Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 10.09.2014:
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Neues Licht auf alte Geschichte - Chromotopia Heldentor

Aktion bis 30. September 2014 fortgesetzt

Das Äußere Burgtor oder "Heldentor", ist ein zentraler Ort österreichischer Geschichte: Hier prallen Heldentum und Versagen, Symbole des Krieges und des Friedens aufeinander. Die Kunst-Intervention CHROMOTOPIA HELDENTOR setzt diesen Ort in ein neues Licht. Atelier Coeln widmet die Arbeit der österreichischen Friedensaktivistin Bertha von Suttner. Ein unübersehbarer Aufruf für das Einhalten des Weltfriedenstages am 21. September.

Die Auseinandersetzung mit dem "Heldentor" ist aus zwei Gründen interessant: Zum einen interessiert die Geschichte des Ortes Heldentor-Heldenplatz-Hofburg, eines "Tores" mitten auf einer der wichtigsten kulturellen Achsen der Stadt: Stadtzentrum, Ringstraße, große Museen, Museumsquartier.

Zum anderen interessiert das Gebäude als solches: Scheinbar "unmotiviert" steht es mitten im Stadtraum - mehr Skulptur als Architektur, ein "altes" Blatt Papier oder beidseitig bemalbare Leinwand, "vorgrundiert" mit historischer Symbolik.

Mit der Licht-Intervention Chromotopia Heldentor hebt Victoria Coeln die Funktion "Tor" auf und gestaltet damit den Ort neu. Das Äußere Burgtor wird zum Lichtträger und bekommt eine neue, unübersehbare Signalwirkung. So wird es aus dem Gewohnten herausgerissen. Denn alles, woran sich unser Blick gewöhnt, wird unsichtbar. Diese Sichtbarmachung ist eine Überschreibung, Neubeschreibung. Nicht nur das Gebäude selbst und sein Vorfeld im Heldenplatz, auch seine bisherige Symbolik werden überschrieben und damit "neutralisiert".

Dominiert wird die großflächige Arbeit (2.000 m2) von weißen organischen Lichtgrafiken, eingeschnitten in die Farben Magenta und Grün. Diese beiden Farben sind ein komplementäres Farbpaar und ergeben zusammen weißes Licht.

"Magenta ist eine Farbe, die 1858 als Anilinfarbstoff "Fuchsia" erfunden wurde. 1859 bekam die damalige Modefarbe einen neuen Namen durch die "Schlacht bei Magenta" zwischen dem Kaisertum Österreich und dem Königreich von Sardinien-Piemont mit seinem Verbündeten Frankreich. Angeblich wurde der Boden vom vielen Blut, das dort vergossen wurde, in dieser Farbe gefärbt. Es gibt also eine historische Assoziation der Farbe Fuchsia/Magenta mit einer kriegerischen Auseinandersetzung Österreichs, die einen zusätzlichen Spannungsbogen erzeugt durch das Aufeinandertreffen der Farbe Magenta und ihrer Geschichte mit der historischen und gegenwärtigen Symbolik des "Heldentors", so Coeln.

Victoria Coeln widmet die Licht-Intervention den Visionen der österreichischen Friedenspionierin Bertha von Suttner und ihrem Verständnis von Frieden zwischen den Menschen.

Der Weltfriedenstag am 21. September

Die Vollversammlung der UNO erklärte den 21. September zum Weltfriedenstag, der seit 2002 jährlich und weltweit zu einem Tag des Waffenstillstands und Gewaltlosigkeit aufruft. Dieser Aufforderung schloss sich 2004 der ÖRK (Ökumenische Rat der Kirchen) an und ruft seither jedes Jahr am 21. September zum Internationalen Tag des Gebets für den Frieden auf.

Österreich hätte im September einen zweiten besonderen Gedenktag, der tragischerweise dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum Opfer fiel:

Am 17. September 1914 hatten zwei österreichische Friedensnobelpreisträger zu einer großen internationalen Friedenskonferenz eingeladen, ALFRED HERMANN FRIED und BERTHA VON SUTTNER, Bestsellerautorin und damalige Präsidentin der österreichischen Friedensgesellschaft.

In diesem Sinne fällt die zweite Periode der Licht-Intervention in den Friedensmonat September als deutlich sichtbarer Aufruf für das Einhalten des Weltfriedenstages.

Umgesetzt wird das Projekt durch Unterstützung der MA 33 - Wien Leuchtet und Stadträtin und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.

(Schluss) vis

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