Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 31.10.2012:
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Go for Culture: Jüdische und Muslimische Jugendliche besuchen Shoah-Ausstellung

Rund 30 Jüdische und Muslimische Jugendliche besuchten am Mittwoch die Ausstellung "Verdrängte Jahre" der ÖBB, die sich mit der Geschichte der Bundesbahn in der Zeit von 1938 bis 1945 beschäftigt.

"Der Besuch der wichtigen Ausstellung zur Rolle der ÖBB in der NS-Zeit ist ein wichtiger und mutiger Beitrag zur Erinnerungskultur. Auch die österreichischen Bundesbahnen hatten mit ihrer Logistik Anteil an der Ermordung von Millionen Menschen. Diesen Blickwinkel und den sensiblen Umgang mit der Vergangenheit wollen wir von Seiten der Stadt auch der nächsten Generation mitgeben: Mit der Initiative 'Go for Culture' werden dafür zur Vermittlung von Wissen und Kultur gezielt Jugendliche erreicht, wie der gestrige Besuch abermals gezeigt hat", so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

Auch der Wiener Gemeinderat Omar Al-Rawi streicht die historische Verantwortung gegenüber der Jugend hervor: "In dieser Stadt soll auch künftig ein Klima des Miteinander herrschen. Dafür ist es erstens wichtig, die eigene Geschichte zu kennen. Zweitens gehört zum beiderseitigen Verständnis aber auch, die Geschichte des Anderen zu kennen. Gerade im Hinblick auf die Zukunft einer internationalen Metropole wie Wien, geht es darum die Vergangenheit, aber auch die Sorgen verschiedener Gruppen mitzudenken", so Gemeinderat Omar Al-Rawi.

Auch für die Jugendlichen offenbarte die Führung neue Einblicke: "Meist stehen bei Berichten zur Shoah die dahinterliegenden Umstände nicht so stark im Mittelpunkt. Eine überaus wichtige Ausstellung, die uns gezeigt hat, wie wichtig es ist, sich der Vergangenheit aber auch der Gegenwart bewusst zu sein", so die Besucherinnen Sandra und Amina.

Go 4 Culture wurde vor zwei Jahren auf Initiative von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny ins Leben gerufen, um Jugendliche vermehrt in die Wiener Kulturbetriebe zu bringen. Neben Theaterbesuchen werden dabei in enger Kooperation mit Theatern und dem Stadtschulrat auch Lehrexkursionen sowie Workshops mit TheaterpädagogInnen an Berufsschulen angeboten. So kamen im vergangenen Jahr rund 600 Jugendliche, darunter zahlreiche Lehrlinge und MigrantInnen, mit der Wiener Kulturlandschaft in Kontakt.

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