Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 10.12.2014:
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Sima: Tiere sind kein Weihnachtsgeschenk!

Sima: Tiere sind kein Weihnachtsgeschenk!

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Aktueller illegaler Welpenfall: Traurige Weihnachten für kleine Malteser-Welpen!


"Reinrassige Mini-Malteser für Weihnachten" hat ein Verkäufer am Wochenende auf bazos.at angeboten - natürlich illegal, denn Private dürfen keine Tiere im Netz anbieten! Scheinkäufer wurden erneut aktiv und haben gestern Abend einen Kauftermin vereinbart, Treffpunkt war die Tiefgarage in der Lugnercity. Im letzten Eck im Kofferraum eines BMW mit slowakischem Kennzeichen winselten 4 junge Welpen. Sie waren nicht gegen Tollwut geimpft, waren nicht gechippt und hatten keinen gültigen Impfass. Polizei und Amtstierärzte der Stadt Wien schritten ein - die Tiere wurden mit ihren knapp 7 Wochen viel zu jung von ihrer Mutter getrennt. Die armen Tiere wurden abgenommen und ins Tierschutzhaus gebracht. "Es ist unfassbar, wie viele illegale Inserate sich auf den Internet-Plattformen tummeln. Es ist gesetzlich verboten, Tiere im Netz oder auf der Straße anzubieten", stellt Wiens Tierschutzstadträtin Ulli Sima einmal mehr klar. Sie kämpft seit langem gemeinsam mit Tierschützern und der Wiener Polizei gegen den illegalen Welpenhandel. Gerade vor Weihnachten häufen sich die Angebote von Tieren im Internet. "Wer Tiere im Internet kauft, unterstützt Tierquälerei", warnt Sima und appelliert an alle TierfreundInnen, jeden Verdachtsfall bei der Tierschutzhelpline der Stadt Wien unter 01/4000-8060 zu melden.

Seuchengefahr durch illegalen Tierhandel

Abgesehen vom Tierleid, das hinter dem illegalen Welpenhandel steckt, darf auch die Bedeutung für die Ausbreitung von Tierseuchen durch den Welpenhandel nicht vergessen werden. Prof Gerhard Loupal vom Institut für Pathologie und Gerichtliche Veterinärmedizin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien warnt in diesem Zusammenhang: "So sind illegal importierte Welpen oft Träger von Hundeseuchen, die bei uns schon selten geworden sind, wie Staupe, ansteckende Leberentzündung oder Leptospirose, eine bakterielle Infektionskrankheit. Auch für den Menschen sehr gefährliche Krankheiten wie z.B. die Tollwut können von solchen Tieren übertragen werden. Deshalb ist nicht nur aus Gründen des Tierschutzes, sondern auch aus seuchenhygienischen Überlegungen der illegale Welpenhandel zu ächten und zu bekämpfen."

Hände weg vom Internet-Handel mit Billigwelpen - neuer Kurzfilm zur Bewusstseinsschaffung

Neben der Seuchengefahr ist es vor allem das Tierleid, das hinter dem illegalen Import von Tieren steckt. Im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel hat die Stadt Wien im letzten Jahr eine Vielzahl von illegalen Händlern aufgedeckt und angezeigt. In Kooperation mit der Wiener Polizei konnten durch Scheinkäufe viele illegale Machenschaften abgestellt werden. "Der Großteil der illegalen Händler tummelt sich im Internet und wir haben natürlich hier angesetzt und auch hier Erfolge erzielt", so Tierschutzstadträtin Ulli Sima. Das Feilbieten von Tieren ist für Private im Netz verboten. Hinter Billigwelpen steckt oft ein nahezu mafiöses System, mit unfassbarem Tierleid. Sima präsentierte in diesem Zusammenhang kürzlich einen neuen Kurz-Film, der erklärt, warum man keine Tiere aus dem Internet kaufen soll - download auf http://youtu.be/FsK3k59Wdec

BAZAR.at als einzige Plattform gesetzeskonform

Die online-Plattform BAZAR.at verzichtet seit Mitte des Jahres als einzige Plattform auf die privaten Tierinserate. "Ich freue mich wirklich über diesen Schritt von bazar.at und bedanke mich für die Kooperation im Sinne der Tiere", so Sima, die natürlich an diesem Thema dranbleiben und die illegalen Handlungen anderer Plattformen abstellen will. Sie appelliert abschließend: "Tiere sind kein Weihnachtsgeschenk. Ein Tipp für Tierfreunde zum Feste: Schenken Sie Bausteine fürs neue TierQuarTier, in dem arme und verlassene Tiere ab dem Frühjahr 2015 betreut und rasch wieder an TierliebhaberInnen weitervermittelt werden.". Alle Infos auf www.tierquartier.at

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