Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 03.10.2012:
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StR Ludwig: Enthüllung einer Skulptur gegen Faschismus

StR Ludwig: Enthüllung einer Skulptur gegen Faschismus

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Kunstwerk des renommierten Bildhauers und Malers Leslie de Melo in neuer Wohnhausanlage der Wien-Süd


Die gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft Wien-Süd hat es sich zum Ziel gesetzt, die Unternehmenstradition, zeitgenössische Kunst in neue Wohnhausanlagen zu integrieren, neu zu beleben. Als Pilotprojekt wurde eine Arbeit von Leslie De Melo gewählt. Gestern, Dienstag, nahmen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Bezirksvorsteher Gerald Bischof, Galerist und vormaliger Ö1-Chef Alfred Treiber sowie der Obmann der Wien-Süd, Maximilian Weikhart, die feierliche Enthüllung des Kunstwerks vor.

Die neue Wohnhausanlage der Wien-Süd in der Liesinger Eduard-Kittenberger-Gasse umfasst 100 Reihenhäuser und 72 Wohnungen, die teils in geförderter Miete und teils im Eigentum vergeben wurden. Unterstützt wurde die Errichtung der Siedlung mit Fördermitteln der Stadt Wien im Gesamtausmaß von 11,6 Mio. Euro.

Die Skulptur befindet sich - weithin sichtbar - im Zentrum der Anlage und trägt auf diese Weise zum einzigartigen Charakter der Siedlung, die beste Wohnstandards und eine herrliche Grünlage bietet, bei.

"Die Initiative der Wien-Süd, zeitgenössische Kunst verstärkt in den Mittelpunkt zur rücken, folgt nicht nur der großen Wiener Tradition von ,Kunst am Bau', sondern auch dem Gedanken, Kunst im Alltag erlebbar zu machen", betonte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig bei seiner Festrede.

Die Skulptur "Fallen Angel"

Es handelt sich dabei um eine aus Torstahlfragmenten geschweißte, abstrakt gehaltene Figur, die auf einen unbehauenen Granitfels, der aus dem oberösterreichischen St. Georgen an der Gusen stammt, in dem sich während des Zweiten Weltkriegs ein Nebenlager des ehemaligen KZ Mauthausen befand, aufgesetzt wurde. Auf dem Fels ist eine Tafel mit dem ersten Vers aus dem Gedicht "Verdorrt im Feuerschein" des russischen Dichters Ossip Mandelstam angebracht, der 1938 in einem Arbeitslager bei Wladiwostok ums Leben kam. In ihrer Gesamtheit ergibt die Komposition somit eine klare Aussage gegen autoritäre und faschistische Tendenzen.

Der Künstler

Der Maler und Bildhauer Leslie De Melo wurde 1953 in Dar-es-Salam, der Hauptstadt von Tansania, geboren und lebt seit über 30 Jahren in Österreich. De Melo stellte bereits bei zahlreichen nationalen und internationalen Kunstmessen aus: so etwa im Wiener MAK (2000), in Bozen (2008), Dornbirn (2009) oder bei der 7. Biennale in Berlin (2012). Ebenso sind seine Arbeiten in bekannten öffentlichen Sammlungen, wie dem Kulturamt der Stadt Wien, dem Bundeskanzleramt, dem Niederösterreichischen Landesmuseum und "NORDICO", dem Museum der Stadt Linz, zu bewundern. Leslie De Melo ist seit 2002 Mitglied des "Künstlerhauses Wien".

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