Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.02.2013:
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KAV/Marhold: Wegweisende Forschungstätigkeit in Wiener Gemeindespitälern

Schnellere Diagnosen sowie verbesserte und verkürzte Behandlungen für Patientinnen und Patienten

Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) betreibt in seinen Spitälern angewandte Forschung. Ziel ist es, neue Erkenntnisse so schnell wie möglich zum Nutzen der Patientinnen und Patienten einzusetzen. "Forschen um zu helfen. Oberstes Gebot unserer Forschungsarbeiten ist der Nutzen für die Patientinnen und Patienten. So profitieren diese unmittelbar und so rasch wie möglich von den Fortschritten in der Medizin", erläutert der Generaldirektor des Wiener Krankenanstaltenverbundes, Wilhelm Marhold, den wichtigsten Grundsatz für die Forschungstätigkeiten im KAV. Und weiter: "Zusätzlich vertiefen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Wissen und können noch effektiver helfen." Konkret verweist Marhold auf vier Beispiele wie Forschung in den Gemeindespitälern Diagnosen schneller und genauer macht sowie Behandlungen verbessert und verkürzt:

Darmkrebs zur richtigen Zeit behandeln

Bestimmte Proteine unterliegen tagesrhythmischen Schwankungen, fanden ExpertInnen im Wiener Donauspital heraus. Im gesunden Gewebe laufen diese Schwankungen anders ab als im kranken. Durch diese Erkenntnis kann die Chemotherapie tageszeitlich gezielt verabreicht werden. So wird das gesunde Gewebe stärker geschützt und die Therapie für die PatientInnen verträglicher.

Ruhigere Nächte für Diabetikerinnen und Diabetiker

Im Rahmen einer Studie in der Krankenanstalt Rudolfstiftung wurden orale Medikamente gegen Diabetes mellitus Typ II auf ihre Verträglichkeit bei verschiedenen PatientInnen angewendet. Es zeigten sich entscheidende Unterschiede in den Wirkungen. Daraus lässt sich ableiten, wer welches Medikament nehmen sollte, was die Therapie für Diabetes-Kranke deutlich verbessert: PatientInnen mit schlechter Nierenfunktion profitieren am meisten, da bei ihnen nun nachts seltener eine Unterzuckerung auftritt und die Therapie so sicherer für sie wird.

Zell-Zahlen zeigen die Zukunft

Im Wilhelminenspital wurde ein Analyseverfahren entwickelt, welches das Verhältnis von malignen (bösartigen) zu nicht malignen Plasmazellen (Anmerkung: Blutzellen) erfasst. Die Arbeit zeigt, dass dieses Verhältnis Aufschluss über den weiteren Verlauf der Krebserkrankung gibt. Darüber hinaus kann mit diesem Verfahren sogar eine minimale Resterkrankung nachgewiesen werden, selbst wenn andere Testmethoden keinen Hinweis mehr auf erkrankte Zellen geben.

Auge in Auge mit modernster Technologie

In der Krankenanstalt Rudolfstiftung steht ein weltweit einzigartiger Prototyp zur Verfügung: Ein Operationsmikroskop mit integriertem optischen Kohärenztomographen. Das klingt sehr komplex, hilft aber enorm bei chirurgischen Eingriffen an der Netzhaut. Die Ärztin bzw. der Arzt sieht bis in tiefste Schichten genau, was sie bzw. er tut und die Wirkung dessen,- was mit dem klassischen Mikroskop nicht gesehen werden kann. Damit können während Operationen wichtige Entscheidungen getroffen werden, der Operationsverlauf und letztlich das Resultat werden optimiert.

Seit 2011 ist im Wiener Donauspital Österreichs größte automatische Laborstrasse in Betrieb. Alle notwendigen Schritte für die Analyse von Blutwerten werden hier vollautomatisiert vollzogen. Diese Innovation bringt sehr viele Vorteile, wie beispielsweise eine rasche Befundung, optimale Qualitätskontrolle und eine Höchstmaß an Fehlerminimierung. Diese Laborstraße steht allen Forschergruppen im KAV zur Verfügung und bietet seine Laborleistungen auch den Ludwig Boltzmann-Instituten und Karl Landsteiner-Instituten an.

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  • Andrea Danmayr
    Leitung Kommunikation, Wiener Krankenanstaltenverbund
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