Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.09.2013:
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Kültür gemma!: Neues Programm für Migration & Kultur

Kulturausschuss beschließt Arbeitsstipendien

"Ein Drittel der Wienerinnen und Wiener ist im Ausland geboren, die Hälfte hat Migrationshintergrund. Diese Entwicklung nimmt nun ein neues Kulturprogramm, das im gestrigen Kulturausschuss beschlossen wurde, künstlerisch auf. Mit 'kültür gemma!' werden Themen wie Zuwanderung und Zusammenleben in den Mittelpunkt gerückt. Es gilt die Vielfalt Wiens sichtbar zu machen und auch seine Künstlerinnen und Künstler mit Migrationserfahrung zu fördern", so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

kültür gemma! ist ein Projekt der Stadt Wien mit dem Ziel der Förderung migrantischer Kunst- und Kulturproduktion. Das Projekt wurde gegen die Stimmen von ÖVP und FPÖ angenommen und unterstützt vier KünstlerInnen mit einem einjährigen Arbeitsstipendium aber auch durch Vernetzung mit einschlägigen Kulturschaffenden und Institutionen, etwa durch die Schaffung eines Expertenpools, durch Mentoring und Öffentlichkeitsarbeit.

Von einer Jury von sechs ExpertInnen, der Redakteurin und Künstlerin Lisa Bolyos, der Fotografin Yasmina Haddad, dem Künstler und Kurator Ivan Jurica, der Theatermacherin Asli Kislal, der Filmemacherin Nina Kusturica und der Musikerin und Sängerin Maja Osojnik, wurden die KandidatInnen ausgewählt, die die ersten Arbeitsstipendien von kültür gemma! erhalten.

Für die Arbeitsstipendien von 1000 Euro monatlich für ein Jahr ausgewählt wurden die Filmemacherin Selma Doborac, die Fotografin Asoo Khanmohammadi, Chui Yong Jian und die Schriftstellerin Seda Tunc, die beschreibt, warum sie kültür gemma! wichtig findet: "Es ist eine sehr spezielle Initiative, weil sie einen Raum schaffen will für selbstdefinierte Bedeutungen, einen Raum ohne festgelegte Bedingungen und Forderungen im Bezug auf die künstlerische Arbeit. So ein Raum entsteht nicht, ohne Verständnis für Realitäten, auch ökonomische. kültür gemma! ist nicht ein Nomen, es ist ein Verb: fließend, berührend, überlegend, verändernd. Ein existentielles Verb."

Die Stadt Wien setzte bereits in der Vergangenheit wichtige Akzente, um migrantische Kultur in den Vordergrund zu rücken. Mit dem Vermittlungsprogramm "Go for Culture" besuchen MigrantInnen Wiens Kulturbetriebe und die Projektreihe "Pimp my Integration" trug durch Diskussion und Theateraufführungen zur Annäherung an das Thema bei. Auch die Neubespielung des Hundsturms leistet einen wichtigen Beitrag zur migrantischen Stadtkultur.

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