Wehsely und Stubenvoll eröffnen sozial betreutes Wohnhaus "Franziska Fast" der Volkshilfe Wien

Ältere, ehemals wohnungslose Menschen erhalten Möglichkeit, in menschenwürdiger Umgebung alt zu werden

Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely und die Vorsitzende der Volkshilfe Wien, 2. Landtagspräsidentin a.D. Prof.in Erika Stubenvoll eröffneten heute das "Sozial betreute Wohnhaus Franziska Fast" im 6. Wiener Gemeindebezirk. Der Neubau am Gumpendorfer Gürtel 6 bietet älteren, ehemals wohnungslosen Menschen die Möglichkeit, in einer menschenwürdigen Umgebung alt zu werden. Die Bezirkvorstehung von Mariahilf wurde durch Gemeinderat Peko Baxant vertreten.

Benannt ist das Wohnhaus nach der ehemaligen Staatssekretärin, Nationalratsabgeordneten, Volksanwältin und Vorsitzenden der Volkshilfe Wien, Franziska Fast. "Wohnen ist ein Menschenrecht. Franziska Fast setzte sich dafür ein, dass auch die Schwächsten in der Gesellschaft von diesem Recht Gebrauch machen können. Heute bietet die Volkshilfe Wien im Rahmen der Wiener Wohnungslosenhilfe maßgeschneiderte Angebote für unterschiedliche Zielgruppen an", so Stubenvoll. "Ziel der Wiener Wohnungslosenhilfe ist es, wohnungslose Menschen wieder zum eigenständigen Leben zu befähigen. Wenn das selbstständige Wohnen in einer eigenen Wohnung nicht mehr möglich ist, bietet Wien über 1.100 Plätze in insgesamt 19 sozial betreuten Wohnhäusern an", führt Wehsely aus.

Altwerden in einer menschenwürdigen Umgebung

Die Idee, in diesem Areal eine dauerhafte Wohnmöglichkeit für ehemals obdachlose Menschen zu schaffen, entstand schon 2006. Die Volkshilfe Wien realisierte das Projekt in Kooperation mit dem Fonds Soziales Wien, der das Franziska Fast-Haus neben der laufenden Förderung der BewohnerInnen in der Startphase mit knapp 500.000 Euro unterstützt. Geplant hat das "Sozial betreute Wohnhaus Franziska Fast" das Wiener Architekturbüro Frank und Partner, verantwortlich für den Bau war die G157 Errichtungs-GmbH. Auf acht Stockwerken bietet das "Sozial betreute Wohnhaus Franziska Fast" 85 voll ausgestattete Wohnungen mit je 20 bis 25 m2 Fläche, die meisten davon verfügen über einen Balkon. Neun Wohnungen sind behinderten- und rollstuhlgerecht ausgestattet. Neben einer Waschküche und Gemeinschaftsräumen steht den BewohnerInnen auch eine Kantine mit Zugang zu einem begrünten Innenhof zur Verfügung. Unterstützt werden damit Frauen und Männer die wegen ihres Alters oder Gesundheitszustandes nicht mehr zu einer unabhängigen Haushaltsführung in der Lage bzw. von Wohnungslosigkeit betroffen waren.

Selbstbestimmt leben

Bei der Betreuung geht es vor allem darum, den BewohnerInnen ein frei gestaltbares Leben in einem geschützten Rahmen zu ermöglichen und ihre Wohnfähigkeit möglichst lange zu erhalten, indem sie Unterstützung von professionellen MitarbeiterInnen erhalten. "Sie sollen in diesem Haus ihren letzten Lebensabschnitt verbringen, sofern nicht eine Erkrankung auftritt, die einen zu intensiven Pflegeaufwand erfordern würde.", so Stubenvoll weiter. Die MitarbeiterInnen unterstützen bei der Alltagsbewältigung, Haushaltsführung und Körperpflege, im Vordergrund stehen dabei immer Motivation und Anleitung.

Thomas Doppler übernimmt Hausleitung

Die Leitung des Wohnhauses übernimmt Diplomsozialarbeiter Thomas Doppler. Zu den MitarbeiterInnen-Teams gehören WohnbetreuerInnen, DiplomsozialarbeiterInnen, GesundheitsberaterInnen und Hauspersonal. Die medizinische Versorgung gewährleistet eine Ärztin aus dem "Neuner"Haus und ein Arzt vom Psychosozialen Dienst Wien. Notwendige pflegerische Unterstützung wird durch Hinzuziehen von mobilen Diensten abgedeckt. Über dieses Basisangebot hinaus werden diverse Freizeitangebote, Weihnachts- und Geburtstagsfeiern und vieles mehr organisiert und die BewohnerInnen zur Teilnahme animiert.

Angebot der Volkshilfe Wien im Bereich Wohnungslosenhilfe

Die Volkshilfe Wien bietet im Rahmen der Wiener Wohnungslosenhilfe 65 weitere Wohnplätze für ältere, ehemals wohnungslose Menschen im Sozial betreuten Wohnhaus Liesing, 120 Übergangswohnungen im Rahmen von "betreut wohnen", und mit ihrem Projekt "Flatworks" Integrationswohnungen für MigrantInnen. In Zusammenarbeit mit der MA 40 betreibt die Volkshilfe Wien die Fachstelle für Wohnungssicherung (kurz FAWOS genannt) und unterstützt mit der "Wohndrehscheibe" einkommensschwache Personen bei der Wohnungssuche. Fördergeber ist der Fonds Soziales Wien.

Daten "Sozial betreutes Wohnhaus Franziska Fast"

• Standort: 1060 Wien, Gumpendorfer Gürtel 6
• Trägerverein: Volkshilfe Wien, 1190 Wien, Weinberggasse 77
• Bauträger: G157 Errichtungs-, Betriebs-, Verwertungs-, und Beteiligungs GmbH, Hungerbergstraße 1a, 1190 Wien
• Planung: Architekten Frank + Partner Ziviltechniker GmbH, Stiftgasse 21/28, 1070 Wien
• Finanzierung: Fonds Soziales Wien mit Förderungsmitteln der Stadt Wien und des Landes Wien nach dem WWFSG 1989
• Bauzeit: Jänner 2011 bis Juni 2012
• Personal: Leitung; 2 DiplomsozialarbeiterInnen; 3 WohnbetreuerInnen; 2 GesundheitsberaterInnen, 2 Hausbetreuer; 2 Zivildiener BewohnerInnen: Derzeit wohnen 85 Personen (23 Frauen, 62 Männer) im Sozial betreuten Wohnhaus Franziska Fast. Das Durchschnittsalter liegt bei 49 Jahren.
• Benützungsentgelt: 310,- Euro (bzw. 320,- Euro mit Balkon und 345 Euro mit einem zweiten Zimmer) inkl. Energiekosten Zugang: Die BewohnerInnen werden über das Beratungszentrum Wohnungslosenhilfe des FSW zugewiesen.

Rückfragehinweis für Medien