Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.03.2015:
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Wien vergoldet Filmproduzent Kurt Mrkwicka und Schauspieler Gerhard Tötschinger

"Zwei Persönlichkeiten, die weit über Wiens Grenzen hinaus das Kulturleben bereichern" wurden heute, Mittwoch, im Wiener Rathaus von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny ausgezeichnet:
Filmproduzent Prof. Kurt Mrkwicka erhielt das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, Prof. Gerhard Tötschinger, Schauspieler, Intendant und Autor, das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien. Zahlreiche VertreterInnen aus Politik und Kultur fanden sich bei der Zeremonie ein, darunter Vizebgm. a.D. Sepp Rieder, Stadtrat a.D. Prof. Franz Mrkvicka, Gerhard Frauenberger, Bürgermeister der Stadtgemeinde Schwechat, Erich Klein, Bürgermeister der Marktgemeinde Himberg, Landesamtsdirektor Erich Hechtner, GR Elisabeth Vitouch, BV Ursula Stenzel, Christiane Hörbiger, Cornelius Obonya, Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, ORF-Landesdirektorin Wien, Brigitte Wolf, Generalsekretärin Hannah Lessing, Prof. Gottfried Kumpf.

"Kurt Mrkwicka und Gerhard Tötschinger sind in ihren jeweiligen Metiers vielseitig unterwegs", so Mailath. "Mrkwicka hat zahlreiche erfolgreiche Fernsehserien und Kinofilme produziert. Darüber hinaus hat er immer die Anliegen der gesamten Filmbranche vertreten. Gerhard Tötschinger ist als Schauspieler, Autor und Intendant umfassend gebildet. Sein Enthusiasmus wirkt ansteckend und es ist ihm eine Freude, sein Wissen und seine Bildung mit anderen zu teilen". Auch für Tötschingers Hinwendung zu den Bezirksmuseen und deren regionalen Besonderheiten, die er in Vorträgen vorstelle, sei er dankbar und schloss: "Die Stadt braucht Menschen, die sich mit Verve und Engagement für ihre Anliegen einsetzen. Also Menschen wie euch".

Peter Wolf, langjähriger Wirtschaftsprüfer der MR-Film und Freund von Kurt Mrkwicka, strich in seiner Laudatio nicht nur dessen kulturellen, sondern auch dessen sportlichen Verdienste hervor: "Kurt Mrkwicka hat nicht nur erfolgreiche Kinofilme und legendäre Fernsehserien produziert und zwanzig Jahre die Rosenhügelstudios geführt; sondern hat darüber hinaus auch sportliche Verdienste aufzuweisen: Er war Europameister und 14mal österreichischer Staatsmeister im Kunst- und Turmspringen."
"Gerhard Tötschinger führt ein Doppelleben", scherzte Sixtus Lanner, ehem. Direktor Bauernbund und ÖVP-Generalsekretär: "Er ist nämlich Schauspieler und Autor. Als disziplinierter Mensch hat er bisher mehr als vierzig Bücher geschrieben, wobei ihm Venedig und Wien besonders am Herzen liegen. Tötschinger verkörpert das vornehm Wienerische in Auftreten und Sprache. Er ist begeisterter Wiener und daher bester Botschafter dieser Stadt."

Biographie Kurt J. Mrkwicka

Kurt J. Mrkwicka wurde 1937 in Wien geboren. In seiner Jugend war Kurt J. Mrkwicka für den Klub "Schwimm-Union Wien" als Kunst- und Turmspringer bei Europameisterschaften, wobei er bei der EM in Leipzig im Jahr 1962 den EM-Titel vom 3m-Brett holte. Er nahm zweimal bei Olympischen Sommerspielen teil. Prof. Mrkwicka gründete im Jahr 1967 sein erstes Filmproduktionsunternehmen für Sport- und Kulturfilmproduktionen. Seither bestimmt kontinuierliches Wachstum und die Diversifizierung in mehrere Medienbereiche die MR FILM GRUPPE. Im Jahr 2007 feierte das Unternehmen sein 40-jähriges Bestehen.
Die MR FILM GRUPPE produzierte weit über 500 Titel im Bereich Kino-und Fernsehfilm, Fernsehserie und Dokumentationsfilm und zählt zu den größten unabhängigen Produktions- und Dienstleistungsfirmen im Film-und Fernsehbereich in Österreich. Die Gruppe ist auch international tätig.
Zu den erfolgreichsten Produktionen der MR FILM zählen die für den ORF hergestellten Fernsehserien "Kaisermühlenblues (1992-1999)", und "MA 2412 (1998-2002), Schnell ermittelt (2009-2014) sowie die derzeit im ORF erfolgreich ausgestrahlten "Vorstadtweiber" (2014-2015).
Zu den bekanntesten Kinospielfilmen zählen "MA 2412 - Die Staatsdiener (2003)", "Falco - Verdammt, wir leben noch! (2008)" und La Bohéme (Regie: Robert Dornhelm, 2008). Kurt J. Mrkwicka hat als bester Produzent sowohl im Jahr 1996 als auch im Jahr 2011 die "ROMY" erhalten.

Biographie Gerhard Tötschinger

Gerhard Tötschinger wurde 1946 in Wien geboren. Er besuchte das Akademische Gymnasium in Wien, an dem er 1965 maturierte. Ein Studium der Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte brach er nach kurzer Zeit ab und nahm stattdessen Schauspielunterricht bei Zdenko Kestranek und Gesangsunterricht bei Arthur Karg-Bebenburg. Sein Debüt als Schauspieler gab Tötschinger im Jahr 1966, danach spielte er auf verschiedenen deutschsprachigen Bühnen, z. B. im Volkstheater in Wien. Ab 1973 übte er leitende Funktionen in verschiedenen Kulturinstitutionen aus: Er war Intendant des Theaters im Burgenland (1973-1977), Oberspielleiter des Stadttheaters Klagenfurt (1977-1981), Intendant des Festes in Hellbrunn-Salzburg (1982-1994), künstlerischer Leiter des Festivals Arteuropa Todi/Umbrien (1994-1999) sowie Intendant der Sommerspiele Perchtoldsdorf (1999-2001). Daneben verfasste er ein umfangreiches schriftstellerisches Werk, seine Publikationsliste umfasst heute rund 40 Bücher; er war als freier Regisseur tätig, gestaltete Dokumentationen (z. B. über seine Lebensgefährtin Christiane Hörbiger) und arbeitete an mehreren TV-Serien mit, in denen er auch als Moderator in Erscheinung trat (z. B. im "Quiz in Rot-Weiß-Rot"). Tötschinger widmete sich darüber hinaus dem Denkmalschutz und ist heute Vorstandsmitglied der Österreichischen Gemeinnützigen Baukulturstiftung. Außerdem war er Mitglied des ORF-Publikumsrats und ORF-Stiftungsrats (für den ihn der Seniorenbund nominierte) und gehört aktuell dem Kulturbeirat von ORF III an.
2012 wurde Tötschinger für sein schriftstellerisches Schaffen mit dem Buchpreis der Wiener Wirtschaft ausgezeichnet. Ein Schwerpunkt seiner publizistischen Arbeit lag in den vergangenen Jahren auf der Sehnsuchtsstadt Venedig, deren "dunkle Seiten" Thema seines letzten Buch war.

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