Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.01.2014:
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Vassilakou: Ambitionierte Ziele für Ausbau der Erneuerbaren und mehr Energieeffizienz notwendig

Städte brauchen als Hoffnungsträger für den Klimaschutz klares Signal aus Brüssel für ambitionierte Energiewende

"Städte und Ballungszentren sind die Hoffnungsträger für engagierten Klimaschutz. Nirgendwo sonst kann derart effizient Treibhausgase und den Energieverbrauch reduziert werden", stellt Wiens Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Klimaschutz, Maria Vassilakou, fest. "Diese Bemühungen werden jedoch durch die gestern vorgeschlagenen europaweite Zielsetzungen und Marktmechanismen konterkariert. Besonders hervorzuheben ist dabei die Bedeutung der Mobilität. Während die Vertreter der EU-Kommission in erster Linie über die Stromversorgung gesprochen haben, ist die noch größere Herausforderung zur Reduktion des Energieverbrauchs in einer Trendwende beim Verkehr und in der Raumwärme zu finden. Eine Energiewende ohne diese Bereiche ist zum Scheitern verurteilt. Wiens Entwicklung mit einem Anteil von 73 Prozent umweltfreundlicher Mobilität (39% öffentlicher Verkehr, 28% Fuß, 6% Rad) zeigt, dass entsprechend ambitionierte Maßnahmen auch Erfolg haben können."

"Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist der Ausbau der erneuerbaren Energie und die Reduktion des Energieverbrauchs ein Gebot der Stunde. Nach Angaben der EU-Kommission (Daten für 2012) liegen die Kosten für (Netto)Importe von Öl, Kohle und Gas bereits bei rund 550 Milliarden Euro. Die EU-Handelsbilanz wird damit von 300 Milliarden Euro auf ein Minus von über 200 Milliarden Euro gedrückt. Die eingeschlagene Strategie, vorerst auf ambitionierte Effizienzziele und den deutlichen Ausbau der erneuerbaren Energie zu verzichten, wird die fossile Kostenbelastung noch weiter erhöhen. Dies geschieht, obwohl die BürgerInnen hinter der Energiewende stehen. Das zeigt etwa der große Erfolg der BürgerInnensolarkraftwerke in Wien. Energie aus erneuerbaren Energieträgern ist gewünscht. Es ist an der Politik, die entsprechenden Rahmenbedinungen zu garantieren und sich engagierte Ziele zu setzen", so Vassilakou.

"Auch das gestrige Signal der EU-Kommission pro Fracking ist das falsche Signal für die zukünftige Energiestrategie. Aktuelle Analysen zeigen, dass der sogenannte Schiefergasboom auch ökonomisch nicht hält, was es verspricht. Ganz im Gegenteil: man muss weiter mit einem deutlichen Anstieg der Kosten für Öl und Gas rechnen. Daher ist ein mutiger Weg Richtung Erneuerbare Energie und Reduktion des Energieverbrauchs die einzige sinnvolle europäische Alternative", sagte Vassilakou.

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