Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.04.2014:
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Stadtrat Oxonitsch überreicht Ehrenzeichen für Verdienste im Bildungsbereich

Stadtrat Oxonitsch überreicht Ehrenzeichen für Verdienste im Bildungsbereich

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Im Wiener Rathaus wurden heute von Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch Ehrenzeichen des Landes und der Stadt Wien sowie ein Ehrenzeichen der Republik Österreich an verdiente Persönlichkeiten aus dem Bildungsbereich verliehen.

Silbernes Verdienstzeichen der Republik Österreich an Paul Hofer

Paul Hofer ist Obmann des im Jahre 1995 gegründeten Vereines "Kids on Stage". Der Verein ist vielen Familien vor allem mit seinem Baggerpark beim Alberner Hafen ein Begriff: Auf dem rund 10.000 m2 großen Areal haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit Bagger und Baumaschinen zu bedienen. Ziel dabei ist es, Kindern etwas Außergewöhnliches zu bieten, aber auch karitativ tätig zu sein. So wurde der Reinerlös des Parks unter anderem an Organisationen wie das SOS Kinderdorf Hinterbrühl oder Mutter-Kind-Heimen gespendet. Paul Hofer - hauptberuflich im Baugewerbe tätig - ist immer wieder unermüdlich unterwegs, um Spenden aufzutreiben, aber auch um sozial schwachen Familien zu helfen. In seinen Baggerpark lädt er auch immer wieder Kinder mit Behinderungen ein.

Das Silberne Verdienstzeichen der Republik Österreich wurde Paul Hofer von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner zuerkannt, heute konnte er die Auszeichnung im Rathaus persönlich entgegennehmen. "Ich danke Paul Hofer für sein beeindruckendes soziales Engagement und seine unkonventionellen Ideen, die Kindern große Freude machen", betonte Stadtrat Christian Oxonitsch bei der Verleihung des Verdienstzeichens.

Otto-Glöckel-Medaille der Stadt Wien an Johanna Hronicek

OStR. Ing. Johanna Hronicek hat sich in vielfacher Weise und in verschiedenen Bereichen um die Bildung in Wien verdient gemacht. Als Mitglied des Bundes-Berufsausbildungsbeirates wirkte sie bei der Neugestaltung von Berufsbildern diverser Lehrberufe, insbesondere für technische Berufe, mit. Ihr ist auch die Umgestaltung der Berufsschule für Elektrotechnik, insbesondere die Neugestaltung der Laborräume für "Grundlagen der Elektrotechnik" und "Installationskunde" zu verdanken. Unter ihrer Federführung erfolgte auch die Ausarbeitung von Lehrplänen für diverse Elektroberufe.

Darüber hinaus gestaltete Johanna Hronicek die "Woche der Wiener Berufsschulen", organisierte Sprachreisen und engagierte sich beim Projekt "Elektrotechnik einst und heute". Sie ist weiters Mitglied der "Bundesarbeitsgemeinschaft für Berufspädagogik" und dabei unter anderem zuständig für Frauen in technischen Berufen. Verdienste erwarb sie sich weiters auch in der Berufspädagogischen Akademie des Bundes, wo sie als Vortragende tätig war. Erwähnenswert ist auch ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Vorsitzende im Verein "Töchter können mehr - Mädchen in Metallberufen", in Zusammenarbeit mit dem Wiener Frauensekretariat, Frauenministerin Johanna Dohnal und Staatssekretärin Franziska Fast. Im Rahmen dieser Aktivitäten leitete sie auch Kurse für "Mädchen in Metallberufen" in Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer und dem BFI Wien.

Ihr ehrenamtliches Engagement erstreckte sich schließlich auch auf den Verein "Niemals vergessen", der sich um die Erhaltung von internationalen Holocaust-Gedenkstätten bemüht. Hier war sie jahrelang stellvertretende Vorsitzende. Darüber hinaus gab sie im Rahmen des Wiener Hilfswerkes am Schöpfwerk Lernhilfe für Volks-, Haupt- und AHS-SchülerInnen.

"Mit ihrem jahrzehntelangen intensiven Engagement für die BerufsschülerInnen und vor allem auch Mädchen in technischen Berufen hat Johanna Hronicek wesentlich dazu beigetragen, dass der Frauenanteil auch in diesen Berufen langsam steigt", betonte Stadtrat Christian Oxonitsch. "Für all diese herausragenden Leistungen gebührt ihr die heutige Auszeichnung!"

Otto-Glöckel-Medaille der Stadt Wien an Wolfgang Riebniger

Volksschuloberlehrer Wolfgang Riebniger widmete sich seit 1987 mit großem persönlichem Engagement der Integration von verhaltensauffälligen SchülerInnen, zuerst im sozialpädagogischen Projekt "Gaaden", ab 1990 dann der schulischen Integration von straffällig gewordenen SchülerInnen am Jugendgerichtshof Wien und an der Justizanstalt Josefstadt. Durch seinen intensiven pädagogischen Einsatz und sein außergewöhnliches Vernetzungstalent konnte er große Erfolge bei der Reintegration ehemaliger inhaftierter SchülerInnen erreichen. Besonders hervorzuheben sind die von ihm koordinierten und organisierten Kunstprojekte mit SchülerInnen.

Wolfgang Riebniger war immer wieder auch als Gastreferent an der Pädagogischen Hochschule eingeladen, um über die Herausforderungen seiner pädagogischen Arbeit zu referieren. Auch seine internationale Lehrtätigkeit im Kosovo, Vorträge in Deutschland, den Niederlanden und im Rahmen der International Prison Association sind hervorzuheben.

"Wolfgang Riebniger gebührt für sein hohes soziales Engagement im Rahmen seiner pädagogischen Arbeit besonderer Dank", betonte Stadtrat Oxonitsch.

Otto-Glöckel-Medaille der Stadt Wien an Herbert Stadler

Der Lehrer, Sozialpädagoge, Buchautor und Lehrbeauftragte an der Pädagogischen Hochschule Herbert Stadler zählt in Österreich seit vielen Jahren zu den gefragtesten Vortragenden auf dem Gebiet der Verhaltensauffälligkeits-Pädagogik. Er hat sich in seiner Berufslaufbahn vor allem im Umgang mit sozial und emotional benachteiligten SchülerInnen besondere Erfahrungen erworben. So unterrichtet er seit 36 Jahren 13- bis 15-Jährige Schulverweigerer - viele Jahre in der Sondererziehungsschule Biedermannsdorf - und in den letzten Jahren in einem eigenen Projekt am Sonderpädagogischen Zentrum in Simmering. Das Projekt "HaBBI" (Hauptschulabschluss-Berufsintegration) arbeitet mit dem AMS zusammen und hat seit dem Jahre 2000 vieles vorweggenommen, was heute im Bereich des "Jugendcoaching" praktiziert wird. Herbert Stadler hat sein Fachwissen auch immer wieder in Seminaren an BerufsschullehrerInnen weitergegeben und damit wichtige Präventionsarbeit geleistet, denn die Drop Out-Quote bei Lehrlingen hängt oft wesentlich mit dem Erfolg in der Berufsschule zusammen. Allein in Wien machte er in mehr als 250 Schulen LehrerInnen Mut im Umgang mit sozial und emotional benachteiligten SchülerInnen. Sein Buch "Verhaltensauffälligkeit und Lernkompetenz" sowie zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften und Büchern sind ein berührendes Plädoyer für schwierige SchülerInnen. Sein hohes menschliches Engagement ist in jeder Zeile spürbar.

"Herbert Stadler gilt vielen LehrerInnen als Motivator, der sich mit positivem Denken und Optimismus für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche einsetzt", betonte Stadtrat Oxonitsch. "Mit der heutigen Auszeichnung möchten wir sein großes Engagement ins Rampenlicht rücken!"

Silbernes Verdienstzeichen des Landes Wien für Wolfgang Klopf

Hauptschuldirektor Oberschulrat Wolfgang Klopf erwarb sich bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2011 hohe Anerkennung als Pädagoge. So schuf er eine weltweite Vernetzung zu schulischen Einrichtungen in Asien, Amerika, Afrika und Europa. Ein besonderes Anliegen waren ihm dabei internationale, bildungspolitische Fragestellungen wie Bildungsstandards oder auch die historische Betrachtung von Bildungsfragen. Geprägt wurde er auch durch den späteren Wiener Bürgermeister Helmut Zilk, der während seiner Ausbildung an der Bundeslehrerbildungsanstalt sein jahrgangsführender Professor war. Durch ihn begann sich Wolfgang Klopf für schulische und pädagogische Themen zu interessieren, aus dieser Zeit nahm er auch die Offenheit für Veränderungen und Neues mit in sein späteres Berufsleben. Sein Motto lautete immer "Schwierigkeiten sind da, um überwunden zu werden!"

Neben seinem engagierten Einsatz als Lehrer und Direktor der Hauptschule Obere Augartenstraße war Wolfgang Klopf auch Vorstandsmitglied des Vereines "Wiener Schulmuseum": In dieser Funktion bot er seine Erfahrungen und sein umfangsreiches Wissen in unzähligen Führungen SchülerInnen, angehenden LehrerInnen und interessierten Erwachsenen an. Dafür hat er bereits zahlreiche Würdigungen des Stadtschulrates erhalten.

"Wolfgang Klopf hat seinen Beruf immer als Berufung verstanden und hat ihn weit über das erforderliche Maß mit großem Engagement ausgefüllt", unterstrich Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch. "Diesen Einsatz möchten wir heute als Land Wien speziell würdigen und ihm das Silberne Verdienstzeichen des Landes Wien überreichen."

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