Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 07.05.2014:
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Pilotprojekt "Mama fährt Rad": Migrantinnen lernen Radfahren

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Präsentation des Pilotprojektes "Mama fährt Rad" durch Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou und Frauen- und Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger


In Anlehnung an den Namen "Mama lernt Deutsch" der Deutschkurse für Migrantinnen startete die Mobilitätsagentur Wien vor einem Jahr das Pilotprojekt "Mama fährt Rad". Ziel dabei ist es, Radfahren für Frauen mit Migrationshintergrund attraktiver zu machen.

Mehr Radverkehr bedeutet mehr Lebensqualität in der Stadt. Mit dem Projekt "Mama fährt Rad" hat die Mobilitätsagentur Wien einen Schwerpunkt darauf gelegt, Radfahren für Frauen mit Migrationshintergrund attraktiver zu machen. Die Pilotphase sollte dazu dienen, auf Basis gemachter Erfahrungen weiterführende und vor allem zielgruppenorientierte Strategien für die kommenden Jahre zu entwickeln, um den Anteil von Alltagsradlerinnen mit Migrationshintergrund kontinuierlich zu steigern.

"Bei unserem Ziel, den Radverkehrsanteil in Wien zu erhöhen, spielen Menschen mit Migrationshintergrund eine große Rolle, besonders Frauen, die in der Familie eine wichtige Vorbildfunktion haben. Mit dem Projekt "Mama fährt Rad" wurden erstmals in Wien auf die Motive zum Radfahren dieser speziellen Zielgruppe erfragt", so Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou.

Gestartet und organisiert wurde das Pilotprojekt auf Initiative der Mobilitätsagentur Wien, mit Unterstützung der strategischen Partnerinnen MA13 - Bildung und außerschulische Jugendbetreuung, MA17 - Integration und Diversität und der Umweltberatung. Durchgeführt wurden die Kurse von der Radlobby IG-Fahrrad, die mit der Organisation der Kurse und der Ausbildung der Trainerinnen beauftragt und betraut war. Die Erfahrungen der Pilotphase wurden von der Stadtpsychologie projektbegleitend evaluiert.

Die beiden stärksten Motive, warum die Frauen Fahrrad lernen wollen, sind Sport und gesunde Bewegung. Ziel ist es auch "gemeinsam die Zeit zu verbringen" bzw. dass "alle zusammen etwas unternehmen können". Ebenso bietet der Radkurs die Möglichkeit, sich draußen in der Natur und im Freien zu bewegen und "nicht zu Hause zu sitzen". Das Radfahrenkönnen erlaubt neue Möglichkeiten, sich in der Stadt zu bewegen. Das Rad wird als Alternative zu den Öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Auto gesehen.

Die Mobilität von Frauen zu erhöhen, führe zu mehr Selbstbestimmung, ist sich Frauen- und Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger sicher: "Die Aufgabe der Politik ist es, Frauen und im speziellen auch Migrantinnen so zu stärken, dass sie ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Die Erhöhung der Mobilität in der Stadt ist dazu ein wichtiges Mittel. Denn wer sich frei bewegt, kann sich frei entfalten. Mit den Ergebnissen der neuen Studie können nun die Angebote der Stadt noch besser an die Frau gebracht werden."

Die Frauen erzählten auch, dass sie durch den Radkurs mehr Selbstvertrauen bekommen haben, und dass das gute Verhältnis unter den Frauen stärkt wurde. Generell bringt der Radkurs den Frauen Lebensfreude.

Durchgeführt wurden drei Kurse zu je 8 Einheiten in drei Vereinen: Piramidops (Leopoldstadt), FEM Süd (Favoriten) und das Nachbarschaftszentrum 12 - Am Schöpfwerk (Meidling). Insgesamt haben an den Kursen je zwischen 8 und 13 Frauen teilgenommen. Ein Großteil der Teilnehmerinnen ist zuvor noch nie Fahrrad gefahren bzw. hat es nur in jüngeren Jahren ausprobiert, was unter anderem auf kulturelle Gegebenheiten zurückzuführen ist.

Die Evaluierung hat wichtige Informationen über die Organisation, den Ablauf, die Kurszeiten, die Kosten oder die Wichtigkeit von Ansprechpersonen sowie Trägerorganisationen gebracht. Besonders aber über die Motive der Frauen, warum sie am Radfahrkurs teilnehmen, wurden wichtige Erkenntnisse gesammelt. Diese werden in die künftigen Kurse einfließen.

2014: Kurse gehen weiter

Im Jahr 2014 wird beabsichtigt, eine kontinuierliche Ausweitung der Fahrrad-Kurse durchzuführen. Die Mobilitätsagentur Wien GmbH übernimmt dabei die Projektleitung, indem sie weiterhin Kurse organisiert sowie die inhaltliche Arbeit basierend auf der Evaluierung gemeinsam mit einem Koordinationsteams (MA 13, MA 17, "die umweltberatung", Radlobby IG Fahrrad etc.) leitet.

Es werden zusätzlich Kurse für Fortgeschrittene angedacht, das heißt für jene Frauen, die bereits beim Pilotprojekt dabei waren und nun als nächsten Schritt Radfahren im Straßenverkehr erlernen könnten. Ebenso sollen zukünftig Kurse für alle Frauen angeboten werden, nicht mehr ausschließlich für die Zielgruppe "Frauen mit Migrationshintergrund". Letztendlich sollen auch die Erfahrungen einfließen, die bei jenen Radfahrkursen für Migrantinnen gemacht werden, die der ÖAMTC derzeit in Kooperation mit der Mobilitätsagentur und der Radlobby durchführt.

Damit sollen in einem zweiten Pilotschritt Entscheidungsgrundlagen erarbeitet werden, um aus den noch vereinzelten Angeboten von Fahrradkursen für Frauen ein Wien weites Programm zu entwickeln.

Evaluierung - Pilotprojekt "Mama fährt Rad"
Autorin: Dr. Cornelia Ehmayer, STADTpsychologie, Dezember 2013
Auftraggeberin: Mobilitätsagentur Wien GmbH

Zum Downloaden unter: www.fahrradwien.at

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