Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 01.10.2012:
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Wehsely eröffnet neues Hygienezentrum der Stadt Wien

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Moderne Einsatzzentrale der Gesundheitsbehörde löst über 100 Jahre alte Desinfektionsanstalt ab


Das öffentliche Gesundheitswesen hat ein neues Zentrum bekommen: das Hygienezentrum der Stadt Wien löst die über 100 Jahre alte Desinfektionsanstalt ab. Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely eröffnete heute gemeinsam mit Bezirksvorsteherin Renate Angerer, Landessanitätsdirektorin für Wien, Karin Spacek, Magistratsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Müller sowie Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, diese österreichweit einzigartige Einrichtung.

"Das neue Hygienezentrum entspricht den sicherheitstechnischen und medizinischen Anforderungen unserer Zeit. Die moderne Ausstattung ermöglicht den MitarbeiterInnen des Gesundheitsdiensts der Stadt Wien zeitgemäße Infektionsbekämpfung auf hohem Niveau - und das zum Wohle der WienerInnen", freut sich Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely.

Das Hygienezentrum der Stadt Wien ist für eine Vielzahl von gesundheitsbehördlichen Aufgaben zuständig, die nun optimal wahrgenommen werden können. Auf rund 5000 m² sind die Einsatzzentrale, Bereitschaftsräume, die Desinfektions- und Dekontaminationsbereiche, der Fuhrpark, und die Lagerräume untergebracht. In einem eigenen Bereich befindet sich die Servicestelle für Entlausungen, bei der viel Wert auf eine kinderfreundliche Ausstattung gelegt wurde.

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts gewann die gesundheitsbehördliche Infektionsbekämpfung zunehmend an Bedeutung. Zur Vorsorge und Eindämmung von Infektionen wurden dazu eigene Desinfektionsanstalten errichtet. 1908 nahm die Desinfektionsanstalt in Wien den Betrieb auf. Auch wenn heute viele Infektionserkrankungen von damals ihren Schrecken verloren haben, ist ein hoher Hygienestandard zur Vorbeugung von Krankheiten und Seuchen nach wie vor unabdingbar

Zentrale Aufgaben des Hygienezentrums

Medizinischer Permanenzdienst
Im Rahmen der gesundheitsbehördlichen Aufgaben führen die Amtsärztinnen und Amtsärzte der Magistratsabteilung 15 (MA 15) unter anderem Erhebungen nach dem Epidemiegesetz durch und veranlassen verschiedene Maßnahmen zur Eindämmung von Infektionskrankheiten. Zusätzlich werden die ÄrztInnen von Behörden zur medizinischen Beurteilung von Sachlagen (Lärm, sanitärer Übelstand etc.) hinzugezogen. Diese amtsärztlichen Leistungen werden durch den Bereitschaftsdienst in der Nacht, an Wochenenden und an Feiertagen sichergestellt.

Zentrale Totenbeschau
Bei einem Todesfall in der Wohnung ist die zentrale Totenbeschau der MA 15 zuständig. Die Meldung eines Todesfalles nimmt die Einsatzzentrale des Hygienezentrums entgegen und veranlasst den Einsatz des Totenbeschauteams mit der Totenbeschauärztin oder dem Totenbeschauarzt zu der angegebenen Adresse.

Desinfektionen
Desinfektionen wie etwa Raumdesinfektionen, Fahrzeugdesinfektionen oder Desinfektionen von Gegenständen werden durch die Einsatzteams des Hygienezentrums durchgeführt. Sie finden auf behördliche Anordnung beispielsweise im Rahmen des Epidemie- oder Tierseuchengesetzes statt, können aber auch privat kostenpflichtig in Anspruch genommen werden.

Servicestelle für Entlausungen
Das Angebot umfasst eine Beratung sowie bei Lausbefall das Waschen, Auskämmen und Trocknen der Haare und dauert circa eine Stunde. Eine Bestätigung über die durchgeführte Entlausung wird nach der Behandlung ausgestellt. Jährlich besuchen rund 20.000 Personen die Servicestelle für Entlausungen, rund 4.000 Lausbehandlungen werden durchgeführt.

Vorhalteleistungen im Krisen- und Katastrophenmanagement der Stadt Wien

Zusätzlich stellt das Hygienezentrum verschiedene Vorhalteleistungen, die in Krisen- und Katastrophenfällen aktiviert werden können. Neben Bereitschaftsräumen für Einsatzorganisationen, einer Koordinationsstelle mit einer Call Center Funktion stehen auch Kühl- und Lagerkapazität zur Verfügung. Ein Notstromaggregat gewährleistet eine Sicherung der Stromversorgung des Hygienezentrums.

Neubau mit umweltfreundlicher Technologie
Das Gebäude wurde von der Wirtschaftsagentur Wien in nur 12 Monaten Bauzeit errichtet. Das Gebäude des neuen Hygienezentrums ist mit seiner Gesamtfläche von 5000 m² als Niedrigenergiehaus konzipiert. Zur ergänzenden Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung kommt eine Solaranlage mit Kollektoren zum Einsatz. Bei der gesamten Beleuchtungsanlage wird auf Wirtschaftlichkeit, hohe Qualität und lange Lebensdauer geachtet. Eine Photovoltaikanlage mit rund 82 m² Fläche liefert Energie, die in das interne Niederspannungsnetz eingespeist wird. Im Routinebetrieb kann so das Hygienezentrum die benötigte Energie selbst abdecken.

  • Kontakt zum Hygienezentrum:
    Hygienezentrum der Stadt Wien
    Rappachgasse 40
    1110 Wien
    Tel.: 01 4000 87890

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