Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.11.2013:
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Rad-Umfrage: 23 Prozent der Radlerinnen und Radler in Wien fahren heuer im Winter durch

Gallup-Umfrage im Auftrag der Mobilitätsagentur der Stadt Wien zeigt großes Potenzial beim Radfahren im kommenden Winter

Rund 170.000 Menschen fahren auch im Winter mit dem Rad. Das sind in etwa so viele, wie die zweigrößte Stadt Österreichs - Graz - Einwohnerinnen und Einwohner hat. Weitere 180.000 Wienerinnen und Wiener können sich - bei entsprechenden Bedingungen - vorstellen, im Winter weiter zu radeln. Das sind die Eckpunkte einer repräsentativen Umfrage des Gallup Instituts im Auftrag der Mobilitätsagentur der Stadt Wien. Ziel war es, herauszufinden, unter welchen Voraussetzungen im Winter länger geradelt wird. Die größten Hürden fürs Radfahren im Winter sind Angst vor Unfällen, Kälte und schneebedeckte Radwege. Die Mobilitätsagentur hat aus den Ergebnissen nun eine Serviceaktion entwickelt.

Knapp ein Viertel der Radfahrenden In Wien fährt im Winter durch. 23 Prozent der Radfahrenden in Wien geben bei der Gallup Umfrage an, auch in der kalten Jahreszeit auf das Fahrrad als Verkehrsmittel zu setzen. Das Geschlechterverhältnis ist ausgewogen. Es fahren etwa gleich viele Frauen wie Männer. "In Fahrrad-Metropolen wie Kopenhagen und Amsterdam fahren 60 bis 80 Prozent der Radlerinnen und Radler auch im Winter. Die Umfrage hat ergeben, dass es auch in Wien ein großes Potenzial gibt", erklärt Wiens Radverkehrs-Beauftragter Martin Blum. Das Fahrrad wird auch in Wien immer mehr zum Alltags- und Ganzjahresverkehrsmittel. Denn unter jenen, die heuer eine Winterpause vom Rad machen, können sich immerhin 36 Prozent vorstellen, länger zu fahren. In der Gallup-Umfrage wurde auch nach den Gründen gefragt, warum die Wienerinnen und Wiener im Winter nicht Rad fahren. 91 Prozent derer, die im Winter nicht fahren, haben die Angst vor Unfällen als Grund genannt. Auf Platz zwei kommt die Kälte mit 84 Prozent, auf Platz 3 Schnee oder Eis auf Radwegen mit 83 Prozent. "Die Antworten zeigen, dass die Maßnahmen der Stadt Wien für rasche Schneeräumung auf Radwegen und mehr Sicherheit in die richtige Richtung weisen" so Blum.

Seit zwei Jahren werden wichtige Radverbindungen noch schneller geräumt

Seit zwei Jahren wird in Wien das sogenannte Winterbasisradwegenetz einheitlich und verstärkt durch die Magistratsabteilung 48 winterlich betreut. Das Winterbasisradwegenetz umfasst 266 Kilometer und wird gleichzeitig mit den wichtigsten Kfz-Hauptverbindungen von Schnee und Eis befreit. Für die nächste Saison sind weitere Optimierungen im Winterdienst für Radwege geplant. Die restlichen über 900 Kilometer Radwege werden gemeinsam mit den weniger stark befahrenen Nebenstraßen und Nebenfahrbahnen von der MA 48 ebenfalls mit geräumt. Die betreuten Radwege sind auch online www.wien.gv.at/verkehr/radfahren/pdf/winterraeumung.pdf abrufbar.

Radfahren ist auch im Winter sicher

Eine Analyse der Verkehrsunfallstatistik der Statistik Austria zeigt, dass Radfahren auch im Winter sicher ist. Im Jahr 2012 wurden in Wien 965 Radfahrende bei Unfällen verletzt. In den stärksten Fahrradmonaten Juni, Juli und August waren es insgesamt 353 Menschen. In den Wintermonaten Dezember, Jänner und Februar waren es in Summe 70. "Es zeigt sich, dass im Winter die Zahl der verletzten Radlerinnen und Radler im Verhältnis nicht höher ist als im Sommer. In den Wintermonaten sind gut ein Viertel der Radfahrenden unterwegs, die auch im Sommer Rad fahren. Die Zahl der Verletzten beträgt ein Fünftel. Grund dafür ist, dass im Winter vor allem geübter Radfahrende unterwegs sind und auch Kfz-Lenkerinnen und Kfz-Lenker umsichtig unterwegs sind", so Martin Blum zur Analyse. Geübte Radfahrende fühlen sich sicherer und fahren länger In der Untersuchung wurde auch die Einstellung der geübten Radfahrenden mit jener der repräsentativen Wiener Bevölkerung verglichen. Hier zeigt sich, dass geübte Radfahrende zu fast 80 Prozent auch im Winter fahren und später in Jahr aufhören zu radeln und früher wieder beginnen. Auch das Sicherheitsgefühl ist unter den Rad-Fans höher. "Wer viel mit dem Rad in Wien unterwegs ist, erkennt, dass Radfahren auch im Winter einfach und gutes Vorankommen möglich ist", so Blum.

Passende Kleindung, gute Ausstattung und vorausschauendes Fahren hilft

Gefragt wurde auch, welche Tipps die Winterradlerinnen und Winterradler geben können. Auf Platz 1 liegt hier warme entsprechend angepasste Kleindung im "Zwiebelprinzip", gefolgt von entsprechender Ausstattung, wie gute Beleuchtung, Bremsen und Schutzbleche, sowie vorsichtiges, langsames Fahren und gute Wartung der Räder. Servicekampagne "Heuer fahr' ich durch"

Ab Montag, dem 4. November, wird die Mobilitätsagentur der Stadt Wien an Knotenpunkten des Radverkehrs mit einem Servicestand präsent sein. Radlerinnen und Radler können hier einen kostenlosen Wintercheck ihrer Räder vornehmen lassen. Kleinere Reparaturen an Lichtanlage und Schaltung sowie das Schmieren der Ketten können vor Ort gemacht werden, für größere Reparaturen wird an Radwerkstätten verweisen. An Ort und Stelle werden bei fehlenden Rückstrahlern reflektierende Fahrradsticker angebracht.

Auch wird an den Ständen über einfachen und praktischen Wetterschutz für das Radfahren im Herbst und Winter informiert: Entsprechendes Zubehör wird vor Ort zum Ausprobieren vorhanden sein. Über ein Gewinnspiel werden täglich einfach zu handhabende Regenponchos fürs Radeln verlost und wer noch kein Rad besitzt, hat die Chance auf ein Stadtfahrrad, das unter allen Teilnehmenden verlost wird.

Wintertipps von Fahrrad Wien

Wer folgende Tipps der Mobilitätsagentur Wien beherzigt, kommt gut durch den Winter:

  • Bei der Bekleidung auf das "Zwiebelsystem" achten. Viele dünne Schichten wärmen besser aus eine dicke. Auf gute Entlüftung achten, um nicht zu stark zu schwitzen.
  • Mütze und Handschuhe schützen vor den kalten Temperaturen und spenden Wärme, sollen aber beim Lenken, Bremsen und Schalten nicht einschränken.
  • Bei niedrigen Temperaturen kann das Radschloss einfrieren. Die Behandlung mit Türschloss-Enteiser zu Beginn der Saison hilft.
  • Seilzüge vor Fahrtantritt kontrollieren. Sie können bei niedrigen Temperaturen sogar festfrieren, was etwa zu einem Ausfall der Bremse führen kann.
  • Bei glatter Fahrbahn ist es besonders sicher, den Reifendruck etwas senken und den Sattel ein wenig tiefer stellen.

"Heuer fahr' ich durch" Servicetermine und Standorte im November 2013

Der Servicestand der Mobilitätsagentur Wien wird im November mit einem Wintercheck und Infos über das Radfahren in der kalten Jahreszeit zur Verfügung stehen:

  • Montag, den 04.11. 1., Burgtor
  • Dienstag, den 05.11. 1., Schottentor/Uni Wien
  • Mittwoch, den 06.11. 4., Karlsplatz/Resselpark
  • Donnerstag, den 07.11. 2., Praterstern
  • Freitag, den 08.11. 5., Bruno-Kreisky-Park
  • Samstag, den 09.11. 7., Mariahilfer Straße 76

Die Detailergebnisse der repräsentativen Gallup-Umfrage finden Sie unter www.fahrradwien.at. Grafiken zur Studie sind unter www.fahrrradwien.at/presse abrufbar.

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