Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 02.10.2014:
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Olga Flor erhält Veza-Canetti-Preis

Neuer Preis für Autorinnen - erstmals 2014 vergeben

Gestern wurde Olga Flor erstmals mit dem neuen Veza-Canetti-Preis ausgezeichnet: "Olga Flor gehört zu den wichtigsten Schriftstellerinnen zeitgenössischer Literatur, die im gesamten deutschsprachigen Raum ein treues Publikum hat. Ihre Erzählungen führen uns geradewegs in die heutige Gesellschaft, wo Geschlechterrollen, soziale Konstellationen und Brüche gekonnt entlarvt werden. Die Preisträgerin, ebenso wie der Preis selbst, stellen ein wichtiges und zeitgemäßes Signal zur Bewusstseinsbildung und verbesserten Wahrnehmung von Literatur von Frauen dar", so Wiens Kulturstadttrat Andreas Mailath-Pokorny.

"Ich fühle mich durch die Zuerkennung des Veza-Canetti-Preises der Stadt Wien sehr geehrt, war die Namensgeberin doch eine hellsichtige, lakonische, sprachlich präzise und stets politische Schriftstellerin, durchaus mit Hang zur satirischen Zuspitzung und Verknappung. Dass durch die Einrichtung eines nach ihr benannten Preises Veza Canettis Werk endlich gewürdigt wird, freut mich sehr", so die Preisträgerin Olga Flor.

Veza Canetti

Veza Canetti war seit 1934 mit dem bekannten Schriftsteller Elias Canetti verheiratet. Dass sie selbst eine bedeutende Autorin war, ist nahezu in Vergessenheit geraten. In den 1990er-Jahren wurde ihr Werk wieder entdeckt und veröffentlicht. In ihren Erzählungen, Kurzgeschichten und Dramen (ihre Romane gelten als verschollen) reflektiert Veza Canetti Geschlechter- und gesellschaftliche Machtstrukturen.

Der Preis

Ab 2014 vergibt die Stadt Wien den Veza Canetti-Literaturpreis. Der Preis ist mit 8000 Euro dotiert und wird alljährlich als Würdigung für das bisherige Lebenswerk an eine Wiener Autorin - die von einer unabhängigen Fachjury nominiert wird - verliehen.

Die nach Veza Canetti (1897-1963) benannte Auszeichnung soll sowohl die Bedeutung der Autorin sichtbar machen als auch gesellschaftlichen Asymmetrien entgegenwirken.

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