Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 02.07.2014:
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MA 48: Von der Biotonne ins Blumenbeet: Bester Kompost und Erde aus neuer Hightech-Anlage in der Lobau

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Sima/Scheed eröffnen neue Bioaufbereitungsanlage im Kompostwerk Lobau


Von der Biotonne ins Blumenbeet - Wiens Biokreislaufwirtschaft wurde bereits 1991 in Gang gesetzt und seither laufend modernisiert. Heute präsentierte Umweltstadträtin Ulli Sima gemeinsam mit Bezirksvorsteher Norbert Scheed die im Kompostwerk Lobau neu errichtete Aufbereitungsanlage. In dieser werden jährlich 100.000 Tonnen Bioabfälle für die am selben Standort stattfindende Kompostierung aufbereitet. "Ausgangsmaterial für Wiener Kompost sind die pflanzlichen Bioabfälle, die die MA 48 in den über 82.000 Biotonnen im Grüngürtel der Stadt sammelt", erläutert Umweltstadträtin Ulli Sima, die stolz ist auf den funktionierenden Kreislauf der biogenen Abfälle in der Millionenstadt.

Bislang wurden die biogenen Abfälle im Rinterzelt im 22. Bezirk aufbereitet. Ab heuer erfolgen sowohl Aufbereitung als auch Kompostierung gemeinsam am Standort in der Lobau. Damit werden Kosten gespart, Transporte reduziert und die Effizienz gesteigert. "Die neue Aufbereitungsanlage im Kompostwerk Stadlau ist ein weiterer Beitrag in einem nachhaltigen Umgang mit Abfällen. Für die Donaustadt als erstem Wiener Bezirk mit einem Nachhaltigkeitsleitbild ist das ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", so Bezirksvorsteher Norbert Scheed bei der heutigen Eröffnung.

Aktiver Klimaschutz durchs Wiens Kreislaufwirtschaft

Bereits seit den 90er Jahren ist Hauptziel der Wiener Biokreislaufwirtschaft, biogene Abfälle nicht zu entsorgen, sondern zu verwerten. Heute verfügt die Stadt Wien daher nicht nur über das modernisierte Kompostwerk für Gartenabfälle, sondern über eine Biogasanlage für Speisereste und ein Biomassekraftwerk. Aus Biomasse und Biogas entsteht wertvolle, klimaneutrale Energie - die Wiener Kreislaufwirtschaft leistet somit einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz in Wien. Speziell der Wiener Kompost dient der Bodenverbesserung und ersetzt mineralischen Dünger. Wiener Kompost, der auch mit dem Österreichischen Kompostgütezeichen ausgezeichnet ist, trägt speziell zum Klimaschutz bei.

Aufbereitung und Kompostierung auf 5 ha am Standort Lobau

In der mechanischen Aufbereitungsanlage in der Lobau wird das gesammelte Material zerkleinert, abgesiebt und von Verunreinigungen und Metallen befreit. Anschließend wird es mit vorzerkleinertem Strukturmaterial gemischt und mit Wasser befeuchtet. Die so aufbereitete Kompostrohfraktion (rund 100.000 t) wird in sogenannten Zeilenmieten auf die Rottefläche aufgebracht. Während der gesamten Rottephase wird das Material mit Kompostumsetzmaschinen gewendet und bewässert. Dadurch ist die für einen optimalen Prozessablauf notwendige Luftzufuhr unter Einhaltung des idealen Wassergehalts gewährleistet. Nach acht bis zehn Wochen ist das Kompostmaterial ausreichend gereift und 40.000 bis 50.000 t Kompost werden für die nachfolgende Vermarktung abgesiebt.

Das Kompostwerk Lobau besteht aus einer etwa 5,2 Hektar großen, befestigten und absolut wasserdichten Rottefläche. Alle Sicker- und Regenwässer werden in einem Rinnen- und Kanalisationssystem erfasst. Sämtliche mobilen Maschinen zur Kompostierung werden umweltfreundlich mit Biodiesel betrieben, der aus ca. 320.000 kg Altspeiseölen und -fetten hergestellt wird, die von den WienerInnen bei der MA 48 abgegeben werden.

Gleichzeitig mit der Standortkonzentration der Bioabfallbehandlung wurden auch 27 Sammelfahrzeuge und LenkerInnen der Biosammeltouren direkt am Standort Lobau stationiert. Mit der Reduktion von Transporten, der Zusammenlegung der Anlage zur mechanischen Aufbereitung und der Kompostierung am selben Standort sowie der Stationierung der Sammelstrecken am Entleerort wird auch der Ausstoß klimarelevanter Emissionen durch die Bioabfallwirtschaft reduziert.

"Guter Grund"-Erde und Kompost für die Wienerinnen und Wiener

Der Kompost aus der Lobau steht allen Wienerinnen und Wienern gratis zur Verfügung. Über 6.000 Tonnen pro Jahr werden von der Wiener Bevölkerung bei den Mistplätzen abgeholt. Nach einer Anmeldung der Kompostanlieferung und gegen Erstattung der Transportkosten wird der Kompost auch zu Kleingartenvereinen oder privaten Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzern transportiert.

Seit April 2009 wird aus dem Kompost auch die fertig abgemischte torffreie Erde "Guter Grund" in Kooperation mit einem privaten Erdenhersteller, der Firma terrasan, in Wien produziert. Die Erde gibt es in Säcken zu 18 und 40 Litern und kann auf allen Wiener Mistplätzen gekauft werden. Sie enthält neben dem Kompost aus der Wiener Biotonne auch einen stickstoffstabilisierten Rindenhumus und thermisch druckimprägnierte Holzfasern. Ergänzende Nährstoffe werden ausschließlich in Form von organischen Düngemitteln hinzugefügt. Die torffreie Erde entspricht seit 2011 auch den strengen Vorgaben des Österreichischen Umweltzeichens, welche laufend durch unabhängige Gutachten überprüft werden. Seit 2009 wurden bereits über 125.000 Erdensäcke der MA 48 auf den Mistplätzen verkauft - ein Zeichen der hervorragenden Qualität. 15.000 bis 20.000 t Kompost werden pro Jahr an das Wiener Erdenwerk der Firma terrasan als eines der Ausgangssubstrate für deren Produktion und weiteren Vertrieb der verschiedenartigsten Spezialerden herangezogen.

Eine ganz besondere Aufgabe der Wiener Biokreislaufwirtschaft ist auch die Versorgung der Wiener Landwirtschaft, allen voran der biologisch wirtschaftenden Betriebe, mit Kompost. Neben privaten Abnehmern sind hier die Hauptabnehmerin die MA 49 - mit 1.000 ha eine der größten Biobäuerinnen Österreichs und die MA 42 - Wiener Stadtgärten.

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