Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.03.2013:
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forum wien.welt.offen - Mehrsprachigkeit als wichtiges Potential für die Zukunft

forum wien.welt.offen - Mehrsprachigkeit als wichtiges Potential für die Zukunft

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Frauenberger und Oliva präsentieren erste Ergebnisse des forum wien.welt.offen


Als logische Weiterentwicklung der Wiener Zuwanderungskommission, entwickelt das forum wien.welt.offen Strategien im Umgang mit Zuwanderung und wachsender Mobilität. "Im Forum werden konkrete Vorschläge entwickelt, die Grundstruktur der Stadt im Bereich der Inklusions- und Diversitätspolitik erleb- und umsetzbar machen", erklären die Forumsinitiatorin, Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger, und der Forumsvorsitzende, Thomas Oliva, die Arbeit des forum wien.welt.offen.

Die erste inhaltliche Enquete des neuen Gremiums rückte den enormen Mehrwert von Mehrsprachigkeit in den Mittelpunkt der Diskussion um Zuwanderung. "Ein zentrales Zukunftsthema", wie Frauenberger betont, denn in Wien würden über 250 Sprachen gesprochen. "Das ist für eine weltoffene und vielfältige Stadt wie Wien eine große Chance, die es zu ergreifen gilt", ist die Integrationsstadträtin überzeugt. "Das Forum will aufzeigen, wie Mehrsprachigkeit als Wirtschafts- und Wettbewerbsfaktor besser zum Tragen kommt", fasst Oliva die Diskussion zusammen.

Erste Zwischenergebnisse

Wie Wien mehr aus seiner Internationalität und Diversität machen kann, ist die zentrale Frage des Forums. "Wir diskutieren, wie das Potenzial der WienerInnen mit internationalen Wurzeln freigesetzt werden kann", erklärt Oliva. Ausgehend von dieser Grundorientierung habe man sich in der bisherigen Bearbeitung mehrere inhaltliche Stoßrichtungen herausgearbeitet. Diese sollen nun, so der Vorsitzende, weiterverfolgt und zum Strategie- und Aktionsplan wien.welt.offen verdichtet werden:

  • Ein Bild von der Zukunft gewinnen: Wien soll sich plastisch verdeutlichen, wie die Stadt in 10 bis 20 Jahren aussehen und wie die Bevölkerung in ihr zusammenleben wird.
  • Stolz werden auf internationale Wurzeln: Wien soll sich seiner Identität als Einwanderungsstadt, die durch Migration erst groß geworden ist und die vom Talent und der Arbeitskraft Zugewanderter stets profitiert hat, stärker bewusst werden und dieser lebendigen Tradition sichtbaren Ausdruck verleihen.
  • Wahrnehmungen verändern: Wien soll verstärkt als internationaler Wirtschaftsstandort und Lebensort wahrgenommen werden, an dem hochqualifizierte Arbeitskräfte mit Sprachkenntnissen und interkulturellem Wissen verfügbar sind und der Chancen und Lebensqualität für international Mobile bietet.
  • Menschen, Märkte und Kontinente verbinden. Wien soll Menschen in aller Welt, für die Wien Teil ihres Lebens-, Bildungs- oder Berufswegs war, als BotschafterInnen der Stadt gewinnen und die in Wien lebenden Herkunftsgruppen als Brückenköpfe in alte und neue Märkte nutzen.
  • Alle Sprachen sprechen: Wien soll zu einer Stadt werden, in der gelebte Mehrsprachigkeit der akzeptierte Normalfall ist, der Erwerb von Erstsprachen auf hohem Niveau gewährleistet ist und alle vertretenen Sprachen gleichermaßen geschätzt sind.
  • Niemanden zurücklassen: Wien soll Kindern und Jugendlichen von klein auf alle Chancen auf Bildung und Bildungsaufstieg einräumen; stützen und fördern, wo der Bildungsabbruch droht und die Aussicht auf Beschäftigung auch in der heraufziehenden Wissensgesellschaft für alle WienerInnen wahren.
  • Stärken stärken und Talente binden: Wien soll sich als Bildungs-und Forschungsstadt weiter internationalisieren, Studierende genauso wie SpitzenforscherInnen anziehen und sie für Beruf oder Forschungskarriere in Wien gewinnen.
  • Zur Teilhabe einladen: das internationale Wien soll zum gemeinsamen Anliegen all seiner BürgerInnen werden; zu einer Stadt, in der jede und jeder das Gefühl haben darf, dass sich politisches und soziales Engagement lohnt und erwünscht ist.
  • Weltbürgertum zulassen. Wien soll zu einer Stadt werden, in der multiple Identitäten akzeptiert und "Zweiheimische" besonders geschätzt sind; und die sich für doppelte Staatsbürgerschaft und kommunales Wahlrecht für alle stark macht.
  • Sozialen Klimawandel verursachen. Wien soll an einem sozialen Klima arbeiten, in dem im täglichen Zusammenleben alle BewohnerInnen - unabhängig von Herkunft, Nationalität und Aufenthaltsdauer - Wertschätzung und Respekt erfahren.
  • Diversität managen: Wien soll das nötige Rüstzeug haben, damit überall dort, wo die BürgerInnen mit Einrichtungen der Stadt, des Sozial- und Gesundheitswesen in Berührung kommen, mit Vielfalt und Differenz konstruktiv, kompetent und im ehrlichen Bemühen umgegangen wird.

Arbeitsweise des forum wien.welt.offen

Um seine Ziele zu erreichen, trifft sich das forum wien.welt.offen zu regelmäßigen Treffen, bei denen Ideen entwickelt und Grundlagen für Strategie und Aktionsplan erarbeitet werden. Daneben organisiert es Fachenqueten zu Themen, die von den Mitgliedern als besonders relevant befunden werden. Diese Veranstaltungen ermöglichen eine inhaltliche Vertiefung durch die Einbeziehung von weiterem ExpertInnenwissen.

Rückfragehinweis für Medien

  • Andreas Berger
    Büro Stadträtin Sandra Frauenberger
    Telefon: 01 4000 81295
    E-Mail: a.berger@wien.gv.at
  • Eugen Antalovsky
    Geschäftsführer europaforum wien, forum wien.welt.offen
    Telefon: 01 5858510-0
    E-Mail: antalovsky@europaforum.or.at