Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 03.06.2014:
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Ludwig/Wehsely: Samariterbund eröffnet SeniorInnen-WG im Gemeindebau

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Der geförderte und kommunale Wohnbau schafft Angebote für unterschiedlichste Ansprüche. Das Geriatriekonzept der Stadt sorgt für individuelle Betreuung


Im Gemeindebau am Kapaunplatz 7 hat Wiener Wohnen zur Förderung von "Projekten für gemeinschaftliches Wohnen im Alter" hochwertige Räumlichkeiten für ein SeniorInnen-Wohnprojekt errichtet. Mitte Juni eröffnet dort nun der Samariterbund Wien eine betreute Wohngemeinschaft (WG) für SeniorInnen mit leichtem Betreuungsbedarf. "Die Schaffung von bedarfsgerechten Angeboten, die die unterschiedlichsten Ansprüche der Bewohnerinnen und Bewohner erfüllen, stellt einen zentralen Schwerpunkt in der Wiener Wohnbaupolitik dar", betont Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. "Neben dem Wohnungsneubau wird auch bei Sanierungen - insbesondere auch von Gemeindebauten - größtes Augenmerk auf die Erfüllung dieses Anspruchs gelegt. Bei Gemeindebausanierungen, wie hier am Kapaunplatz, werden daher alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um barrierefrei zugängliche und altersgerechte Wohnangebote auszubauen. Zudem schaffen wir fortlaufend Angebote von gemeinschaftlichen Wohnformen über Mehrgenerationenwohnen bis hin zu betreutem Wohnen." Gerade vor dem Hintergrund der ansteigenden Lebenserwartung der Wiener Bevölkerung und dem damit verbundenen Wachstum der über 65-Jährigen wird das Angebot, das zunehmend nachgefragt wird, erweitert und ausgebaut. In einer engen und ressortübergreifenden Zusammenarbeit der Geschäftsgruppen Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung sowie Gesundheit und Soziales, wie Stadtrat Michael Ludwig und Sozialstadträtin Sonja Wehsely betonen.

"Pflege und Betreuung zuhause ist für viele Wienerinnen und Wiener ein großes Thema. Gemäß dem Wiener Geriatriekonzept und dem darin verankerten Grundsatz "ambulant vor stationär" sorgt die Stadt Wien dafür, dass ältere Menschen so lange bei sich zu Hause leben können wie möglich. Die Stadt Wien finanziert mobile Pflege- und Betreuungsangebote wie Hauskrankenpflege, Heimhilfe und Besuchsdienst, aber auch Tageszentren - allein 2013 haben wir dafür rund 246 Millionen Euro aufgewendet. Diese professionellen Angebote des Fonds Soziales Wien ermöglichen, dass die Menschen so lange wie möglich in ihrem eigenen Zuhause gepflegt und betreut werden können", so Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely.

Betreutes Wohnen mit WG-Flair

Die neue Wohngemeinschaft am Kapaunplatz verfügt auf einer Wohnfläche von 345 m2 über acht private Wohneinheiten, die jeweils mit Bad, WC und Balkon ausgestattet sind. Ein großzügiger Gemeinschaftsbereich mit Wohnküche, Bibliothek und TV-Ecke sorgt für ein kommunikatives Miteinander und den richtigen WG-Flair. Außerdem stehen den BewohnerInnen der modernen Dachgeschoßwohnung ein altersgerecht ausgestatteter Wirtschaftsraum sowie ein großer Gemeinschaftsbalkon zur Verfügung. Selbstverständlich ist das neue Zuhause dank Errichtung einer zusätzlichen Liftanlage durch Wiener Wohnen barrierefrei zu erreichen.

Voraussetzung für eine Aufnahme in die WG ist Pflegestufe 1-3. Darüber hinaus werden die WG-Plätze nicht nach Reihung, sondern frei vergeben - und zwar in Hinblick auf eine harmonische WG-Zusammensetzung. MieterInnen der Wohnhausanlage sowie deren Angehörige werden bei der Platzvergabe dabei besonders berücksichtigt.

Der Alltag in der WG wird individuell und nach den persönlichen Vorlieben gestaltet. Gut ausgebildetes Personal kümmert sich um die Anliegen der BewohnerInnen; ein freiwilliger Besuchsdienst wird ebenfalls angeboten.

"Die Wohngemeinschaft ist für Menschen mit leichtem Betreuungsbedarf, die gerne in einer Gemeinschaft leben möchten und tagsüber eine ambulante Betreuung brauchen, geeignet. Bei Bedarf unterstützt der Samariterbund selbstverständlich auch bei der Organisation weiterer Betreuung und Pflege", erklärt Mag. Oliver Löhlein, Landesgeschäftsführer des Samariterbund Wien, das Konzept der betreuten SeniorInnen-WG.

Diese erfolgt auf Grundlage der zuerkannten Pflege- und Betreuungsstunden durch den Fonds Soziales Wien: "SeniorInnenwohngemeinschaften sind für ältere Menschen geeignet, die nicht mehr alleine wohnen können oder wollen und die eine ambulante Betreuung, z. B. durch Heimhilfe oder Hauskrankenpflege benötigen. Rund 6.000 MitarbeiterInnen unserer Partnerunternehmen besuchen täglich rund 14.500 Haushalte in Wien. Insgesamt 240 KundInnen nahmen 2013 mobile Pflege- und Betreuungsleistungen in SeniorInnenwohngemeinschaften in Anspruch", betont Monika Pinaz, Fachbereichsleiterin für Pflege und Betreuung.

SeniorInnengerechtes Wohnen im Gemeindebau

Tolle Aussichten haben aber nicht nur die zukünftigen BewohnerInnen der SeniorInnen-WG am Kapaunplatz. Denn Wiener Wohnen-Direktor Josef Neumayer lässt derzeit die Umsetzung ähnlicher Projekte auf ihre technische sowie finanzielle Machbarkeit prüfen. "Die betreute SeniorInnen-WG am Kapaunplatz stellt für uns dabei ein wichtiges Pilotprojekt dar, von dem wir uns maßgebliche Erfahrungswerte hinsichtlich des Bedarfs an betreuten Wohnformen im Gemeindebau erwarten", erklärt Neumayer. Der überwiegende Großteil der Wiener Gemeindebauten verfüge zudem über großzügige Grün- und Freiflächen. Diese bieten auch BewohnerInnen mit einem eingeschränkten Bewegungsradius in ihrer unmittelbaren Wohnumgebung Raum für soziale Kontakte und Erholung.

"Mit diesem neuen Angebot der betreuten Wohneinrichtung direkt im Gemeindebau bieten wir im Besonderen auch den angestammten Bewohnerinnen und Bewohnern eine hochwertige Wohnform in ihrer vertrauten Umgebung. Gleichzeitig setzen wir neue Standards in der Qualität der gesamten Wohnhausanlage und im speziellen jener Gemeindebaubewohner, denen wir im fortgeschrittenen Alter attraktive Wohnräume und eine gegebenenfalls notwendige Betreuung anbieten können. Wir ermöglichen so ein Älterwerden mit hoher Lebensqualität inmitten der Gesellschaft dieser lebendigen Stadt", fasst Wohnbaustadtrat Michael Ludwig die weiteren Vorteile zusammen.

Rund 100.000 MieterInnen, die älter als 60 Jahre sind, leben derzeit in einer der 220.000 Gemeindewohnungen. Mit nachträglichen Liftzubauten, dem Abbau von Barrieren sowie der Schaffung von seniorInnengerechten Wohnungen wird im Zuge von Sanierungen gerade den Bedürfnissen der älteren Generation Rechnung getragen. Allein für die in diesem Jahr startenden Sanierungen von 47 Wohnhausanlagen sind etwa mehr als 150 zusätzliche Aufzüge geplant. Bei unvermeidbaren Aufzugsabschaltungen, etwa bei notwendigen Reparaturen oder Sanierungen, bietet Wiener Wohnen übrigens in allen Gemeindebauten in Kooperation mit dem Samariterbund ein Trageservice für ältere und gehbeeinträchtige BewohnerInnen an. Die Kosten dafür trägt Wiener Wohnen.

Musterbeispiel am Kapaunplatz

Die Städtische Wohnhausanlage am Kapaunplatz 7 ist eines der Musterbeispiele dafür, wie mit nachhaltigen Sanierungskonzepten selbstbestimmtes Wohnen im Alter - aber auch für Menschen mit Behinderung - aktiv gefördert werden kann: Neben den großzügigen Räumlichkeiten für die betreute SeniorInnen-WG wurden in der gesamten Wohnhausanlage zusätzliche Liftanlagen errichtet, die insbesondere älteren und gehbehinderten Menschen mehr Wohnkomfort im gewohnten Lebensumfeld bieten. Außerdem entstanden aus ehemaligen Geschäftslokalen zwei barrierefreie Gartenwohnungen, die den strengen Anforderungen der ÖNORM 1600 entsprechen. Sowohl der Zugang als auch die hochwertige Bad- und Innenraumgestaltung erfüllen alle Erfordernisse für RollstuhlfahrerInnen, wie etwa verbreiterte Türlichten, großzügige Wendekreise in allen Räumen sowie angepasste Armaturen und stufenfreie Duschtassen in den Badezimmern. Die vorbildliche Sanierung der Wohnhausanlage am Kapaunplatz 7 wurde im November 2013 mit dem ETHOUSE Award ausgezeichnet sowie für den diesjährigen Wiener Stadterneuerungspreis nominiert. (Schluss)

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