Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 12.03.2015:
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Mailath: "The Missing Image" zeigt die Täter

"Das wichtige an Ruth Beckermanns Installation ist, dass der Schrecken, der immer anonymisiert wurde, durch diese Filmaufnahmen ein Gesicht bekommt. Sie zeigen, wozu auch der sogenannte Normalbürger in der Lage ist, wenn Grenzen überwunden werden und die Gesellschaft nicht mehr imstande ist, zivilisatorische Mindeststandards aufrechtzuerhalten. Die Installation 'The Missing Image' ist eine wichtige und zeitgemäße Bezugnahme auf das Denkmal gegen Krieg und Faschismus und rückt neben den Opfern auch die Täter in den Mittelpunkt. Die Arbeit zeigt ebenso, dass Vermittlungsarbeit - auch für die anderen Denkmäler der Stadt Wien wie etwa dem Deserteursdenkmal auf dem Ballhausplatz und dem Shoah-Mahnmal am Judenplatz - eine große Rolle spielen wird", so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

Die Kunstinstallation zeigt bewegte Bilder des einzigen bisher bekannten Filmclips einer "Reibpartie". Der kurze Film wurde 2013 im österreichischen Filmmuseum gefunden. Die bearbeiteten Bilder werden in einer Schleife rund um die Uhr in einer Zweikanal-Projektion auf LED-Screens sichtbar sein. Die Töne wurden von der österreichischen Komponistin Olga Neuwirth erzeugt.

"Wien legt großen Wert auf einen transparenten Umgang mit seiner Geschichte. Dabei geht es nie um Rache, sondern um Verantwortung. Dies illustrieren zahlreiche Projekte, wie die wichtigen Denkmäler am Albertina-, Juden- und Ballhausplatz, die Steine der Erinnerung, die Sanierung der jüdischen Friedhöfe, der Turnertempel, der Leon-Zelman-Preis aber auch zahlreiche Projekte, die im Internet das Erinnern wachhalten. All diese Initiativen machen Wien zu einer Weltstadt, die ohne Altlasten in die Zukunft blickt.", so Mailath abschließend.

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