Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.04.2014:
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VCÖ: Wiener haben in Österreich kürzeste Arbeitswege und geringste Mobilitätskosten

VCÖ: Wiener haben in Österreich kürzeste Arbeitswege und geringste Mobilitätskosten

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10. VCÖ-Mobilitätspreis Wien sucht Projekte für klimafreundliche Mobilität


Sieben von zehn Wienerinnen und Wiener haben weniger als zehn Kilometer in die Arbeit. Im Bundesländer-Vergleich haben die Wienerinnen und Wiener die kürzesten Arbeitswege. Der VCÖ hat heute gemeinsam mit Öffi-Stadträtin Renate Brauner und ÖBB-Postbus den Startschuss zum 10. VCÖ-Mobilitätspreis Wien gegeben. Gesucht sind innovative Mobilitätsprojekte, die es erleichtern klimafreundlich unterwegs zu sein, etwa zur Arbeit, zum Einkaufen oder um Freizeitziele zu erreichen.

Die Wienerinnen und Wiener legen 73 Prozent ihrer Alltagswege mit Öffis, zu Fuß oder dem Fahrrad zurück. Vor zehn Jahren, im Jahr 2004, betrug der Anteil erst 64 Prozent. "In keinem anderen Bundesland und in keiner anderen Landeshauptstadt ist der Anteil der umweltfreundlich zurückgelegten Alltagswege so hoch wie in Wien", so VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer. Auch im internationalen Vergleich schneidet Wien gut ab: In Hamburg beispielsweise werden 58 Prozent der Wege autofrei zurückgelegt, in Amsterdam 62 Prozent und in Berlin 69 Prozent.

"Die Öffis in Wien sind eine Erfolgsgeschichte. Wir schauen aber nicht nur auf die Vergangenheit und zurück freuen uns über das bereits jetzt sehr gute Mobilitätsverhalten, sondern arbeiten bereits jetzt gemeinsam mit vielen Partnern daran, in Zukunft noch besser zu werden. Nur der weitere Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel gekoppelt mit der intelligenten Verknüpfung vieler weiterer Mobilitätsangebote führt langfristig dazu, dass sich die Menschen für den öffentlichen Verkehr entscheiden. Gerade Aktionen wie der VCÖ-Mobilitätspreis sind daher ganz wichtig, um jene Ideen, die wir für den öffentlichen Verkehr der Zukunft dringend brauchen, vor den Vorhang zu holen", sagt Renate Brauner.

Etwa jede vierte Strecke ist ein Weg zur Arbeit oder von der Arbeit nach Hause. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass die Wienerinnen und Wiener die kürzesten Arbeitswege in Österreich haben. Jede fünfte Wienerin bzw. jeder fünfte Wiener arbeitet im eigenen Wohnbezirk. Die rund 601.000 Erwerbstätigen, die in einem anderen Wiener Bezirk oder einem anderen Bundesland arbeiten, haben im Schnitt einen Arbeitsweg von 17 Kilometern. Der Österreich-Schnitt liegt bei 36 Kilometern. 71 Prozent der Wienerinnen und Wiener haben einen Arbeitsweg von weniger als zehn Kilometer.

Im Durchschnitt gibt ein Wiener Haushalt pro Jahr rund 4.150 Euro für Mobilität aus. Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Haushalt in den Bundesländern ersparen sich die Wiener Haushalte rund 1.200 Euro pro Jahr. Die Ursache für die niedrigeren Mobilitätskosten: Das umweltfreundliche Mobilitätsverhalten und die kürzeren Wege, etwa zur Arbeit, zum Einkaufen oder um Freizeitziele zu erreichen.

Der VCÖ weist darauf hin, dass einer der Zukunftstrends bei der Mobilität die Multimodalität ist. "Das Mobilitätsverhalten wird vielfältiger und rationaler. Es wird das für den jeweiligen Zweck am besten geeignete Verkehrsmittel gewählt. Das ist manchmal das Auto, aber in den meisten Fällen sind es in der Stadt Öffis, das Fahrrad oder die eigenen Beine. Die intelligente Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsmittel wird in Zukunft immer wichtiger werden", betont VCÖ-Experte Gansterer.

Aufgrund des Bevölkerungswachstums in Wien und im Umland von Wien ist der Anteil von Öffis, Gehen und Radfahren weiter zu erhöhen. Pro Jahr wächst Wien um 20.000 bis 25.000 Menschen. Würde die Zahl der Autofahrten ebenfalls stark steigen, dann führt das zu verstopften Straßen und Staus, was dem Wirtschafts- und Tourismusstandort Wien schadet. Alois Ometzberger, Regionalmanager der ÖBB-Postbus GmbH betont: "Schon jetzt nützen und schätzen sehr viele Wienerinnen und Wiener das öffentliche Verkehrsangebot, um ihre alltäglichen Wege zu erledigen. Unsere Bemühungen, bestmögliche Qualität zur Verfügung zu stellen, sollen noch mehr Menschen zum Umsteigen auf den Öffentlichen Verkehr bewegen".

Um die Herausforderungen der Zukunft im Verkehrsbereich zum Wohle von Bevölkerung, Umwelt und Wirtschaft bestens bewältigen zu können, braucht es Vordenker und innovative Projekte. Deshalb starten VCÖ, Vizebürgermeisterin Renate Brauner und ÖBB-Postbus den 10. VCÖ-Mobilitätspreis Wien, der von den Wiener Linien und Gesiba unterstützt wird. Gesucht sind vorbildliche Mobilitätsprojekte, die es ermöglichen umweltfreundlich unterwegs zu sein, ob zur Arbeit, zum Einkaufen oder um Freizeit- und Tourismusziele zu erreichen. Es können Unternehmen, Betriebe, Schulen, Universitäten, Vereine, Freizeitveranstalter, Tourismusbetriebe, Wohnbauträger, Architekten und Privatpersonen am VCÖ-Mobilitätspreis Wien teilnehmen. Einreichschluss ist der 30. Juni, Einreichunterlagen gibt es unter www.vcoe.at.

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