Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 15.04.2013:
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Fachbeirat gibt Stellungnahme zu möglichem Hochhaus an der Reichsbrücke ab

Städtebauliches Leitbild "Verknüpfung Donau City und Wohnpark Neue Donau" behandelt

Der Fachbeirat ist ein unabhängiges ExpertInnengremium, das die Stadt Wien in Fragen der Stadtplanung und Stadtgestaltung berät und Vorhaben beurteilt. Der Beirat hat in seiner letzten Sitzung eine Stellungnahme zum städtebaulichen Leitbild "Verknüpfung Donaucity und Wohnpark neue Donau" abgegeben. Es bildet die Grundlage für eine etwaige Überarbeitung der Flächenwidmung. Teil der Leitbildentwicklung ist die Frage nach einem möglichen Wohnhochhaus an der Reichsbrücke. Die städtebaulichen Planungen werden nun entsprechend der Empfehlungen des Fachbeirats überarbeitet, bevor ein Widmungsverfahren eingeleitet werden kann.

Die Stellungnahme des Fachbeirats im Wortlaut

Der Fachbeirat nimmt die Vorstellung des Leitbildes durch die Magistratsabteilung 21 zur Kenntnis. Der hochwertige Standort am Kreuzungspunkt der Verkehrswege sowie die außergewöhnliche landschaftliche Standortqualität legitimieren eine deutliche Verdichtung dieses Bereiches.

Der Ansatz durch ein zusätzliches Hochhaus südöstlich der Reichsbrücke im Zusammenspiel mit den DC Towers ein Portal zur Stadt zu schaffen, und damit den Seidlerturm in das Ensemble der Donaucity einzubeziehen, wird als städtebaulich richtige Maßnahme gesehen. Die dadurch gegebene stadtstrukturelle Verknüpfung von Donau City und Wohnpark Neue Donau stärkt die stadträumliche Prägnanz der wichtigen Entwicklungsachse der Wagramer Straße.

Der Fachbeirat empfiehlt, in Alternativen folgende Punkte zu präzisieren und zu überprüfen: Diese Alternativen sind sowohl in ihrer städtebaulichen Wirkung, wie auch in den konkreten Auswirkungen auf den Kontext zu analysieren und vergleichend darzustellen.

  • Die genaue Situierung der neuen Gebäude:
    Dies betrifft die Nähe zur Reichsbrücke, das gleichsam "Herauswachsen" des Turms aus dem Verkehrsband muss aus den verschiedenen Hauptsichtrichtungen überprüft werden. Dies betrifft sowohl die real wahrnehmbaren Fern-wirkungen wie auch Beziehungen zu Fußgängerebene und U-Bahn.
  • Die Höhenentwicklung des Hochhauses
    Es soll untersucht werden, in wie weit der Bezug zu den DC Towers aufzunehmen ist und damit die Portalwirkung gestärkt wird.
  • Die Dimension und der Zuschnitt des Grundrisses
    Dabei soll untersucht werden, ob und wie durch Modulation der Gebäudefronten sowohl zum Hochhaus Neue Donau wie auch zu den anschließenden Freiräumen der Bezug zum Kontext gestärkt werden kann.
  • Die Situierung und die Anzahl der niederen Bauteile 2 bis 4
    Die Konstellation der niederen Baukörper und die Ausbildung der Freiräume in Verbindung zu den bestehenden Objekten wie auch zum Landschaftsraum der neuen Donau ist darzustellen.

Diese Untersuchungen sind die Grundlage für die Entscheidung zur definitiven Positionierung der Gebäude und sind dem Fachbeirat zur Beurteilung vorzulegen.

In der weiteren Bearbeitung wird die Darstellung des Mehrwertes für die Stadt und Bevölkerung sowie der Beitrag für die öffentliche Infrastruktur wesentlich sein.

Dies bedeutet objektbezogen die Ausarbeitung der Programmierung des Gebäudes, sowohl in Bezug auf die Differenzierung der Wohnformen, wie in Hinblick auf die notwendige Integration sozialer und kultureller Initiativen, wie z. B. Bereiche für Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Altersgruppen.

Kriterien für die Attraktivität des öffentlich nutzbaren Raumes. Wesentlich ist die Situierung von allgemeinen, kommerziellen, sozialen und kulturellen Einrichtungen in der neuen Erdgeschosszone als Entwicklungszonen.

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