Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 08.05.2013:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Wien erhält eigenes Kompetenzzentrum für Energie

Vassilakou: "Wien will Wegbereiter der Energiewende sein"

Wien bekommt ein neues Kompetenzzentrum für Energie. Wie im rot-grünen Regierungsübereinkommen vorgesehen, soll eine eigene, unabhängige Einrichtung an den Energiefragen der Zukunft arbeiten. "Wien will Wegbereiter der Energiewende sein. Das bedeutet nicht nur Ausbau der erneuerbaren Energie, sondern die Entwicklung von klugen, effizienten Produkten, die den BürgerInnen das tägliche Leben leichter und billiger machen", sagte Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. "Das neue Kompetenzzentrum wird uns hier neue Wege in der Energiewende aufzeigen können und Ideen entwickeln wie Wien seine ambitionierten Energiespar-Ziele und seine Klimaschutzziele erreichen kann." In der EU soll die Energieeffizienz um 20 Prozent gesteigert, der Anteil an erneuerbaren Energieträger auf 20 Prozent erhöht, sowie 20 Prozent der Treibhausgase gegenüber dem Vergleichsjahr 2005 einspart werden. Bis 2050 sollen 80 Prozent der CO2-Emissionen reduziert werden. "Wien als führende Smart City Europas kann hier eine wichtige Rolle einnehmen. Diese Herausforderungen können gemeistert und die Ziele erreicht werden, wenn die bisherigen Anstrengungen noch weiter intensiviert werden. Dazu bedarf es in Zukunft einer noch stärkeren Verankerung des Energiethemas in Wien", sagte Vassilakou.

Zentrale Aufgabe des Kompetenzzentrums wird es sein, die Konzeption und Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen für Förderungen zu übernehmen sowie Pilotprojekte abzuwickeln. Beispiele aus den anderen Bundesländern (z.B. Energie- und Umweltagentur NÖ, OÖ Energiesparverband, EnergieTirol, LandesEnergieVerein Steiermark, Energieinstitut Vorarlberg) und aus vielen Städten im deutschsprachigen Raum zeigen, dass vergleichbare Organisationeinheiten sehr positive Auswirklungen auf die Entwicklung des Energiesektors haben.

Eine besondere Aufgabe wird dem Kompetenzzentrum für Energie auch im Hinblick auf die EU zukommen. Auf europäischer Ebene existieren energierelevante Förderprogramme (z.B. "Intelligente Energie - Europa" (IEE), das Europäische Forschungsrahmenprogramm (7RP)). Derzeit wird auf europäischer Ebene das nächste EU-Rahmenprogramm ("Horizion 2020") erarbeitet, wobei die Bereiche Innovation, Forschung und Wirtschaft näher zusammenrücken sollen. Sichere, saubere und effiziente Energie wird ein Schwerpunkt in "Horizon 2020" sein. Fördermittel aus den energierelevanten Programmen sollen von Wien verstärkt in Anspruch genommen werden. Das Komptenzzentrum für Energie soll sich zukünftig aktiv darum bemühen, entsprechende Fördermittel für Aktivitäten der Stadt zu lukrieren.

Die Aktivitäten des neuen Kompetenzzentrums für Energie werden direkt von der MA 20 beauftragt und gesteuert. "Wir möchten in den nächsten drei Jahren erfahrene Leute im Kompetenzzentrum aufbauen, die wichtige Vorhaben der Stadt inhaltlich begleiten und durch innovative Projekte Impulse setzen. Da geht es um die Energieversorgung in Stadtentwicklungsgebieten, Sanierungsstrategien, Entwicklung der Erneuerbaren Energien, Energiespeicherung und auch die energiepolitische Zusammenarbeit in der Ostregion mit ihrem hohen Potenzial an erneuerbaren Energien," sagt Bernd Vogl, Leiter der MA 20.

Im Überblick soll das Kompetenzzentrums für Energie folgende Aufgaben übernehmen:

  • Aufbereitung von Datengrundlagen zur Weiterentwicklung energiepolitischer Rahmen-bedingungen in Wien.
  • Operative Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des Städtischen Energieeffizienz-programms und des Aktionsplans für erneuerbare Energien für die Stadt Wien.
  • Begleitung und Betreuung von Pilotprojekten in Wien.
  • Bereitstellung einer Kooperations- und Kommunikationsplattform zur Vernetzung von Stakeholdern.
  • Sammlung von Best-Practice-Modellen im Energiebereich.
  • Erstellung energiewirtschaftlicher Studien und Beratung der Stadt in speziellen Energiefragen.
  • Inhaltliche Begleitung der Smart City Aktivitäten Wiens im Energiebereich.
  • Beteiligung und Teilnahme an nationalen und internationalen Projekten.
  • Beobachtung europäischer und internationaler Entwicklungen im Energiebereich.

Für die "Einrichtung und Betrieb des Kompetenzzentrums für Energie in der TINA VIENNA Ur-ban Technologies & Strategies GmbH" werden von der Stadt Wien für die Jahre 2013 bis 2015 insgesamt 1,14 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Rückfragehinweis für Medien