Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 19.06.2013:
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Hitze-SOS: Wie kühlt man Körper, Geist und Haus?

Tipps von Stadträtin Wehsely und der Magistratsdirektion-Klimaschutzkoordination

Sommer, Sonne, Sonnenschein - das kann auch unerträglich sein. Wird es nun endlich richtig heiß draußen, leistet unser Körper Schwerstarbeit. Um die Temperatur konstant zu halten, kann der Mensch große Mengen an Flüssigkeit pro Tag ausschwitzen. Wird dieser Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust nicht durch ausreichendes Trinken wieder ersetzt, kann es zu ernsthaften Gesundheitsproblemen kommen. Die Stadträtin für Gesundheit Sonja Wehsely und die Magistratsdirektion Klimaschutzkoordination (MD-KLI) haben bei ihren Experten einfache Tipps für Mensch und Haus eingeholt, mit denen man den Sommer auch bei extremen Temperaturen in der Stadt genießen kann.

Trinken, trinken, trinken

"Unser Körper weiß eigentlich ziemlich genau, was zu tun ist", sagt Gesundheitsstadträtin Wehsely, "wir sollten ihn einfach nur bei seiner Arbeit unterstützen und nicht dagegen arbeiten." Die Ratschläge der Ärzte sind vielfach bekannt, einfach zu befolgen und immer noch sehr wirkungsvoll: Trinken, trinken, trinken - regelmäßig auch ohne Durstgefühl und am besten nicht eiskalt, denn das kann zu Magenbeschwerden führen. Außerdem muss der Körper das kalte Getränk auf die eigene Betriebstemperatur bringen, zum Schluss wird einem noch heißer. Fett- und zuckerarm essen, viel frisches Obst und Gemüse, das neben Vitaminen und Mineralstoffen auch einen hohen Wasseranteil besitzt: Wassermelonen bis zu 90, Gurken sogar bis zu 96 Prozent. Man kann eventuellen Flüssigkeitsmangel übrigens auch selbst testen: Eine Hautfalte am Handrücken wegziehen, glättet sich die Falte nur langsam, dann leidet der Körper bereits. Wird die Haut gleich wieder glatt, ist alles im grünen Bereich.

Entspannung im Schatten

Steigt die Außentemperatur auf über 30 Grad Celsius, erweitern sich die Blutgefäße, um die Wärme schneller nach außen zu transportieren. Fazit: Der Blutdruck sinkt, das Herz erhöht die Pumpleistung. Besser also bereits von selbst einen oder mehrere Gänge zurückschalten, denn wenn man an einem extrem heißen Tag zu aktiv ist, sich der Sonne aussetzt oder an einem überhitzten Ort aufhält, kann es zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen kommen. Im schwerwiegendsten Fall droht ein Hitzschlag, der sich durch extrem hohe Körpertemperatur, rote, heiße und trockene Haut, Übelkeit, Schwindel, Muskelkrämpfe, Kreislaufkollaps, Bewusstseinstrübung bis zur Bewusstlosigkeit und Atemstörungen äußert. Der oder die Betroffene sollte schnell in den Schatten gebracht und beispielsweise mit feuchten Tüchern gekühlt werden. Es sollte auch umgehend die Rettung gerufen werden. Ein Hitzschlag kann tödlich enden.

Initiative "bewusste Kühlung" unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Michael Häupl

Während der letzten Jahre stieg die Anzahl der Tage, an denen die Bevölkerung Wiens unter hohen bis extrem hohen Temperaturen litt. Um der damit verbundenen Belastung zu entgehen, werden in stetig wachsender Anzahl Lösungen entwickelt und eingesetzt, um in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden angenehme Temperaturen zu erzielen. Vielfach sind diese Lösungen mit einem hohen Stromverbrauch verbunden und die Klimaschutzverantwortlichen der Stadt Wien verzeichnen einen kontinuierlich wachsenden Endenergieverbrauch für Kühlanwendungen. ExpertInnen rechnen mit einer Verdopplung der durch Gebäudekühlung generierten CO2-Emissionen in den nächsten 20 Jahren allein im Wohngebäudebereich.

Um diesem Trend entgegen zu wirken und das Klimaschutzziel Wiens bis 2020 zu ermöglichen, startete die Magistratsdirektion-Klimaschutzkoordination unter der Patronanz des Bürgermeisters der Stadt, Michael Häupl, die Kühlkampagne "bewusste Kühlung".

Im Rahmen dieser Kampagne sollen der Wiener Bevölkerung energieeffiziente und damit klimagerechte Möglichkeiten aufgezeigt werden, um während der in Zukunft vermehrt auftretenden Hitzeperioden adäquate Temperaturen in Wohnungen und Dienstleistungsbetrieben zu erreichen. Der Bogen spannt sich dabei von alternativen Kühlkonzepten bei Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben über Tipps, wie in Wohnung auch ohne den Einsatz von strombetriebenen Ventilatoren oder Standklimageräten behagliche Temperaturen erzielt werden können, bis zum Einsatz von Fernkälte bei Spitälern und betrieblich genutzten Gebäudekomplexen.

Wien vermeidet jährlich 3,7 Mio Tonnen CO2-Äquivalente

Schon seit 1999 hat die Stadt Wien ein Klimaschutzprogramm (KliP Wien), das bis 2020 gültig ist. Dem Wiener Gemeinderat wird regelmäßig ein Bericht über die Umsetzung vorgelegt. Bisher konnten bereits 3,7 Mio. CO2-Äquivalente an jährlichen Treibhausgasemissionen vermieden werden. Diese beeindruckenden Zahlen belegt der jüngste Evaluierungsbericht zum KliP Wien. Außerdem löste das Klimaschutzprogramm auch beträchtliche positive volkswirtschaftliche Effekte aus. So konnten mit den gesetzten Investitionen allein im Jahr 2011 mehr als 58.600 Arbeitsplätze gesichert werden, so die Klimaschutzkoordinatorin der Stadt Wien Christine Fohler-Norek.

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