Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 29.04.2014:
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52. Wiener Gemeinderat (8)

Dringliche Anfrage zum Thema "Missstände bei den Vereinigten Bühnen Wien", eingebracht von der FPÖ

Als Anlass für die Dringliche Anfrage sah GR Christian Unger (FPÖ) die Erhöhung der Subvention an die Vereinigten Bühnen Wien um 4,9 Millionen Euro. Es seien keine Reformschritte gesetzt, sondern lediglich die Rücklagen aufgebraucht worden. Die zuständige Direktion habe keine neuen, erfolgreichen Produktionen umgesetzt. Als Hauptursache bezeichnete Unger die "strukturelle Ideenkrise". Die Förderpolitik der Stadt sei zu hinterfragen. Eigene Produktionen seien einer Kunst- und Kulturstadt würdig.

StR Dr. Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) hielt fest, dass es sich bei den Vereinigten Bühnen um einen erfolgreichen Kulturbetrieb, einen Global-Player und einen Tourismusmagnet handle. Die gute Annahme der Produktionen wie "Mamma Mia" oder "Besuch der alten Dame" würden eine erfreuliche wirtschaftliche Nachricht erlauben. Die Vereinigten Bühnen würden bei dem Zuschuss pro BesucherInnen "ausgezeichnet" liegen. In den letzten drei Jahren seien rund 4,5 Millionen ZuschauerInnen gezählt worden. Die zentrale Aufgabe sei jedoch eine Künstlerische. Eine zukünftige strategische Ausrichtung werde derzeit diskutiert. Zahlreiche Reformschritte seien erfolgreich umgesetzt worden, darunter die Reduktion der Personalkosten oder die Reorganisation der EDV. 30 neue Sponsoren und eine Änderung im Ticketing-System hätten ebenfalls mehr Einnahmen gebracht. Künstlerische Entscheidungen würden ausschließlich in die Kompetenz der künstlerischen Leitung fallen.

GR Mag. Gerald Ebinger (FPÖ) kritisierte, dass man für die Global-Player 42 Millionen pro Jahr zahle, es handle sich um "Intransparenz und Ignoranz". Er verlangte eine fundamentale Neuausrichtung, die strukturellen Probleme seien nach wie vor vorhanden. Reformschritte seien bis Ende März angeordnet worden, diese würden jedoch noch nicht vorliegen. Es sei an der Zeit Synergien zu nutzen, laufend zu evaluieren und nachzudenken. Man sei für Steuergeld verantwortlich. Eine Ganzjahresprämie für ein halbes Jahr Arbeit für den Generaldirektor sei daher zu hinterfragen. Eine "schlechte Optik" liege vor.

Die Dringlichkeit der Anfrage sei auf Grund der 42 Millionen gegeben, sagte GRin Ing.in Isabella Leeb (ÖVP). Sie bedauerte, dass die Vertreter der Holding der Debatte nicht beiwohnen würden. Die 15 Fragen der Dringlichen Anfrage seien auf einer DIN A4 Seite beantwortet worden, kritisierte Leeb. Rot-Grün würde sich durch "Nichtentscheiden und Schönreden" auszeichnen. Bespiele wie die vier Jahre dauernde Suche nach einem Standort für das Wien Museum, die Untersubventionierung der Kleinbühnen oder die Sanierungsbedürftigkeit des Volkstheaters würden dies untermauern. Es existiere kein kulturpolitisches Konzept. (forts.) mos/lit

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