Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.06.2013:
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Rosen für Bondy

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Mailath ehrt scheidenden Festwochen-Intendanten mit Goldenem Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien


Im Rahmen eines Abschiedsfestes im Cafe Prückel zeichnete Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny gestern, Montag, den langjährigen Intendanten der Wiener Festwochen, Luc Bondy, mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien aus. Zahlreiche Weggefährten, Freunde, MitarbeiterInnen und KünstlerInnen waren gekommen, um Abschied zu nehmen, u. a. Johanna Wokalek, Edith Clever, Gertraud Jesserer und Klaus Pohl, die derzeit in Bondys Tartuffe-Inszenierung brillieren, des weiteren der künftige Intendant Markus Hinterhäuser, Andreas Beck, Schauspielhaus-Chef, Dirigent Thomas Hengelbrock, Timna Brauer, Bela Koreny, Elfie Semotan, Rudolf Scholten, Vorsitzender des Aufsichtsrats, und Wolfgang Wais, kaufmännischer Geschäftsführer der Festwochen.

"Luc Bondy ist der Inbegriff eines Weltenbürgers", würdigte Mailath den Intendanten. "Mit 26 eigenen Produktionen hat er als Regisseur tiefgreifende Spuren in der Stadt hinterlassen. Nicht nur als Intendant und Theatermann, sondern auch als einer, der sich stets gesellschaftspolitisch engagiert, hat er das Kulturleben Wiens über sechzehn Jahre lang geprägt. Luc Bondy hat sich der Stadt im positiven Sinn zugemutet, die Stadt hat sich ihm zugemutet. Lieber Luc, bleib eine Zumutung!"

"Ihr macht es mir schwer, hier wegzugehen, anstatt dass ihr mich einfach weggehen lässt", bedankte sich der scheidende Intendant sichtbar gerührt und streute dem Festival Rosen: "Die Wiener Festwochen sind das beste Festival der Welt, es gibt kein besseres."

Luc Bondys MitarbeiterInnen haben auch ihm auf ganz besondere Weise Rosen gestreut: Ihm zu Ehren widmeten sie einen Rosenstrauch im Wiener Volksgarten.

Biographie Luc Bondy

Luc Bondy wurde 1948 in Zürich geboren. Nach seiner Ausbildung in der Pantomimenschule des Jacques Lecoq in Paris folgte sein Regie-Debüt am Théatre Universitaire in Paris. 1969 erhielt Bondy eine Anstellung als Regieassistent am Hamburger Thalia Theater, ab 1971 inszenierte er eine Reihe wichtiger Werke. Von 1985 bis1987 war er künstlerischer Co-Direktor (mit den Dramaturgen Dieter Sturm und Christoph Leimbacher) der Berliner Schaubühne.

1997 wurde Bondy Schauspieldirektor der Wiener Festwochen, seit 2002 ist er deren künstlerischer Leiter. Für die Wiener Festwochen erarbeitete er als Gemeinschaftsproduktion mit dem Burgtheater eine Neuinszenierung von Tschechows "Die Möwe". Diese Produktion wurde zur besten deutschsprachigen Aufführung gewählt und mit dem Wiener Theaterpreis Nestroy ausgezeichnet.

1997 bis 2001 hatte Bondy eine Gastprofessur für Regie am Wiener Reinhardt-Seminar inne. Auf Bondys Initiative fand 1998 erstmals der Regiewettbewerb der Wiener Festwochen statt. Für die Wiener Festwochen 2007 inszenierte Luc Bondy Shakespeares König Lear, im darauf folgenden Jahr im Akzent Genets "Zofen" mit Edith Clever, Caroline Peters und Sophie Rois und brachte seine Pariser Inszenierung von Marivaux's "Le Seconde Surprise de l'amour" auf die Bühne des Museumsquartiers. Gemeinsam mit seiner Frau Marie-Louise Bischofberger schrieb Luc Bondy das Libretto zu Philippe Boesmans Oper "Yvonne, Princesse de Bourgogne" (nach dem Drama von Witold Gombrowicz), die unter seiner Regie 2009 als Festwochenproduktion im Theater an der Wien zu sehen war. Im April 2011 wurde Bondy vom französischen Kulturminister Frédéric Mitterand als künftiger Direktor des Pariser Théâtre de l'Odéon präsentiert. Als erste Inszenierung an seiner neuen Wirkungsstätte brachte Bondy Harold Pinters "Le Retour / Die Heimkehrer" (Original "The Homecoming") auf die Bühne. 2013, in Bondys letzter Saison in Wien, wurde das Stück mit Bruno Ganz bei den Wiener Festwochen gezeigt. Ebenfalls bei den diesjährigen Festwochen hatte Bondys Festwocheninszenierung des Tartuffe im Wiener Akademietheater Premiere.

Insgesamt brachte Bondy 26 eigene Inszenierungen (davon sechs Opern) bei den Wiener Festwochen zur Aufführung.

Rückfragehinweis für Medien

  • Renate Rapf
    Mediensprecherin StR. Andreas Mailath-Pokorny
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