingesetzt. Termine wurden mit den Schulen für die Untersuchungen vereinbart, die in dieser Woche starten, wobei auch der Röntgenbus zum Einsatz kommen wird. Begleitend finden Sprechstunden vor Ort statt. Insgesamt werden rund 200 Personen untersucht. Mit den Ergebnissen wird in den nächsten Wochen gerechnet.

"Unser Team steht den SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen Vorort zur Verfügung, um den Untersuchungsablauf zu erklären und auch über die Tuberkulose zu informieren", erklärt Dr. Brunner, Lungenfacharzt der MA 15. Die MA 15-Tuberkulosevorsorge der Stadt Wien hat zu diesem Zweck unter der Telefonnummer: 01 4000 87530 wochentags eine Service-Hotline bis 18:00 Uhr eingerichtet.

Umgebungsuntersuchungen erfolgen entsprechend international festgelegter Standards

Erkrankungen an Tuberkulose müssen der Gesundheitsbehörde gemeldet werden. So können Infektionsquellen und Personen, die durch Ansteckung selbst erkrankt sein könnten, durch Umgebungsuntersuchungen entdeckt und behandelt werden. Der Ablauf einer Umgebungsuntersuchung erfolgt nach festgelegten internationalen Standards und ist abgestimmt auf den spezifischen Krankheitsverlauf der Tuberkulose. Bis zum Nachweis einer möglichen Ansteckung und bis zur Entwicklung einer Erkrankung können etliche Wochen vergehen. Deshalb wird die Umgebungsuntersuchung in der Regel zwei Mal im Abstand von ca. drei Monaten durchgeführt.

Tuberkulose - Infektion und Behandlung

Die Ansteckung mit Tuberkulose erfolgt über eine sogenannte Tröpfcheninfektion und setzt im Allgemeinen einen länger dauernden Kontakt in geschlossenen Räumen voraus.

Nicht jeder, der sich mit Tuberkulosebakterien ansteckt, erkrankt auch an Tuberkulose. Nur etwa fünf bis zehn Prozent der Angesteckten erkranken im Laufe ihres Lebens. Nicht jede behandlungsbedürftige Tuberkuloseerkrankung ist allerdings auch ansteckend. Nur wenn die Tuberkuloseherde in der Lunge eine Verbindung zu den Atemwegen haben, können die Keime weitergegeben werden.

Die Tuberkulose äußert sich meist als Lungentuberkulose. Sie ist durch mehrmonatige Einnahme von speziellen Antibiotika gut behandelbar. In Österreich ist die Tuberkulose dank der sehr guten medizinischen Versorgung eine seltene Krankheit geworden. Im Vorjahr erkrankten in Wien 141 Personen an ansteckender Tuberkulose.

Rückfragehinweis für Medien